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5.2.3. Gedenkort Zwangsarbeit und Rüstungsindustrie im Dritten Reich

Zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit ist zum Gedenken an die Zwangsarbeiterlager auf Teilen des Geländes sowie des Konzentrationslagers Columbia-Haus im Umfeld des Tempelhofer Feldes, aufbauend auf den Vorschlägen des Runden Tisches „Historische Markierungen Tempelhofer Feld“ ein Konzept für einen Erinnerungs- und Informationsort „Tempelhofer Feld/ehemaliger Flughafen Tempelhof“ zu entwickeln und zügig umzusetzen.

Zwingende Voraussetzung für ein trag- und konsensfähiges Gestaltungskonzept auf dem Tempelhofer Feld ist es, dass im Flughafengebäude ausreichend Raum für das Gedenken an die Verbrechen im Dritten Reich zur Verfügung gestellt wird. Auf dem Tempelhofer Feld werden als Erinnerungs- und Gedenkort für die Zwangsarbeiterlager der NS-Zeit insbesondere die Flächen am Columbiadamm betrachtet. Dafür ist ein räumlich-strukturelles Gestaltungskonzept unter Einbindung des bestehenden Soft- und des Baseballfeldes und weiterer bestehender wie künftiger Nutzungen partizipativ zu erarbeiten. Die derzeitige Beachsportfläche kann zu Gunsten des Gedenkens und Erinnerns am Ort des „Richthofen-Lagers“ und z.B. archäologische Fenstern zu den Fundamenten verlegt werden. Bis zu einer Verortung im Flughafengebäude wird eine Ausstellung vorgeschlagen, in der die Funde aus den bisherigen Ausgrabungen zu den Zwangsarbeiterlagern in Gebäuden auf dem Feld gezeigt werden (z.B. Mülltonnenwaschanlage). Zudem sollte ein integratives Bildungskonzept zur Zwangsarbeit auf dem Tempelhofer Feld entwickelt werden.

Die weiteren Standorte der NS-Zwangsarbeiterlager und der Rüstungsindustrie ( Bestandskarte) sollten durch geeignete Maßnahmen sichtbar gemacht werden (z.B. Offenlegung Splitterschutzgraben am Tempelhofer Damm, Umrisse und historische Markierungen, Infotafeln, audiovisuelle Medien etc.). Zur Unterstützung des Wiederfindens und der Wiedererkennbarkeit sollte eine App zur Geschichte entwickelt werden und das bestehende System der Infotafeln weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus sollte das Tempelhofer Feld in die umgebende Erinnerungs- und Gedenklandschaft Berlins durch ein geeignetes Informations- und Leitsystem eingebunden werden.