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(Teil-)Umnutzung, Nutzungsintensivierung und -mischung vor Stadterweiterung

Neue Quartiere als Stadterweiterung im Sinne einer Ausweitung der Siedlungsflächen am Stadtrand  sollten nur die letzte Möglichkeit sein. Vorzuziehen sind nicht nur Umnutzungen, sondern auch Nutzungsverdichtungen und -durchmischungen bisher nur extensiv, gar nicht oder nicht mehr adäquat genutzter innerstädtischer Areale. Bedingungen sind insbesondere gute ÖPNV-Anbindung und Einhaltung des Prinzips der "Doppelten Innenentwicklung", d.h. bauliche Verdichtung wird an Ausweitung und Entwicklung von Grünflächen gekoppelt. So könnte manches bisher durch überwiegend eingeschossige Bebauung und hohe Flächenversiegelung gekennzeichnete Gewerbegebiet zu einem urbanen Quartier transformiert werden, indem für angestammte und neue Gewerbebetriebe, soweit sie nicht  in gemischt genutzte Bauten passen,  neue Gewerbegeschossbauten (wie früher durch GSG geschehen bzw. die alten Berliner Gewerbehöfe) errichtet werden, sodass die frei werdenden Flächen für angemessen verdichteten Wohnungsbau, Nahversorgung, Infrastruktur und Freiflächenentwicklung genutzt werden können. Die Umsetzung könnte im Zuge einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme erfolgen. 

Auchfür Wohnsiedlungen geringer Dichte wären Transformationen zu verdichteten urban gemischten Quartieren denkbar, jedoch in Abhängigkeit von der Eigentümerstruktur wäre mit wohl längeren Umsetzungszeiträumen zu rechnen - jedoch könnte hier mit Schlüsselmaßnahmen wie der Schaffung von Nahversorgungsstandorten, Infrastruktureinrichtungen, Verkehrsanbindungen und der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Verdichtung und ggf. Nutzungsmischung die entsprechenden Entwicklungen initiiert werden. 

Und für nicht mehr genutzte Bahnflächen, obsolete Infrastrukturstandorte und Industrieareale, Kasernen, Lagerflächen usw. Ist die Entwicklung zu neuen Stadtquartieren ja an etlichen Standorten bereits angeschoben - hier und da wäre nur mehr Mut zu echter urbaner (kleinteiliger) Nutzungsmischung (gilt auch für TXL) und Sicherstellung von leistbarem Wohnungsangebot wünschenswert.

stadtpunkte erstellt am
Referenznr.: 2017-00439

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