Allgemeine Hinweise zum Handlungsfeld "Wissenschaft, Forschung, Kultur und Bildung"
Für das Handlungsfeld 7 ist zu konstatieren, dass die aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie nicht adressiert werden. Diese Herausforderungen bestanden zwar teilweise bereits vor der Krise, waren jedoch im Alltag nicht derartig spürbar. Digitalisierung in der Bildung von der Grundschule bis zur Universität muss eine deutlich höhere Priorität erhalten. Dazu sind die entsprechenden technischen Voraussetzungen in den Bildungseinrichtungen zu schaffen. Als Maßnahme wäre hier eine gemeinsame Online-Lernplattform der Länder Berlin und Brandenburg denkbar. An dieser Stelle wird deutlich wie eng das Handlungsfeld 6 eng mit dem Handlungsfeld 7 verknüpft ist.
Gerade im Berliner Umland sollten nach Lösungen für gemeinsame Schulprojekte bzw. Schulen über Landesgrenzen hinweg gesucht werden. Wohnungsbauprojekte in Berliner Randbezirken führen oft zu einem höherem Aufkommen ans Schülern, welches in den Schulentwicklungsplanungen Brandenburgs nicht berücksichtigt werden kann. Die Vorteile einer gemeinsamen Planung der sozialen Infrastruktur für derartige Wohnungsbauprojekte liegen auf der Hand und sollten genutzt werden.
Bezüglich der Abstimmung in der Bildungspolitik gilt es, darüber hinaus weiter zu denken. Vorschläge zur weiteren Verbesserung der Positionierung der Bildungsregion sollten nicht nur erbeten, sie könnten beauftragt werden. So wäre angesichts der bestehenden Herausforderungen (u.a. Globalisierung, internationale Ausrichtung des Arbeitsmarkts, Digitalisierung, Klimakrise) empfehlenswert, im gemeinsamen Rahmenlehrplan die Aspekte der fachübergreifenden Kompetenzentwicklung im Rahmen mehrtägiger Projekttage zwischen deutschen und polnischen und anderen ausländischen Schülern (im Sinne von gemischten Gruppen mit interkultureller Interaktion) innerhalb Berlin-Brandenburg und auch in Polen mehr Gewicht zu geben. Zudem sind Weiterbildungskonzepte für Lehrkräfte zu entwickeln, die neben den fachdidaktischen Aspekten auch solche zur Digitalisierung und zur interkulturellen Kompetenzentwicklung umfassen. Studienaufenthalte oder Hospitationen in Polen und anderen Ländern sollten im Weiterbildungsprogramm Berücksichtigung finden. Darüber hinaus könnte geprüft werden, inwiefern das Deutsch-Polnische Geschichtsbuch stärker im Unterricht Anwendung finden könnte.
(Gemeinsame Stellungnahme der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree, der Euroregion Pro Europa Viadrina, der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) und der Landkreise Märkisch-Oderland und Oder-Spree (KAG Oderland))