Modell für Governance und Prozess
Die Strategie “Gemeinsam Digital: Berlin” bietet nicht nur eine Vision, einen Wertekompass und Ziele für eine smarte Stadt. Sie schlägt auch ein Entscheidungs- und Prozessmodell für die Umsetzung vor und unterscheidet sich damit von vielen Strategiedokumenten und Konzeptpapieren. Hierzu gehören zwei zentrale Punkte:
- Ein Governancemodell, das die Rollen, Kompetenzen und Aufgaben der beteiligten Akteure beschreibt. Anhand dieser Struktur soll der Gesamtprozess, unter Einbeziehung verschiedener Perspektiven (Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürger:innen, Zivilgesellschaft) koordiniert und gesteuert werden. Daraus ergibt sich auch, wie Zielkonflikte gelöst, Maßnahmen priorisiert und ausgewählt und schließlich evaluiert werden.
- Ein Prozessmodell, welches ermöglicht, dass Maßnahmen im Sinne der Strategie nach einheitlichen Prinzipien umgesetzt werden. Dazu gehört ein Prozess vor Projektbeginn, welcher die Problemstellung unter Einbindung mehrerer Akteure analysiert, Synergien klar identifiziert und unter Einbindung der relevanten internen und externen Stakeholder am Ende zu Anforderungen und einem Projektplan für die Lösung kommt, der dann durch politische Gremien mandatiert wird, die Umsetzer und das Budget festschreibt. (siehe Kapitel 5)
Auf verschiedenen Ebenen entsteht so ein Modell, welches die Umsetzung der Strategie “Gemeinsam Digital: Berlin” in Zyklen denkt: Die Strategie wird anhand der Lebensrealitäten, Bedarfe und gesammelten Erfahrungen evaluiert und neu gedacht. Maßnahmen werden prototypisch entwickelt und erprobt. Durch dieses Vorgehen wird ein Lernzyklus angestoßen, welcher dem Land Berlin hilft, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Digitalisierung voranzubringen.
Die Anwendung dieses Modells hat nicht zuletzt zum Ziel, einen Kulturwandel sowie ein neues Führungsverständnis in der Berliner Verwaltung anzustoßen und soll die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft fördern.