Verkehr zwischen Berlin und Brandenburg braucht Radverbindungen
Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt
Berlin wächst ins Umland. Mit Ansiedlungen von Wohngebieten und Gewerbeflächen. Mit einer Menge Pendler*innen. Für die werden bisher kaum durchgehende Radwegeverbindungen vorgehalten. Auch für das zunehmende Bedürfnis von Großstädtern, mit dem Rad ins Umland zu fahren, gibt es nur ungenügend sichere Radwege.
Unser Eindruck:
- Die Berliner Verwaltungen (SenUVK bzw. Stadtbezirke) haben noch mehr als genug damit zu tun, innerstädtische Radverkehrsinfrastruktur zu planen und zu implementieren. Da fällt der Bau von Radwegeverbindungen ins Umland hinten runter.
- Kommunen im Umland erkennen noch zu wenig die Chance: wenn sie Radwegverbindungen von und nach Berlin planen, hilft das Bewohner*innen, die nach Berlin pendeln, und der Tourismuswirtschaft, weil mit der Radverkehrsinfrastruktur der sanfte Tourismus aus der Metropolregion merklich gefördert wird.
Es sollte erkannt werden, welch große Bedeutung es für die Lebensqualität aller Bürger*innen hat,
- wenn mehr Pendler*innen durch eine ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur zwischen Berlin und dem Umland das Fahrrad nutzen (dabei ist zu sehen, in welch rasantem Maß sich durch die E-Bikes die gewöhnlichen Reichweiten der gefahrenen Radkilometer gewachsenen sind)
- und wenn sich mehr Menschen mit dem Rad raus aus der Stadt ins Grüne bewegen können.
Im Besonderen fordern wir für die Region Königs Wusterhausen:
- Eine leistungsfähige radverkehrliche Anbindung des BER an das Umland: Im Umfeld des BER rechnet man mit 85.000 Arbeitsstellen, das betrifft 85.000 Pendlerinnen.
- Dafür braucht es eine Radschnellverbindung als Magistrale zwischen Berlin, dem BER und der Region Königs Wusterhausen. Diese Radschnellverbindung sollte das Potential des Radschnellweges aufnehmen, der aus der Mitte Berlins kommt, also in Adlershof an die sog. Y-Trasse anbinden. Und die Radschnellverbindung sollte durchgebaut werden in die Region Königs Wusterhausen, für die vielen Bewohner*innen in diesem Umfeld und die Institutionen und Gewerbegebiete, die im Regionalen Wachstumskern Schönefelder Kreuz siedeln.
- Zu dieser Magistrale gehört ein Radwegenetz: Netzförmige Anbindungen an verschiedene Radwegverbindungen in Berlin, nördlich (nordwestlich, nordöstlich) von Schönefeld + netzförmige Anbindungen an verschiedene Radwegverbindungen im Spektrum südlich des BER.
- Zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg sollten Lücken für Radrouten geschlossen werden, die etwa den Stadtbezirk Treptow-Köpenick – besonders WISTA – mit den Kommunen im Norden des Landkreises Dahme-Spreewald verbinden.
- Der Touristische Radweg Dahmeradweg sollte zwischen Köpenick und Königs Wusterhausen in beide Richtungen einen baulich angelegten Radweg bekommen. Die Radroute „Hofjagdweg“ sollte zwischen Krummensee und Groß Köris so als baulich angelegter Radweg ausgebaut werden, so dass sie Berliner einlädt, mit dem Rad in die Lausitz zu fahren.
Reinhard Kähler, Sprecher der ADFC Regionalgruppe Königs Wusterhausen und Umgebung