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Am liebsten GAR KEINE Tram - aber wenn´s sein muss: Variante 1 oder 2

Ich verstehe generell die Notwendigkeit für die Verlängerung der M 10 nicht und wünsche mir als erste Priorität KEINE der Varianten, d.h.: gar keine Tram-Verlängerung. Wozu brauchen wir eine langsame Zuckel-Tram-Verbindung zwischen Hermannplatz und Warschauer Straße, wenn man sehr viel schneller mit der U 7/ U 8 / U 1 ist?? Zudem sind die meisten der momentan diskutierten Varianten jetzt schon so verkehrsbelastet, dass ein zusätzliches Verkehrsmittel die Situation auf den Straßen eher verschärft und noch gefährlicher macht, v.a. für Radfahrer und Fußgänger. Dass dann wegen der Tram entlang dieser Routen weniger Autos unterwegs sein werden, halte ich für eine Illusion. (Erst recht übrigens, wenn die A 100 künftig am Treptower Park endet und alle dort auf- und abfahrenden Autos unterwegs sind). Oder die Autofahrer weichen eben auf andere Straßen aus, wo sich die Lage dann wiederum verschärft.

Mein Vorschlag wäre: Schaut doch erstmal, dass die JETZT BESTEHENDEN ÖPNV-Angebote FUNKTIONIEREN! Ich bin Anwohnerin im Bereich Wildenbruchstraße und wäre völlig zufrieden mit der Anbindung an die S Treptower Park und die U 7 Rathaus NK bzw. U 8 Herrmannplatz , WENN die Buslinien 104 / 166 / 171 / 194 auch wirklich FAHREN würden! Wir haben eine Menge Buslinien zur Auswahl, aber es ist insbesondere beim 104er zu einem reinen Glückspiel geworden - mal kommt er, mal nicht... Würde die BVG ihre Taktzahlen bei den Bussen und Bahnen verdichten, mehr Personal einstellen, mehr Fahrzeuge einsetzen und damit die Pünktlichkeit und Kapazität erhöhen würde, wäre der ÖPNV schon sehr, sehr viel attraktiver. Will sagen: Wenn der aktuelle, leider oft nur "theoretische" Fahrplan mal Realität werden würde, wäre schon sooo viel gewonnen - ohne Endlos-Baustellen und explodierende Kosten. Daran sollte als Allererstes gearbeitet werden!

Fazit: Am Liebsten wäre mir, das ganze Vorhaben würde eingestampft werden. Ich sehe als Anwohnerin der Tatsache, dass dann auch noch die Party-Touris nach Alt-Treptow und in den (momentan noch etwas entspannteren) Neuköllner Kiez rund um die Harzer Straße gespült werden mit Grauen entgegen, ebenso einer zusätzlichen Verkehrsmittelverdichtung der Wildenbruchstraße, die jetzt schon zur Rushhour chaotisch ist, egal mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs ist. Gleiches gilt für die Glogauer Straße auf Kreuzberger Seite. Wo soll da eine Tram Platz finden? Da das Projekt aber fest beschlossen zu sein scheint und eine der Varianten auf jeden Fall kommen soll, mein Votum: Ich bin absolut gegen die Varianten 5 - 7! Aus den o.g. Gründen, aber auch weil ich nicht sehe, wie das mit dem künftigen Autobahnzubringer am A 100-Ende Treptower Park und der ohnehin schon überlasteten Elsenbrücke vereinbar wäre. Den Görli zu zerschneiden, wäre allerdings auch eine Sünde. Aber wenn schon, dann hoffentlich an dem kürzestmöglichen Ende und auf der kürzesten Strecke. Daher bleiben nur: Variante 1 und notfalls Variante 2. Meiner Meinung nach ist eine Tramstrecke hier zwar auch überflüssig und daher eher Schadensbegrenzung, aber das macht vielleicht etwas weniger kaputt und ist durch die kürzere Streckenführung wenigstens nicht so kostenintensiv. Und die Party-Touris sind dort ja eh schon unterwegs, ob mit oder ohne Tram.

Vielleicht sollte das das Motto sein: Je kürzer, desto billiger, desto besser. Wenn wir dann alle die 7-10 Jahre Planungs- und Bauzeit mit Lärm, Dreck und Stau überstanden haben, sieht die Lage in den betroffenen Kiezen ohnehin schon wieder anders aus. Und vielleicht kommt dann ja auch mal der Bus... ;-) 

MVP erstellt am
Referenznr.: 2018-03756

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