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Kein Konzept für touristische Mobilität?

Mobilität

Der strategische Rahmen scheint mir keine Konzepte für die Touristenströme von Berlin nach Brandenburg und zurück zu beinhalten. (Generell vermisse ich Ausführungen zu dem wichtige Thema "Synergien im Tourismusmarkt nutzen", aber das nur nebenbei.) Vom Frühjahr bis zum Herbst brechen die Bahnen auf bestimmten Strecken unter der Last der touristischen Nutzer schier zusammen, die zu den ohnehin gute augelasteten Pendlerzügen noch hinzukommen. Wo bleiben erste Ansätze von Agilität im Fahrplanmanagement, das in den höchstbelasteten Sommer- und Ferienzeiten kaum bis keine zusätzlichen Angebote macht?

Wesentlich verschärft wird das Problem durch das aus meiner Sicht völlig kontraproduktive Konzept, durch mehr Platz für Fahrräder in den Wagen noch weitere Anreize für eine entsprechende Nutzung zu setzen. In den Niederlanden wäre es vollkommen undenkbar, sein Rad im Zug mitnehmen zu wollen! Wir benötigen zur Entlastung der Bahn von den Fahrradmitnahmen ganz, ganz dringend eine gute Fahrrad-Verleih-Infrastruktur an den Brandenburgischen Bahnhöfen, inklusive One-Way-Mietmöglichkeiten mit Rückgabe an anderen Bahnhöfen. Das Ganze in Verbindung mit einer starken Verteuerung der Fahrradmitnahme im Zug und einem Ausbau des Sitzplatzangebots im Zug zu Lasten der Radstellplätze. Schon jetzt bleiben an Sommerwochenenden nicht nur verzweifelte Radfahrer_innen an den Bahnhöfen zurück, die nicht mehr in die übervollen Züge eingelassen werden, sondern auch Familien mit Kinderwagen. Mir selbst ist das bereits vor 12 Jahren passiert, und seitdem hat sich die Überlastungssituation in den Zügen noch deutlich verschärft. 

Weiterhin benötigen wir eine entsprechende Verleih-Infrastruktur für die touristische Nutzung auch für Pkw. Viele Berliner_innen verfügen nicht mehr über ein eigenes Auto, leihen sich aber eines für Ausflüge ist und Urlaube im Umland. Viel Autoverkehr könnte also dadurch eingespart werden, dass die Tourist_innen den ersten Teil ihrer Reise mit der Bahn zurücklegen und dann an Ort und Stelle auf einen Leihwagen umsteigen.  

Himpf erstellt am
Referenznr.: 2020-08839

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