Erläuterungstext
Das Team um BJP, Mandawork und form follows you hat seine Idee des Public Plateaus und der „3 Charaktere“ weiterentwickelt und zeigt hier einen Entwurf, der mit einer offenen Bebauung, 4 Hochpunkten und seinem Plateau in der Plus-1-Ebene für Diskussionen sorgt.
Unter diesem Link können Sie sich das 3D-Modell des Entwurfes anschauen: https://formfollowsyou.com/ulap/
„Das neue ULAP-Quartier soll einen Meilenstein des Städtebaus im 21. Jahrhundert darstellen, der aufzeigt, wie Nutzungsmischung, städtebauliche Dichte, Klimaadaption, soziale Teilhabe und zukunftsweisende Mobilität in einem der zentralsten Orte Deutschlands funktionieren können.“
Städtebauliches Konzept
Dieser Entwurf legt großen Wert auf eine starke innere Vernetzung durch kleinteilige Gebäudestrukturen, die sich über gemeinsame Sockelgeschosse (1-geschossig) und Blöcke gruppieren. Die Baumassen sind gleichmäßig über das Plangebiet verteilt und bilden über 4 Hochpunkte an markanten Bereichen bauliche Akzente. Als Besonderheit ist ein öffentlich zugängliches Plateau (ca. 4,50 über Straßenniveau) als gemeinschaftlicher Raum und verbindendes Element innerhalb des Quartiers geplant, das über großzügige Treppenanlagen und Rampen zugänglich sein wird. Dieses schafft eine neue Fußgängerebene mit direktem Zugang zum Aldi-Markt mit der darunterliegenden Anlieferung und dem Parkgeschoss. Auch werden die Tramgleise an der Emma-Herwegh-Straße überbrückt, um einen offeneren Zugang zum ULAP-Park herzustellen. Das Gebiet gliedert sich bezugnehmend auf die Kreuzberger Mischung in 3 charakteristische Teilbereiche. Im Osten ist ein dichtes Arbeitsquartier in der Nähe zum Hauptbahnhof mit „Blick in die City“ und urbanem Charakter geplant. Im Westen soll ein intimeres gemischtes Wohnquartier mit viel Grün und nachbarschaftlichem Bezug nach Moabit entstehen. In der Mitte ist ein multifunktionaler Stadtbaustein mit verschiedenen Nutzungen und einer Verbindungsachse zum ULAP-Park vorgesehen. Insgesamt soll durch geschlossenere Bebauungsstrukturen entlang des Bahnviaduktes und zur Invalidenstraße der Innenbereich vor Lärmquellen abgeschirmt werden. Richtung Alt-Moabit-Seite lockert sich die Bebauung auf und öffnet sich einem größeren Grünraum.
Freiraumkonzept und Erschließung
Das Quartier soll durch eine offene städtebauliche Struktur eine hohe Durchlässigkeit bieten , die auf die unterschiedlichen Bestandssituationen individuell reagiert. Kleine Plätze innerhalb der Teilbereiche sollen Identität und Offenheit ausstrahlen, Zugänge (bspw. zum Aldi) soll es sowohl von der Straße als auch vom öffentlichen Plateau (1.OG) geben. Es soll als ein verkehrsfreies Quartier im Sinne einer „menschenorientierten barrierefreien Möbilität“ entwickelt werden. Die öffentlichen Freiflächen befinden sich auf Straßenebene, auf dem Plateau sowie auf Dachflächen. Insbesonders die Positionierung der Schulturnhalle und weiterer notwendiger Teile der Schule im Bereich am und unterm Viadukt wird so nicht möglich sein und muss überarbeitet werden.
Nutzungskonzept
Die Erdgeschosszone soll durchgängig mit unterschiedlichen Nutzungen wie Gastronomie, Kultur, Kleingewerbe etc. bespielt werden und öffentlich zugänglich sein. Wohnen soll vor allem im westlichen und im mittleren Teil des Plangebietes stattfinden, Verwaltung im Osten und die Schule wurde im Süden mit Funktionen am und unter dem Viadukt verortet. Die Gebäude sind allgemein nutzungsgemischt. Angedacht sind unterschiedlichste Wohnformen von typischen Wohngrundrissen über Wohnen für Baugruppen, Clusterwohnungen bis Co-Living.
Die die Verwaltungsnutzungen sind größtenteils als Großraumbüros konzipiert sind.
Nachhaltigkeit
Das Team ordnet das Quartier in ein übergeordnetes Netzwerk aus Grünräumen ein. Unter dem Motto „Save the trees“ sollen gut 80% der bestehenden Bäume erhalten bleiben. Dachflächen sollen als Grünräume und für Gemeinschaftsflächen aktiviert werden. Durch die Kleinteiligkeit und durch die Hochpunkte sollen Strömungs- und Fallwinde für eine sommerliche Kühlung sorgen. Grünräume schaffen Verdunstung und Kühlung, anfallendes Regenwasser soll vor Ort genutzt werden. Geeignete Fassaden sollen mittels einer Besonnungsstudie identifiziert werden und somit für Solarenergie aktiviert werden können.