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Freiraumplanung

Die Baukubaturen schaffen klar unterscheidbare Freiraumtypen mit verschiedenen Nutzungs- und Gestaltungskonzepten, die sich mit den existierenden Freiräumen des Areals verweben und diese weiterdenken:

     

KINDL-Promenade: Sie erfüllt die Anforderungen an die Erschließung der Programmbausteine in der KINDL-Halle. Darüber hinaus wird im Zusammenspiel mit der neuen Architektur der Halle und der Bebauung an der Rollbergstraße ein öffentlicher Raum geschaffen, der über das eigentliche VOLLGUT-Areal hinaus reicht. Die KINDL-Promenade könnte an der Einfahrt von der Rollbergstraße beginnen und somit die Freiräume (Stadtplatz, KINDL-Hof, Rollberghof, Dachlandschaft mit Schulhof) und die angrenzenden Gebäude des KINDL-Areals verbinden. Die Bestandstragstruktur bildet die räumliche Fassung der Promenade und wird für Begrünungen u.a. mit Hopfen, Sonnensegel und Beleuchtung genutzt. Die transparenten Fassaden der Halle bilden dabei die Schaufenster zur Promenade,  die durch die Mieter*innen vielfältig bespielt werden können. Die Promenade wird als vielfältiger, nutzungsoffener und somit im besten Sinne urbaner Freiraum begriffen. Über das Motiv der Laderampe wird ein Element eingeführt, das den linearen Freiraum zoniert (Aufenthalt/ Bewegung). Die KINDL-Promenade erhält mittig geführt einen grafischen Teppich, der über die Fläche entlang der Halle hinausläuft und als markantes Gestaltungselement sowie als Leitsystem funktioniert. Die angrenzenden Adressen, wie Schule, Mensa, BUND oder die Höfe werden mit dem für den Teppich entwickelten Schriftzug verwoben. Entlang der Promenade werden aufgehende Pflanzflächen platziert, die eine weitere Binnengliederung und Aufenthaltsorte schaffen. Sie sind auch Grundlage für die Begrünung des Tragwerks und der Fassaden.

Werkhöfe: Die Werkhöfe dienen zum einen der Erschließung und Belichtung der weiter hinten liegenden Einheiten der Halle. Zum anderen können sie je nach Nutzungsbelegung unterschiedlich bespielt und gestaltet werden. Diese Höfe bilden einen halböffentlichen Raum, der sich durch die Mieter*innengemeinschaft angeeignet werden kann. Sie können sowohl dem ruhigen Aufenthalt im Grünen dienen, als auch für handwerkliche, künstlerische oder kommerzielle Nutzer Werk- und Präsentationsraum im Freien sein. Je nach Nutzungskonzept lassen sich die Höfe kontrolliert verschließen.

Dachlandschaft: Das Dach der Halle wird begehbar gemacht und als Freifläche für die Schule entwickelt. Die Frei­ fläche ist über das erste Obergeschoss der Schule erreichbar und stellt einen geschützten und überschaubaren Freiraum für die Schule dar. Außerhalb der Schulzeiten kann die Dachlandschaft für kulturelle Angebote genutzt werden. Zur öffentlichen Erschließung des Dachs wird eine skulpturale Freitreppe am Ende der KINDL-Promenade mit Anschluss an die geplanten Treppenanlage aus dem Rollberghof vorgesehen.

Dachgarten: Das Dach des Schulbaus wird als Schulgarten und als ein grünes K!assenzimmer vorgeschlagen. Mit dem großzügigen, vielfältig bespielbaren Dachgarten wird ein wichtiger Nutzungsbaustein für die Schule geschaffen, in der das Thema Gartenbau und Natur ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzeptes darstellt.

REGENWASSER UND STADTKLIMA:  Die Freiflächen erhalten trotz der intensiven Mehrfachnutzung einen hohen Anteil an Grünflächen. Es werden Pflanzelemente in die Laderampe und Werkhöfe integriert. Zusätzlich sind eigenständige Pflanzelemente im Bereich der Promenade vorgesehen, die den Freiraum zonieren. Die genutzten Dachflächen erhalten ebenfalls einen hohen Anteil an Grünflächen, die auch Regenwasser zurückhalten und verdunsten können. Das darüber hinaus anfallende Regenwasser soll zu großen Teilen für die Bewässerung der Grünflächen insbesondere des Dachgartens der Schule genutzt werden. Im Bereich der Promenade werden zwischen den Hallenträgern und an der Brandwand der Promenade Rankgerüste für eine Begrünung als Schattendach zur Kühlung vorgesehen.