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Prinzipien für die gute Praxis

In der Umsetzung von Maßnahmen sollen sich Akteur:innen an den Prinzipien für gute Praxis orientieren. Diese wurden als Teil des Strategischen Rahmens zur Ausarbeitung der Berliner Smart City-Strategie vom Berliner Senat beschlossen. In der Ausarbeitung des Begleitprozesses werden diese Prinzipien operationalisiert. 

Prinzip 1: Menschenzentriert und systemisch

Die Akteur:innen achten sowohl auf menschliche Bedürfnisse, als auch auf größere Zusammenhänge. Der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Lebensgrundlagen sowie globale Rahmenbedingungen sind dabei besonders wichtig.

Für die Gestaltung von “Gemeinsam Digital: Berlin” sind die Bedürfnisse der heutigen Bewohner:innen maßgeblich, ohne dabei die Interessen zukünftiger Generationen zu vernachlässigen. Planungs- und Umsetzungsprozesse werden frühzeitig für die Beteiligung der Berliner:innen geöffnet. 

Digitale Maßnahmen und Projekte sind nur sinnvoll, wenn sie zu einer Stadt beitragen, die für alle lebenswert ist. Dafür müssen umfassende Veränderungen - lokal und weltweit - berücksichtigt werden. 

Prinzip 2: Evidenzinformiert und vorausschauend 

Die Akteur:innen verwenden vorhandene Daten, Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse, um Entscheidungen im Prozess gut vorzubereiten. Sie dokumentieren ihre Entwicklungen regelmäßig und lernen aus schwierigen Situationen. 

Um einzuschätzen, ob und wie Maßnahmen einen Mehrwert für die Stadt und ihre Bevölkerung erzielen, werden messbare Anhaltspunkte um langfristige soziale, ökologische und ökonomische Kenngrößen erweitert. 

Verwaltung und wissenschaftliche Einrichtungen kooperieren eng, um mögliche Zukünfte zu erforschen und durch Szenarien fiktiv zu erkunden. Auf diese Weise wird ein Prozess unterstützt, bei dem “Gemeinsam Digital: Berlin” sensibel für unvorhersehbare Entwicklungen bleibt.

Prinzip 3: Problembewusst und innovativ

Die Akteur:innen beziehen verschiedene Perspektiven, Wissensquellen und Erfahrungswerte ein, um Probleme besser zu verstehen. Lösungsideen werden in mehreren Runden mit vielfältigen Akteur:innen entwickelt. 

Diejenigen, die von den Problemen betroffen sind, beteiligen sich an der Entwicklung von Lösungsansätzen. Verschiedene Varianten werden im Alltag getestet, um sie besser und nachhaltiger zu machen. Eine regelmäßige Beteiligung erhöht die Akzeptanz für Veränderungen.

Dabei muss nicht immer etwas Neues entwickelt werden. Manchmal gibt es bereits gute Ideen, die adaptiert werden können, um bestehende Probleme zu lösen. Dazu tauschen wir uns mit anderen Städten in Europa und auf der ganzen Welt aus.

Prinzip 4: Verantwortungsvoll und selbstbestimmt

Die Akteur:innen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, Technologien diskriminierungsfrei und im Sinne des Gemeinwohls einzusetzen. Abhängigkeiten von einzelnen Technologien sind zu vermeiden und individuelle Bürger:innenrechte zu wahren.

 

Die sich daraus ergebenden komplexen rechtlichen und ethischen Fragen müssen mit der breiten Stadtgesellschaft diskutiert werden. Im Dialog können wir unsere Demokratie schützen und den dynamischen, technologischen und ökologischen Entwicklungen gerecht werden. 

 

Digitaler Wandel wird zukunftsoffen gestaltet. Der natürliche Lebensraum soll erhalten und die Handlungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen berücksichtigt werden.

 

Prinzip 5: Offen und vertrauenswürdig

Offenheit und Transparenz sind Voraussetzung für Innovation. Durch die frühe und breite Kommunikation von Ideen und Projekten werden Prozesse nachvollziehbar und viele Berliner:innen können mitreden. 

Der Dialog zwischen Verwaltung, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft ist wichtig, um eine wirkungsvolle Strategie entwickeln zu können und Maßnahmen wirkungsvoll umzusetzen. Zusätzlich wird ein Austausch mit anderen Städten angestrebt, um die Entwicklungen von “Gemeinsam Digital: Berlin” zu bereichern.

Die gesammelten Daten und Informationen sind für alle da. Das heißt, sie werden so kommuniziert, dass sie für die Stadtgesellschaft verständlich und zugänglich sind. Ziel ist es, voneinander zu lernen. 

Prinzip 6: Wirkungsorientiert und anpassungsfähig

Die Akteur:innen hinterfragen Ergebnisse und Wirkungen von Projekten. Während der Umsetzung werden die Maßnahmen  kritisch reflektiert, um systemische Wechselwirkungen im Blick zu behalten. 

Technologien entwickeln sich rasant weiter. Anpassungsfähigkeit ist notwendig, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber unvorhersehbaren Entwicklungen zu erhöhen. Indem „in der Welt“ gelernt wird, kann eine Arbeitskultur entstehen, in der Mitarbeiter:innen ihre Potentiale entfalten und sich weiterentwickeln können.

Flexible Strukturen, neue Prozesse und klare Rollen ermöglichen es, mit dem hohen Tempo der Digitalen Transformation Schritt zu halten und sie trotz der Komplexität verantwortungsvoll zu gestalten. 

Prinzip 7: Kooperativ und divers

Die Akteur:innen sind vielfältig und schätzen ihre unterschiedlichen Stärken. Sie arbeiten gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft und setzen sich aktiv für die Repräsentation von Gruppen ein, die bisher strukturell vernachlässigt wurden.

In den Projekten werden die Bedürfnisse von Menschen diversen Alters, Geschlechts und Herkunft berücksichtigt. Niemand wird diskriminiert oder benachteiligt. Inklusivität bedeutet auch das Mitdenken künftiger Generationen sowie das Mitdenken von Umwelt- und Klimaaspekten. Zukünftige Generationen und andere Lebewesen können über Vertretungen einbezogen werden.

Die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Berliner:innen spiegelt sich in den Maßnahmen wider. Digitale Angebote werden möglichst niedrigschwellig und barrierefrei geplant.

Prinzip 8: Kreativ und mutig

Die Akteur:innen sind einfallsreich und mutig. Sie gehen die Arbeit in den Maßnahmen kreativ an und probieren neue Dinge aus.

Die Kombination von einfallsreichem Denken und entschlossenem Ausprobieren ist erfolgversprechend, wenn bewusst experimentiert wird. Das bedeutet, festgefahrene Denkmuster zu verlassen und neue Wege zu gehen. 

Scheitern ist ein notwendiger Teil kreativer Prozesse. Um daraus zu lernen, braucht es eine geschützte Umgebung, die in den Projekten mitbedacht werden muss. Diese Herangehensweise schafft eine neue Freiheit in der Entwicklung von Maßnahmen und Offenheit für neue Ideen. Das ermutigt auch die Berliner:innen, ihrer eigenen Kreativität mehr Raum zu geben.