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Ökonomie und Ökologie

Wirtschaft, Fachkräfte, Energie und Klimaschutz

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein besonderes Anliegen ist es mir, die Wirtschaftsförderung und das Wirtschaftswachstum noch stärker an der Nachhaltigkeit sowie dem Schutz der Umwelt und des Klimas auszurichten. Es macht keinen Sinn, wenn für das Wachstum in vielen Bereichen (Ansiedlung neuer Unternehmen, Schaffung neuer Wohnquartiere, Reduzierung der Grünflächen, Verdichtung uw.) unsere Lebensgrundlage immer weiter beeinträchtigt wird. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir gerade in Berlin und Brandenburg immer stärker. Die letzten 3 Jahren waren extrem trocken und zu warm im Jahresmittel. Das führt zu gravierenden Veränderungen. Insbesondere der Wasserhaushalt ist aus dem Gleichgewicht geraten, der Wasserspiegel der Seen fällt, die Böden trocknen weiter aus. Das führt dazu, dass mittlerweile viele Bäume geschädigt sind und gefällt werden müssen. Bäume in Städten, an Straßen und kleinen Park übernehmen jedoch ein sehr wichtige Funktion. Sie nehmen den Feinstaub, filtern die Luft und reduzieren die Aufheizung und Austrockung durch Verdunstungskälte und Schattenspende.

In Zukunft sollten/müssen alle baulichen Entwicklung dahingehend überprüft werden, ob es nicht vorhandene und ausbaufähige Entwicklungsgebiete gibt. Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, da jede Kommune mit jedem neu angesiedeltem Unternehmen und jedem neuen Mitbürger viel Geld verdient. Aber man darf nicht da eine gegen das andere ausspielen, sondern muss in die Planungen auch zukünftige Entwicklungen einbeziehen, die nicht nur wirtschalftlich sind, sondern auch zukünfige Umwelt- und Klimaveränderungen berücksichtigen. Die Lebensqualität steigt mit einer intakten Umwelt. Anderfalls werden Austrocknung, Wasserknappheit, das Zubauen von Freiflächen, das Zurückdrängen der Natur usw. zu  Wanderungsbewegung führen.

Ich plädiere weiterhin dafür, "grüne Bänder" zwischen Berlin und Brandenburg einzurichten. Das sind Streifen, die vom Innenring Berlins unbebaut nach aussen (Brandenburg) führen sollen und idealerweise begrünt sind. Sinn und Ziel ist es, ein ungehinderten Luftaustausch zwischen Stadt und Land zu ermöglichen, warme und belastete Luft aus der Stadt wird nach aussen geleitet, kühle Luft in die Stadt. Aktuell werden im Speckgürtel viele Flächen versiegelt und zu Gewerbeparks und Bauland entwickelt. Die riesigen Hallen der Logistik sind nirgends zu übersehen. Das führt nicht nur zu Abholzungen, sondern auch zu weiterhin steigender Flächenversieglung. Andererseits sind etliche Gewerbeparks noch nicht ausgelastet. Ziel muss es sein, bestehenden Gewerbeparks zuerst auszulasten. Neue Gewerbeparks sollten an infrastruktur-strategisch günstigen Lagen errichtet werden.

Gerade jetzt, im Lockdown zeigt sich auch, wie wichtig grüne Areale und Inseln in unmittelbarer Umgebung sind, wenn man nicht erst kilometerweit aus der Stadt fahren kann. Naherholung bekommt noch mal eine ganz neue Bedeutung. Daher schlage ich vor, bereits bebaute und versieglete Flächen noch effizienter zu nutzen. Ziel kann es nicht sein, die qm-Zahl an Wohn- und Baufläche pro Einwohner zu steigern, sondern möglichst ressorcenschonend zu wirtschaften. Unsere größte Ressorce ist unsere Umwelt!

 

alixs erstellt am
Referenznr.: 2021-09152

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