Planung zur Erneuerung der Uferwege und Freiflächen am Urbanhafen
1. Bauabschnitt zwischen der Baerwaldbrücke und dem südöstlichen Parkeingang, Höhe Planufer / Dieffenbachstraße
Zielstellung
Ziel der Erneuerung ist die Entwicklung der Uferpromenade mit verbesserter Aufenthaltsqualität. Sie wird einerseits zum Schlendern und Flanieren von Fußgänger*innen genutzt, andererseits bildet sie für Radfahrende eine attraktive Verbindung entlang des Landwehrkanals. Bestehende Konflikte zwischen Fuß- und Fahrradverkehr sollen entschärft werden.
Hierzu soll eine attraktive, barrierefreie Promenade für den Fußverkehr geschaffen werden, die in Teilbereichen frei von Radverkehr ist. Der Radverkehr soll über die Straßen Carl-Herz-Ufer und Planufer geführt werden, um weniger Radverkehr im Park zu haben. Im Wegbereich vor dem Vivantes-Klinikum ist der Weg so zu gestalten und der Radverkehr so zu führen, dass Konflikte verringert werden. Die beiden Straßenabschnitte müssen für den Radverkehr asphaltiert werden.
Die vorhandene, zu kleine und nicht mehr zeitgemäße Spielfläche soll auf die Wiesenfläche im Park verlegt und vergrößert werden. Dabei soll die bestehende Vegetation ebenso wie die Bedürfnisse mehrerer Altersgruppen berücksichtigt werden. Zudem soll es auch barrierefreie Spielgelegenheiten geben. Entlang der Uferpromenade sollen weitere Angebote, wie Sitzmöglichkeiten für unterschiedliche Nutzer*innen-Gruppen geschaffen werden.
Der Kreuzungsbereich vor der Baerwaldbrücke soll bessere Übergänge für einen sicheren Fußverkehr bekommen.
Mit der Erneuerung der Freiflächen Urbanhafen soll außerdem ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Neben der Förderung des umweltfreundlichen Fuß- und Fahrradverkehrs, soll die Biodiversität erhöht und ein behutsamer Umgang mit dem Gehölzbestand vorgesehen werden. Als Anpassung an den Klimawandel sollen besonders robuste und pflegeleichte Arten neu gepflanzt werden. Das Regenwasser, auch aus dem Straßenraum Carl-Herz-Ufer soll direkt vor Ort versickert und dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden.
Rahmenbedingungen für die Planung
Der Uferweg, der zukünftig eine konfliktarme Begegnung von Fuß- und Radverkehr ermöglichen soll, bildet zwischen der Grundstücksgrenze zum Vivantes-Klinikum und dem Landwehrkanal eine Engstelle. Die zur Verfügung stehenden Flächen in diesem Bereich sind begrenzt Der Ankauf einer Teilfläche des Krankenhausgeländes von Vivantes ist nicht möglich.
Die Errichtung eines standardgerechten Zweirichtungsradwegs und eines Fußweges ist bei einem Schutz der bestehenden Bäume technisch und räumlich nicht möglich. Zudem würde ein breiter Zweirichtungsradweg der Nutzung des Urbanhafens als Erholungsort entgegenstehen. Würde mit geringeren Breiten für den Radweg geplant, wäre die Verkehrssicherheit allerdings nicht gegeben und der Radverkehrsfluss sehr eingeschränkt. Daraus ergibt sich die Vorgabe, dass eine bauliche Trennung zwischen dem Fuß- und Radverkehr nicht möglich ist. Geplant wird ein gemeinsamer Weg, mit Vorrang für den Fußverkehr. Entsprechende Gestaltungselemente sollen den Radverkehr führen.
Durch das im August 2023 fertiggestellt Grobkonzept zurRegenwasserbewirtschaftung wurden wichtige Planungsprinzipien zur Regenwasserbehandlung am Urbanhafen, insbesondere am Carl-Herz-Ufer entwickelt. So soll das Regenwasser zukünftig nicht weiter in die Kanalisation eingeleitet, sondern in Mulden direkt vor Ort versickert werden. Diese wird zurzeit bei der Entwicklung eines neuen Straßenquerschnitts des Carl-Herz-Ufers berücksichtigt. Neben dem nachhaltigen Regenwassermanagement ist das Planungsziel die Verbesserung für den Fahrradverkehr, damit die nahe Uferpromenade in diesem Bereich dem Fußverkehr vorbehalten werden kann.
2014 wurde das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin mit der Planung und baulichen Umsetzung des Vorhabens Instandsetzung der Ufer des Landwehrkanals in Berlin beauftragt.Für den Abschnitt des Landwehrkanals auf Höhe des ehemaligen Urbanhafens sind ebenfalls Sanierungsmaßnahmen am westlichen Ende des Urbanhafens, bei den Restaurantschiffen und bei den Anlegestellen am Ostufer vorgesehen. Weitere Informationen und eine Kontaktadresse finden Sie hier: Landwehrkanal - Planungen zur Sanierung der Kanalufermauern
Das Freiflächen-Entwicklungskonzept wurde in 2020/21 vorrangig mit dem Ziel der Qualifizierung der Grünanlagen und Stadtplätze im Fördergebiet Urbanstraße erstellt. Hintergrund sind die Herausforderungen durch den Klimawandel, die Mobilitätswende, das Bevölkerungswachstum, aber auch das geänderte Nutzungsverhalten der Menschen im öffentlichen Raum. Das Büro für Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Mediation SWUP GmbH erarbeitete das Freiflächen-Entwicklungskonzept in regelmäßigen Abstimmungsrunden mit Vertreter*innen des bezirklichen Fachbereichs Stadtplanung (Auftraggeber des Konzepts), des Straßen- und Grünflächenamts, der Gebietsbeauftragten S.T.E.R.N. GmbH und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.
Neben sieben weiteren Grün- und Freiflächen des Fördergebiets wurde im Konzept der Urbanhafen untersucht, Bedarfe und Potentiale formuliert sowie Maßnahmen zur Qualifizierung empfohlen. In der Online-Beteiligung Ende 2020 wurden zum Urbanhafen ca. 80 gewinnbringende Hinweise und Anregungen aus der Bevölkerung gewonnen und in das Konzept integriert. Das Konzept dient als Grundlage für die weitere Planung.
Beteiligungsbausteine
Eine erste Beteiligung der Öffentlichkeit hatte Ende 2020 im Rahmen der Erstellung des Freiflächen-Entwicklungskonzepts hier über meinBerlin.de stattgefunden. Dabei konnten viele konstruktive Beiträge für das Gestaltungskonzept des Urbanhafens gewonnen werden. Die gesamten Ergebnisse sind hiereinsehbar.
Zum Tag der Städtebauförderung gab es 2022 und 2023 öffentliche Führungen am Urbanhafen, bei denen besondere Orte und die Herausforderungen bei der Planung erläutert wurden. Einblicke und Impressionen zu den Rundgängen finden Sie hier.
Auch in 2024 ist zum Tag der Städtebauförderung am 4. Mai ein Rundgang am Urbanhafen und der Urbanstraße geplant, bei dem zum aktuellen Stand der Projekte informiert wird. Zum Urbanhafen werden die Entwurfsideen durch das Straßen- und Grünflächenamt und die mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitekten von Levin Monsigny vorgestellt. Diese wurden im Auftrag des Straßen- und Grünflächenamts, Fachbereich Grünflächen, sowie in enger Abstimmung mit den Fachbereich Straßen und Stadtplanung sowie der Gebietsbeauftragten S.T.E.R.N. seit Herbst 2023 entwickelt.
Anschließend an den Rundgang startet ab Montag, dem 6. Mai 2024, die Onlinebeteiligung zur Vorentwurfsplanung des Urbanhafens. Hier haben alle Interessierten die Möglichkeit den Entwurf zu kommentieren und Hinweise zu den konkreten Planungsideen zu geben. Die Onlinebeteiligung wird bis zum 31. Mai 2024 laufen.
Ziel der Onlinebeteiligung im Mai 2024 ist die weitere Schärfung und Konkretisierung des Vorentwurfs. War es bei der Onlinebeteiligung zum Freiflächen-Entwicklungskonzept so, dass besondere Orte und Wünsche für den Ort eingebracht werden konnten, geht es jetzt darum Stellung zur konkreten Entwurfskonzeption zu beziehen. Mit den Anmerkungen und Hinweisen wird der Vorentwurf schließlich weiterentwickelt.
Die Ergebnisse der Online-Beteiligung und die Entwurfsplanung werden in einer öffentlichen Veranstaltung am 3. Juli im Nachbarschaftshaus Urbanstraße vorgestellt.
Geplant ist auch eine Kinderbeteiligung vor den Sommerferien 2024 zum neuen Spielplatz. Der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.
Abgrenzung des Planungsraums
Die ca. 2,7 ha große Fläche des Urbanhafens ist in zwei Bauabschnitte geteilt. Im ersten Bauabschnitt wird der westliche Teilbereich des Urbanhafens entwickelt. Er umfasst eine Fläche von ca. 2 ha und liegt zwischen der Baerwaldbrücke und dem südöstlichen Parkeingang, Höhe Planufer / Dieffenbachstraße. Der Kreuzungsbereich Prinzenstraße/ Carl-Herz-Ufer an der Baerwaldbrücke ist als Eingang in das Gebiet ebenfalls Teil des Planungsraums.
Informationen zum übergeordneten bezirklichen Vorhaben „Erneuerung der Uferwege und Freiflächen am Urbanhafen“ finden sie hier: Vorhabenseite
Kontakt für Rückfragen
S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH Straßburger Straße 55 10405 Berlin
Ziel der Onlinebeteiligung ist die Einholung eines Stimmungsbilds zu dieser Vorentwurfsplanung für die Freiflächen am Urbanhafen. Wir bitten hierzu um Ihre Kommentare und Meinungen und plädieren für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander.
Die Struktur und Lage der Gehwege in der Freifläche leiten sich aus der bereits bestehenden Struktur ab. Diese wird aufgegriffen und die bestehenden Wege werden in ihrer Gestaltung qualifiziert.
Alle Gehwegbelagsflächen sind barrierefrei sowie gut begeh- und berollbar. Entsprechend ihrer intensiven Nutzung sind sie strapazierfähig. Material und Profil der Uferpromenade leiten sich aus dem Kontext ab. Vorgesehen sind robuste Gehwegoberflächen aus einem abgestreuten Asphaltbelag, der optisch einer wassergebundenen Wegedecke (Tenne) ähnelt. Diese ist für Fußgänger*innen, auch mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen sowie für Radfahrer*innen optimal nutzbar.
Zum Schutz der Bäume und zur Minimierung der Eingriffe wird der Belag im Wurzelbereich der Bäume als wassergebundene Wegedecke ausgeführt.
Radverkehr
Der Radverkehr wird zukünftig neu gedacht. Dieser wird über das Carl-Herz-Ufer, einen Teilabschnitt der Uferpromenade vor dem Vivantes-Klinikum und über das Planufer geführt. Das Carl-Herz-Ufer wird dazu als Fahrradstraße umgestaltet und asphaltiert. In einem späteren Bauabschnitt soll ebenfalls die Straße Planufer asphaltiert werden.
Der neu gestaltete Gehweg entlang des Ufers, im Bereich zwischen den Parkeingängen Carl-Herz-Ufer / Geibelstraße und Planufer wird erweitert und bietet ebenfalls die Möglichkeit diesen mit dem Rad zu befahren. Dieser Abschnitt des Uferwegs ist ein „Miteinander-Weg“ und durch ein Zusatzschild "Radfahren erlaubt, aber Vorrang für Fußgänger*innen" gekennzeichnet.
Um zu verhindern, dass Radfahrer*innen die bisherige Abkürzung über die Krankenhauszufahrt bis zur Baerwaldbrücke nutzen, werden am Ende der Krankenhauszufahrt sowie am oberen Ende der Wegerampe zur Baerwaldbrücke Umlaufsperren aufgestellt.
Fahrradabstellplätze sind jeweils an den Eingängen zur Grünanlage sowie in der Nähe des Spielplatzes angeordnet.
Straßenplanung Carl-Herz-Ufer
Die Planung sieht eine asphaltierte Fahrradstraße mit Einbahnstraßenregelung Richtung Baerwaldbrücke unter Berücksichtigung von entgegenkommenden Einsatzfahrzeugen vom / zum Krankenhaus und des Radverkehrs in Gegenrichtung vor. Die nutzbare Fahrbahnbreite beträgt ca. 5,00 m, mit einer Lieferzone am Knotenpunkt Baerwaldstraße sowie einer Lieferzone / barrierefreies Parken im Bereich der mittigen Fußgängerquerung. Die Straße wird von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt und das anfallende Regenwasser direkt vor Ort in Mulden und Rigolen versickert. Querungen für Fußgänger*innen sind im Bereich der Parkeingänge, auf der Höhe des Parkeingangs an der Baerwaldbrücke und im Bereich der ehemaligen, kleinen Spielfläche geplant.
Übergänge an der Baerwaldbrücke
Der Knotenpunktbereich an der Baerwaldbrücke ist derzeit ungeordnet. Um die sichere und konfliktfreie Querung für Fußgänger*innen zu sichern, werden die Gehwegbeziehungen planerisch überarbeitet. Die fußläufige West-Ost-Beziehung zur Grünanlage wird durch neue Fahrbahnquerungen gestärkt. Der Radverkehr wird mit Schutzstreifen im Knotenpunkt geführt.
Die bisherige Beteiligung zur Planung der Uferwege und Grünflächen am Urbanhafen bestand aus mehreren sich ergänzenden Bausteinen. So gab es eine Online-Beteiligung für alle Interessierten über mein.berlin.de und gleichzeitig eine direkte Beteiligung vor Ort durch die Gemeinwesenarbeit Urbanstraße. Die Ergebnisse dieser Beteiligung wurden in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, sich bei öffentlichen Rundgängen über die Planung zu informieren. Für Kinder und ihre Ideen wurden eigene Veranstaltungen angeboten
Die Dokumentation der Beteiligung ist hier einsehbar (zum Download):
Die detaillierten Anmerkungen und Antworten zu allen angesprochenen Themen sind in der Anlage – Auswertungstabelle – aufgeführt. Diese zahlreichen Stellungnahmen, Anmerkungen und Hinweise dienen der Weiterentwicklung des Vorentwurfs und der Information und Konkretisierung der Entwurfsplanung. Diese hat im Oktober 2024 begonnen.
Weitere Beteiligungsbausteine sind während der Ausführungsplanung 2025 vorgesehen; es gibt noch keine konkreten Termine.
Auf der Bezirksseite wird kontinuierlich über das Projekt informiert:
Vielen Dank für die Teilnahme! Die Vertreter*innen des Bezirks, die Gebietsbeauftragte und das Planungsteam freuen sich über das Interesse und Engagement sowie die weitere Teilnahme am Planungsprozess.