Aktuelle Dynamiken
Der öffentliche Raum ist für viele Berliner:innen ihr Wohnzimmer, Erholungsraum und Ort für Begegnung. In der Corona-Pandemie hat sich dies noch verstärkt. Die geringere Ansteckungsgefahr an der freien Luft brachte Berliner:innen dazu, einen Großteil des verbliebenen Soziallebens draußen beim Spaziergang oder bei Treffen im Park zu verbringen. Mit dieser Entwicklung ist der Ruf nach einem Recht auf Stadt für alle Menschen lauter geworden. Der Wunsch nach Flächengerechtigkeit ist eng mit der weltweit zu beobachtenden Gentrifizierung und Finanzialisierung von öffentlichem Raum verknüpft.
Denn Stadtplanung findet auch international vor allem in hochpreisigen Wohngebieten statt. Grün, sauber und angenehm wird es für diejenigen, die es sich leisten können. Weder Suburbanisierung noch Nachverdichtung können mit den städtischen Bedürfnissen Schritt halten. Eine wachsende Zahl zivilgesellschaftlicher Organisationen und Bewegungen fordert deshalb bezahlbaren Wohnraum sowie das Recht auf Mitgestaltung ein.