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Klimaneutralität

Team 3

Sind die von Ihnen geplanten Bauten und Stadtvirtel klimaneutral oder produzieren sie vielleicht noch CO2-frei Energie?

Falcke bearbeitet am
Referenznr.: 2020-06379

Rückmeldung

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erstellt am

Antwort des Teams 3:

Der neue Stadtteil ist im Kreislauf konzipiert und leistet einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung. Das Energiesystem ist dezentral organisiert und beinhaltet ein Wärme-, Kälte- und Stromnetz, die je an das städtische Netz angeschlossen sind. Je Quartier gibt es eine Energiestation mit BHKW, Strom- und Wärmespeicher, betrieben mit Biogas. Dächer und Fassaden werden zur Strom- und Wärmeerzeugung (Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen) genutzt und Abwärme der Gewerbehallen in das lokale Wärmenetz eingespeist. Der Stadtteil beinhaltet ein Gewerbegebiet (40ha), das einen größeren Energiebedarf hat als ein gemischtes Wohnquartier. Mit dem heutigen Stand der Technik ist es voraussichtlich nicht möglich, den gesamten Stadtteil inkl. Gewerbegebiet CO2-neutral „zu betreiben“, aber immerhin einen Großteil der Energie lokal und erneuerbar zu erzeugen.

 

Weitere Aspekte der Ressourcenschonung und Energieeffizienz betreffen die Reduzierung des Verbrauchs an Grauer Energie bei der Gebäudeerstellung durch die Verwendung nachwachsender Baustoffe wie Holz für die Gebäudekonstruktionen, das Verwenden von Gebrauchtmaterialien und -bauteilen („Recycling“) sowie recyclinggerechte Konstruktionen und Bauteile (u.a. schadstofffrei, sortenrein, schadensfrei demontierbar).

 

Das Landschaftskontinuum aus Bach-, Garten- und Waldland trägt erheblich dazu bei, dass der neue Stadtteil klimagerecht funktioniert: Zusammen mit den Alleen entsteht ein feinmaschiges, grün-blaues Netz. Es wirkt klimaregulierend, dient dem Nahrungsmittelanbau und erhöht die Biodiversität. Das Regenwassermanagement funktioniert nach Schwammstadt- und Kaskadenprinzipien, bei dem Regenwasser zurückgehalten und zwischengespeichert wird, verdunstet und versickert bzw. in die lokalen Gewässer (Schmöckpfuhl-/Fließgraben) abgeleitet wird. Der Landschaftspark übernimmt hierbei eine wesentliche Rolle. Weiterhin gehören zu den Flächen des Regenwassermanagements Mulden-Rigolen-Systeme entlang der Straßen, versickerungsfähige Beläge, begrünte Dächer, die Regenwasser zwischenspeichern und verdunsten, sowie diverse urban Wetlands, also Retentions-, Verdunstungsflächen und pflanzliche Reinigungssysteme, die sowohl innerhalb von Baublöcken (u.a. Regengärten) als auch im großmaßstäblichen Landschaftskorridors verortet sind. Gespeichertes Regenwasser wird teilweise für die Nahrungsmittelproduktion (Bewässerung Anbauflächen und Gewächshäuser) genutzt. Die Maßnahmen verbessern das Mikroklima (z.B. Verdunstungskühle, Luftreinigung) und erhöhen die Biodiversität und Stadtraumqualität (Aufenthalts- und Erholungsflächen).

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