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Überregionales Radverkehrsnetz für Pendler, Wirtschaftsverkehr und schnellen Radverkehr

Mobilität

Mit der technischen Entwicklung und verschiedenen wieder neu entdeckten Fahrzeugtypen (E-Bikes, Lastenräder, S-Pedelecs, Velomobile etc.) zeigt sich das enorme Potential des schnellen Radverkehrs mit Reisegeschwindigkeiten ab 25 km/h bis deutlich über 40 km/h für die Verkehrs- und Energiewende.

Dies gilt im Besonderen für Dienstfahrten und den Wirtschaftsverkehr (mit über 50% Verlagerungspotential) weit über Lieferverkehre hinaus, aber auch für aktives, gesundes Pendeln und Alltagsverkehre im Allgemeinen.

Um für Menschen und Betriebe attraktiv zu sein, benötigt dieser schnelle und teils schwere Radverkehr ein gut, schnell und sicher befahrbares Radverkehrsnetz nicht nur innerhalb Berlins, sondern gerade auch durchgehende Verbindungen mit den umliegenden Brandenburger Landkreisen - und darüber hinaus.

Um Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen und den enormen Gesundheitsnutzen des Radverkehrs (etwa 20-30 ct pro Kilometer für das Gemeinwohl) ausspielen zu können, müssen diese Routen physisch vom KFZ-Verkehr getrennt verlaufen:

Tagesspiegel - Solche Straßen will Berlin

Die aktuelle Radnetzplanung des Senates legt dagegen viele Hauptrouten eines zukünftigen Radverkehrsnetzes auf bestehende Hauptverkehrsstraßen. Dort ist ein gutes, gesundes und attraktives Netz mit für den zunehmend schnelleren Radverkehr ausreichend dimensionierten Wegen im Regelfall nicht realisierbar.

Ein schnell und in enger Abstimmung mit den umliegenden Landkreisen umzusetzendes Radverkehrsnetz weitgehend außerhalb des bestehenden Hauptverkehrsstraßennetzes ist ebenso notwendig wie möglich (s.u.). Wie die PopUp-Bikelanes gezeigt haben, können Provisorien bei hinreichendem Willen in Politik und Verwaltung hier schnell und unbürokratisch umgesetzt werden. Frei nach dem Motto: Erst ausprobieren, dann im geordneten Verfahren nachjustieren.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Vermeidung unnötiger, für manche Spezialräder und Gespanne unüberwindbarer Hindernisse im Radverkehrsnetz wie etwa Drängelgitter. Selbst bei Einhaltung der Regelmaße für solche Entwurfselemente nach ERA etc. stellen diese besonders für unsichere Radfahrer (aber auch Rollstuhlfahrer etc.) eine Behinderung oder gar Gefährdung dar: Barrierefreiheit im Radverkehr? Das Drängelgitter und seine Alternativen.

Bild: Entwurf für ein Radverkehrsnetz 2.0 der Verbände, Stand Ende 2019

 

s bearbeitet am
Referenznr.: 2021-09318

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