Zum Inhalt springen

Wunde im Stadtgesicht heilen und etwas für die Flächengerechtigkeit tun

Es geht nicht um Gängelung des Autoverkehrs, sondern um Wiederherstellung der Gerechtigkeit der Belange aller Verkehrsteilnehmer*innen untereinander. Seit dem Krieg hat das Auto Vorrang in der Verkehrs- und Stadtplanung. Immer mehr Flächen in unseren Städten stehen dem Auto zum Fahren oder Parken zur Verfügung. Radfahrende und Zufußgehende wurden an den Rand gedrängt und haben wenig Platz. Sie verhalten sich umweltfreundlich, müssen aber Lärm, Abgase und Unfallgefahren ertragen. Ein Ergebnis solcher Entwicklung ist der völlig verkorkste Breitenbachplatz - häßlich, laut und nach Abgasen stinkend. Dort will sich niemand aufhalten. Eine Wunde im Stadtgesicht. Jährlich sterben in Berlin rund 5.000 Menschen vorzeitig aufgrund von Straßenlärm oder Stickoxid- und Feinstaubbelastung durch Straßenverkehr - besonders betroffen sind Ärmere, die aufgrund geringerer Mieten an Hauptverkehrsstraßen wohnen (müssen).

Es muss nun endlich begonnen werden, diese Entwicklung umzukehren. Das Auto muss Flächen abgeben, um zu einem gleichberechtigten Nebeneinander zu kommen. In Berlin werden rund ein Drittel aller Wege mit dem Auto zurückgelegt, aber es nutzt rund zwei Drittel der Flächen (zum Fahren und Parken). So kommt für mich unter den drei präferierten Varianten nur die Variante 3 in Frage. Damit würde die Wunde Breitenbachplatz geheilt und es kommt im Umfeld der rückgebauten Straße zu einem gerechteren Verhältnis in der Flächennutzung. Der Tunnel in der "Schlange" kann für kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater), aber auch z.B. für Musik-Übungsräume genutzt werden. Diese werden dringend gebraucht.

RolliKarl erstellt am
Referenznr.: 2021-10281

Kommentare