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Trassenbewertung sollte für Variante 4 als Vorzugsvariante sprechen

Die geradlinigste Führung erscheint in der Gesamtschau aller Trassenbewertungskriterien (Siehe S. 17 der Veranstaltungspräsentation) die geeigneteste zu sein:

1. Aus Sicht der Fahrgäste

Variante 4 wird gegenüber allen anderen Varianten - auch unter Berücksichtigung der geringen Geschwindigkeit bei Parkquerung im Schritttempo - die größten Reisezeitgewinne erzielen. Sie hat damit auch die größte Potentialerschließungsqualität durch Umsteiger vom Auto. Die von der lokalen Treptower Abgeordneten Fr. Gennburg geforderte Führung durch den Karl-Kunger-Kiez vermag dort zu geringfügigem zusätzlichem Fahrgastpotential führen - jedoch ist der Kiez durch verschiedene Buslinien gut erschlossen und grundsätzlich hat der Verkehrsträger Straßenbahn auch nicht die Aufgabe im Zickzack durch Wohngebiete zu kurven um dort die Anwohner einzusammeln. Kurz gesagt: Geringe Fahrzeitgewinne einiger weniger Kiezanwohner würden durch erhebliche Fahrzeitverluste vieler Fahrgäste erkauft. Insgesamt scheint diese Forderung auch nach anderen Kriterien, insbesondere der Wirtschaflichkeit ziemlicher Unfug zu sein. Die im Kiez verkehrenden Buslinien werden zudem bis 2030 gänzlich lokal emissionsfrei sein, sodass auch der bisherige Vorteil der Straßenbahn gegenüber dem Bus entfällt was lokale Immissionen angeht.

2. Aus Sicht der Allgemeinheit

Viele Beispiele auf der Welt zeigen, dass die Führung von Straßenbahnen durch Parks der Aufenthaltsqualität der Parkbesucher nicht abträglich ist. Zudem verbessert sich bei direkter Linienführung auch die Erreichbarkeit des Görlitzer Parks auch für Bürgerinnen und Bürger die weiter entfernt wohnen. Dies ist auch für Veranstaltungen im Park relevant, z.B. den Kinder-Karneval der Kulturen etc. Städtebauliche Aspekte sind auch bei Streckenführung direkt um den Park herum am Kreuzberger Ufer des Kanals (Variante 5) zu beachten, da die Aufenthaltsqualität an der von der Bevölkerung ebenfalls stark zu Erholungszwecken frequentierten Uferlage sinken würde.

Anmerkung zu Variante 7: Diese dürfte sich für eine Inbetriebnahme der Straßenbahn vor 2025 erledigt haben aufgrund des Zustandes der Elsenbrücke und der derzeitigen Zeitplanung für einen vollständigen Neubau.

Variante 6 und 7 wären Parallelverkehr zur S9 zwischen Warschauer Straße und Treptower Park im nördlichen Teil, den es im Regelfall zu vermeiden gilt. Ohne Weiterbau der Stadtautobahn über die Spree hinweg würde die Elsenstraße den zusätzlichen Straßenbahnverkehr wohl kaum aufnehmen können.

Anmerkung zu Variante 3, insbesondere aber zu Variante 2: die längere Parallelführung zur Trasse der U1 scheint ein geringeres Fahrgastpotential gegenüber der Variante 4 zu bedeuten, da bei einer Trassenführung durch die Pannierstraße weitaus größere Bevölkerungsanteile erschlossen werden für die der Fußweg zu einer U-Bahnstation derzeit sehr weit ist.

Herr Holle erstellt am
Referenznr.: 2018-03960

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