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Erläuterungstext

Das Team um urbanophil.koeln, Kepler32 und gruppeF hat seine Idee der „gemixten Superblöcke“ weiterentwickelt, im Osten metropolitan, sehr hoch und dicht, im Westen kiezbezogen, niedriger und mit größeren Freiräumen.

„Das neue ULAP-Quartier gliedert sich in zwei großstädtische gemixte Superblöcke: Die hoch verdichtete Metropolitane Mischung zum Hauptbahnhof, bestehend aus Verwaltung, Wohnen und Einzelhandel, sowie die nach Moabit ausgerichtete Urbane Gemeinschaft mit einer Mischung aus Wohnen, Schule und Gewerbe. Beide Blöcke werden von einer lebendigen Erdgeschosszone mit vielfältigen Nutzungen aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Service durchzogen.“

Städtebauliches Konzept

Dieser Entwurf zeigt eine Setzung von zwei großstädtischen durchmischten „Superblöcken“. Im Osten mit einem Hochpunkt-Cluster von 3 unterschiedlich hohen Türmen mit Fernwirkung in Richtung der Berliner City. Die weiteren im Quartier verteilten Hochpunkte sind niedriger und dienen der Akzentuierung der Blockrandbebauung und Betonung wichtiger Außenräume. Im östlichen Superblock wird die Verwaltung und der Aldi-Markt verortet. Westlich davon soll ein „Quartiersband“ entstehen, dass als Freiraum zwischen den beiden Superblöcken den Lesser-Ury-Weg mit dem Bahnviadukt und dem ULAP-Park verbindet. Mittig im Quartier ist die Schule mit einer aufgesetzten Wohnbebauung positioniert. Der Urania-Saal wird freigestellt und mit der Schule im EG verbunden. Im Westen vermittelt die zurückgesetzte Blockrandbebauung mit überwiegend Wohnnutzung, die die Westspitze freilässt, die Gebäudeflucht der Heinrich-Zille-Siedlung aufnimmt und von der Straße Alt-Moabit abrückt, ein Gegenüber zu den beiden gegenüberliegenden bestehenden Wohnquartieren. Hier soll durch die Reduktion des Autoverkehrs auf der nördlichen Spur ein vorgelagerter größerer Grünraum und durch eine Gastronomienutzung ein belebter Stadtraum entstehen. Das Bahnviadukt soll geöffnet und bespielt werden und somit eine bessere Durchwegung zum ULAP-Park ermöglichen. Hier sind Freizeit- und Sportnutzungen angedacht, eine Fahrradgarage mit Werkstatt, Cafés und Club.

Freiraumkonzept und Erschließung

Durch den Erhalt möglichst vieler Bäume, besonders im Westteil, soll ein „Baumdach“ entstehen, das dem Quartier aus der Fußgängerperspektive einen menschlichen Maßstab geben soll. Eine zentrale autofreie grüne Gasse verbindet fußläufig die Invalidenstraße mit dem Bahnviadukt. Der Schulhof im westlichen Block soll in den Nachmittagsstunden für die Allgemeinheit geöffnet werden. Die Dächer der Schul- und Wohngebäude könnten als produktive Flächen für Obst- und Gemüseanbau genutzt werden und Flächen für Begegnung und soziale Aktivitäten bieten. Der mittige Schulbau springt an der Invalidenstraße zurück und lässt neben dem Urania-Saal ein Stadtplatz entstehen. Stellplätze für Fahrzeuge sollen hauptsächlich in Tiefgaragen nachgewiesen werden und für den Aldi-Markt im EG. Hier soll auch eine Mobilitätsstation für Carsharing, Lastenradverleih etc. angeboten werden.

Nutzungskonzept

Im östlichen Block ist eine metropolitane Mischung aus Verwaltung, Wohnen und Einzelhandel vorgesehen, im Erdgeschoss größtenteils mit öffentlicher Nutzung, während entlang des Bahnviadukts hier Büro- und Konferenznutzung angestrebt werden. An der zentralen Gasse ist die Schulnutzung positioniert sowie die Erschließung für den Aldi, erst im südlichen Teil der Gasse gibt es hier öffentliche Nutzungen. Im Anschluss an den Urania-Saal sind Ausstellungsflächen und Nutzungen für die Nachbarschaft vorgeschlagen, die sich zum Schulhof öffnen können. Der Schulhof, der nachmittags allgemein geöffnet bleiben soll, vermittelt zwischen Schule und Wohnen im Westen. Insbesondere der Grünraum entlang Alt-Moabit soll durch Gastro-Flächen belebt werden. Im ULAP-Park soll das „ULAP-Café“, ein Tagescafé für Wohnungslose, entstehen und als begehbare Skulptur die Verbindung zum Spreeraum herstellen. Das Viadukt wird aktiviert und mit Fahrradparkhaus, Werkstätten etc. belebt, auch sind hier Sport- und gastronomische Nutzungen sowie Flächen für Events (möglicherweise ein Club) angedacht.

Nachhaltigkeit

Viele der großen bestehenden Bäume sollen erhalten bleiben. Es ist eine extensive und intensive Dach- und Fassadenbegrünungen zur Förderung der Biodiversität geplant. Desweiteren sollen Regen- und Brauchwasser vor Ort gespeichert und Solarenergie sowie Geothermie genutzt werden. Die Nutzung der sogenannten „grauen Energie“ kann durch die Zwischennutzung des bestehenden Polizeigebäudes ggf. möglich gemacht werden. Die soziale Nachhaltigkeit soll durch Begegnungsflächen gesichert werden.