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Variante 4 bitte zügig umsetzen

Eine Tram für Görli und Wrangelkiez – endlich!

Die Variante 4 ist die ideale Variante: sie schließt wunderbar ortsnah und auf schnellem Weg den Wrangelkiez an die restliche Stadt an. Endlich keine Hochbahn mehr und kein Umsteigen an der Warschauer. Endlich Schluss mit Warten bis zum Umfallen auf den M29.

Dabei sollte die Streckenführung ausdrücklich durch die Falkensteinstr. und auf geradem Weg durch den Park führen. Für die Falkensteinstraße böte sich damit die Gelegenheit den PKW-Verkehr weiter zurück zudrängen und die Falkensteinstraßen als eine Art kleine Kiezallee weiter zu entwickeln auf der Fuß-, Fahrrad- und Tram-Verkehr das Tempo vorgeben und PKWs (samt deren Parkplätzen) nichts mehr zu suchen haben. Mit dem Alexanderplatz beweist sich bereits tagtäglich, dass sich Tram-, Fuß- und Fahrradverkehr ziemlich harmonsich gemeinsam einen Raum teilen können. Und Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge trotzdem unproblematisch ihre Ziele erreichen.

Für den Görlitzer Park böte sich die Chance, einige Bausünden aus früheren Jahren zu beheben. Etwa den Bereich des Brunnens, welcher ungepflegt und die größte Zeit des Jahres defekt daliegt. Dieses Wasserspiel war vielleicht gut gedacht, aber im Alltag zeigt sich einmal mehr, dass Berlin derlei Schnickschnack nicht kann. Leider.  In diesem Abschnitt sollte eine eigene Haltestelle „Görlitzer Park“ angelegt werden. Durch die Anlage einer Haltestelle an dieser Stelle und die damit verbundenen automatische Abbremsung des Tram-Verkehrs ließen sich etwaige Kreuzungskonflikte mit Fahrrad- und Fußverkehr gleich mitentschärfen.

Eine landschaftsgestalterische Lösung muss für den Kindertierpark gefunden werden, da durch die Streckenbau vermutlich einige Quadratmeter Auslauf für den Tierpark verloren gehen werden. Den Tieren selbst dürfte die Tram nach einer kurzen Gewöhnungsphase wohl ziemlich egal sein. Vielleicht ließen sich die Flächenverluste durch eine Ausweitung der Nutzfläche des Tierparks in Richtung Krater ausgleichen.

Die Kreuzung der Wiener Straße sollte genutzt werden, um auch die Kreuzungsmöglichkeiten für Fuß- und Fahrradverkehr zu verbessern und baulich einen gemeinsamen Korridor zu schaffen, der ein schnelles Vorankommen von Tram-, Fahrrad- und Fußverkehr ermöglicht sowie den an dieser Stelle nur schlecht einsehbaren PKW-Verkehr ordnet. Ausdrücklich muss dies eine bauliche Lösung sein, Fahrbahnmarkierungen haben im Berliner Straßenverkehr bekanntermaßen nur dekorativen Charakter. Wichtig: Korridor ≠ gemeinsam genutze Fläche. Baulich sollte dafür Sorge getragen werden, dass Tram- und Fahrradverkehr friedlich nebeneinander verkehren können.

Bei der weiteren Ausgestaltung der Strecke in der Pannierstraße sollte die Idee des gemeinsamen Korridors für Tram-, Fahrrad- und Fußverkehr fortgeführt und insbesondere an den kreuzenden Querstraßen baulich besonder ausgeprägt werden. Eine Vermischung mit dem und Behinderung durch den PKW-Verkehr in der Pannierstraße muss vermieden werden. Denn es steht zu befürchten, dass die Tram im Bereich der Sonnenallee und des Hermannplatzes bereits hinreichend mit dem PKW-Verkehr wird kämpfen müssen.

Überhaupt ist auffällig, dass sich die Planungsdiskussion bisher vor allem auf Wrangelkiez, Görli und Co. beschränkt, ist doch der Hermannplatz an diesem Projekt der eigentliche Knackpunkt. Man darf gespannt sein, inwiefern die PKW-geile Berliner Verwaltung eine städtebaulich sinnvolle und fahrgastfreundliche Lösung am Hermannplatz torpedieren wird. Die Tram durch die Invalidenstraße darf hierbei als abschreckendes Beispiel dienen.

Ausdrücklich abzulehnen sind die Varianten 1, 2, 3, 6, 7 – sie ruinieren jeglichen Zeitvorteil der Tram und machen die M10 in ihrem südlichen Abschnitt zur Schneckenlinie, die sinnbildlich rund um den Kirchturm tingelt.

Der Kungerkiez verfügt bereits über ein ganzes Bündel an Buslinien und ist fußläufig sogar an die S-Bahn angebunden, die vom S-Bhf- Treptower Park aus Verbindungen in alle Richtungen herstellt.

Mariannen- und Reichenbergerkiez werden durch die U-Bahnhöfe Görlitzer Bahnhof und Kottbusser Tor in fußläufiger Nähe bereits in Nord-Süd wie Ost-West-Richtung attraktiv angeschlossen.

Variante 5 kann als Ausweichmöglichkeit für Variante 4 in Betracht kommen, wenn sich Bauhindernisse und Konfliktlagen im Bereich der Falkensteinstraße und den Görlitzer Parks technisch und planerisch ausdrücklich nicht auflösen lassen. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Tram zwischen Wiener Straße, Görlitzer Ufer und Taborstraße auf eigenem Bahnkörper fahren kann, um die Umrundung des Parks mittels Geschwindigkeit zeitlich auszugleichen. Gleichwohl sollte eine Haltestelle „Görlitzer Park/Lohmühle“ zwischen Fußgängerbrücke Lohmühle und Görlitzer Straße angelegt werden, um den Park anzuschließen. Indirekt würde davon dann auch der Kungerkiez profitieren.

Für das gesamte Projekt gilt: bitte rasch umsetzen.

 

 

 

 

ms1984dtp bearbeitet am
Referenznr.: 2018-03722

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