Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Barbarossaplatzes
Im Rahmen der Beteiligung sollen Anregungen, Ideen und Visionen der Bürger_innen zur konkreten Planung/Ausgestaltung des Platzes eingeholt werden
© Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sollen Lösungsmöglichkeiten zur klimaangepassten und fußverkehrsfreundlichen Gestaltung des Barbarossaplatzes entwickelt werden.
Nach einer umfangreichen Bestandsanalyse wurden drei Lösungsvarianten entwickelt, die bei der Beteiligungsveranstaltung am 21. März 2024 vorgestellt wurden. Hier auf mein.berlin können Sie in der Online-Umfrage abstimmen, welche Variante Ihnen am meisten zusagt.
Grundlage für alle drei Varianten ist die Vorgabe, den Platz für den Fußverkehr sicher und attraktiv zu gestalten, eine klare Trennung der Verkehrsmittel – auch zwischen Fuß und Rad – herzustellen und einen größeren Grünflächenanteil zu schaffen. In allen drei Varianten soll die Ostseite vor der Schule sowohl vom Kfz- als auch vom Radverkehr freigehalten werden. In allen drei Varianten bleibt die Befahrbarkeit für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste erhalten.
Weitere Informationen erhalten Sie in dieser Präsentation: 24-03-21_Barbarossaplatz-Konzeptentwicklung-Bürgerbeteiligung.pdf
Legende
- Die rot dargestellten Bereiche zeigen die Flächen ohne Kfz-Verkehr (ausgenommen Versorgung)
- Bei den dunkelgrauen Flächen wird vorgeschlagen, den Radverkehr und den Kfz-Verkehr getrennt voneinander zu führen
- Der beige Bereich vor der Schule dient vorrangig nur dem Fußverkehr.
- Die grauen Straßenbereiche werden innerhalb des Platzes in ihrem Querschnitt auf ca. 5,50 m reduziert
Folgende Varianten stehen zur Auswahl:
Variante 1: Hier wird die südöstliche Straßenverkehrsfläche dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten. Dadurch wird die Platzfläche vor der Schule erweitert und ein Übergang zum Alice-Salomon-Park gewährleistet.
Variante 2: Hier sind die südwestliche und nordöstliche Straßenverkehrsfläche dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten, wodurch der Platz diagonal konfliktarm gequert werden kann.
Variante 3: Hier ist die innere Platzfläche dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten. Die Zufahrtsstraßen werden in dieser Variante für den Kfz-Verkehr zu Sackgassen.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
Sie haben noch eigene Ideen und Anregungen für die Umgestaltung des Barbarossaplatzes? Lassen Sie es uns gerne wissen!
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Barbarossaplatzes wurden durch das beauftragte Planungsbüro drei Varianten erarbeitet, deren Machbarkeit nachgewiesen werden konnte.
Vor der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden Stellungnahmen von 27 Trägern öffentlicher Belange eingeholt und ausgewertet. Dazu zählen unter anderem die Polizei Berlin, die BSR, die Berliner Feuerwehr, die Berliner Regenwasseragentur, der Klimaschutzbeauftragte (Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg), die Untere Denkmalschutzbehörde oder das Umwelt- und Naturschutzamt.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung wurde die Öffentlichkeit durch verschiedene Formate am Planungsprozess beteiligt. Hier konnten sich die Teilnehmenden unter anderem für eine der drei Varianten aussprechen und ihre Anmerkungen einbringen.
Folgende Beteiligungsformate haben stattgefunden und dies war das Ergebnis:
Öffentliche Beteiligungsveranstaltung in Präsenz am 21. März 2024:
- Bei dieser Informationsveranstaltung in der Volkshochschule am Barbarossaplatz konnten sich alle interessierten Bürger_innen über den Planungsstand informieren, ihre Vorstellungen in den drei Themengruppen „Nutzung & Gestaltung“, „Klima, Ökologie & Nachhaltigkeit“ und „Verkehr & Mobilität“ einbringen und für eine der drei Varianten abstimmen. Variante 3 wurde in allen Gruppen bevorzugt.
- An der Veranstaltung nahmen rund 100 Personen teil.
Kinder- und Jugendbeteiligung Grundschule am Barbarossaplatz am 22. März 2024:
- Um ebenfalls die Schulkinder der Grundschule am Barbarossaplatz in den Prozess einzubeziehen, fand eine Vorstellung und Platzbegehung mit 13 Vertreter_innen des Schülerparlaments statt. Die Schüler_innen hatten sich vorab in ihren Klassen Gedanken gemacht und Wünsche, Anregungen sowie Ideen gesammelt. Diese wurden durch die Klassensprecher_innen, welche Teil des Schülerparlamentes sind, vorgetragen. Zur Unterstützung waren zwei Lehrkräfte der Schule sowie die Gesamtelternvertreterin vor Ort. Variante 3 wurde mit deutlicher Mehrheit als Vorzugsvariante ausgewählt.
Beteiligung der Volkshochschule am 22. März 2024:
- Auch die Volkshochschule wurde durch die Vorstellung des Planungsstands und eine gemeinsame Diskussion involviert. An der Veranstaltung haben fünf Vertreter_innen der Volkshochschule teilgenommen. Hier wurde ebenfalls Variante 3 als Vorzugsvariante ausgewählt.
Online-Beteiligung auf mein.berlin vom 22. März 2024 bis 14. April 2024:
- Einen Tag nach der öffentlichen Informationsveranstaltung begann die Online-Beteiligung auf mein.berlin. Bürger_innen hatten hier die Möglichkeit, sich die vorgestellten Planungsunterlagen erneut anzusehen und Rückmeldung zu geben.
- Insgesamt beteiligten sich 375 Bürger_innen. Erneut wurde Variante 3 bevorzugt. Die Teilnehmenden wurden außerdem gefragt, welche weiteren Wünsche/ Anregungen für den weiteren Planungsprozess bestehen. 176 Teilnehmende haben hier textliche Rückmeldungen gegeben. Zusätzlich wurden 222 Kommentare zur Beteiligung abgegeben. Zum einen gab es viel Zuspruch zur Umgestaltung, zum anderen wurde diese stark abgelehnt und kritisiert. Die Ergebnisse der Online-Beteiligung sind unter dem Reiter „Beteiligung“ einsehbar.
Beteiligung des FußRates am 30. Mai 2024:
- Auch im FußRat wurde das Projekt vorgestellt. Dieser sprach sich für Variante 3 aus.
Zusammenfassend wird deutlich, dass Variante 3 im gesamten Beteiligungsprozess die meiste Zustimmung erhalten hat. Grundsätzlich zeigt sich, dass der Planungsprozess und das zugehörige Beteiligungsverfahren eine intensive Diskussion angestoßen haben, die zu vielfältigen Rückmeldungen geführt hat. Die teilweise gegensätzlichen Positionen werden bei der Beurteilung sowie der quantitativen Bewertung der Varianten berücksichtigt und die vielfältigen Hinweise bei den weiteren Planungen eingebunden.
Weiteres Vorgehen
Aufbauend auf der Bürgerbeteiligung und der Machbarkeitsstudie wird eine Vorzugsvariante erarbeitet, die als Grundlage für einen landschaftsplanerischen Wettbewerb dienen wird und eine grobe Gestaltung vorgibt. Diese stellt keine Ausführungsplanung dar. Es wird daher noch zu Änderungen der endgültigen Gestaltung kommen. Alle Hinweise aus den Beteiligungen, unter anderem zu Anlieferungen, Leitungen, Querungen und Parkflächen, werden den am Wettbewerb teilnehmenden Büros zur Verfügung gestellt, sodass diese beachtet und miteinander abgewogen werden können.
Über die weiteren Entwicklungen werden die Bürger_innen fortlaufend informiert.
Hintergründe zur Beteiligung
Bei allen Projekten des Bezirks sollen vielfältige Interessen berücksichtigt und die Öffentlichkeit beteiligt werden. Diese Beteiligung braucht einerseits Zeit. Sie beschleunigt aber andererseits auch Prozesse und Projekte, da Interessen frühzeitig geäußert und diskutiert werden können. Damit lassen sich spätere Verzögerungen vermeiden und langfristig getragene gemeinwohlorientierte Lösungen umsetzen.
Bei der Auswahl der Beteiligungsformate wurde eine Mischung aus online und offline Beteiligungsmöglichkeiten gewählt, um zu garantieren, dass – unabhängig von Ort und Zeit – jede interessierte Person ihre Stimme abgeben kann.
Offline wurden die Anwohnenden zu einer Informationsveranstaltung geladen. Sie wurden über verschiedene digitale und analoge Kanäle über die Veranstaltung informiert:
- Per Pressemeldung, die von wichtigen regionalen Medien aufgenommen wurde und wo auf die Veranstaltung hingewiesen wurde
- Ein Flyer mit Hinweis auf die Veranstaltung wurde im Einzugsbereich des Barbarossaplatzes an die Haushalte verteilt
- Es wurden Plakate ausgehängt (zum Beispiel im Büro des Nachbarschafts- und Familienzentrums Kiezoase Schöneberg und in der Volkshochschule)
- Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Bezirksamtes wurde über die Veranstaltung berichtet
Online konnten sich die Bürger_innen auf mein.berlin an dem Projekt beteiligen. Die Plattform ist das zentrale Tool zur Bürger_innenbeteiligung des Landes Berlin. Sie ermöglicht es, über einen längeren, festgelegten Zeitraum eigene Ideen und Anregungen einzubringen und ist leicht zugänglich (räumlich und zeitlich uneingeschränkt aufrufbar). So besteht für alle Bürger_innen genügend Zeit, sich sachkundig zu machen und einzubringen.
Die Volkshochschule sowie die Grundschule wurden in gesonderten Veranstaltungen beteiligt, da sich die Schüler_innen und Lehrkräfte täglich auf dem Platz aufhalten.
Durch die Auswahl dieser verschiedenen Beteiligungsformate und die Rückmeldung der Träger öffentlicher Belange wurde sichergestellt, dass die Meinungen der unterschiedlichen Zielgruppen, die von diesem Projekt unmittelbar betroffen sind, berücksichtigt werden können.
Weitere Informationen zum Projekt, zu den Varianten und zur Beteiligung erhalten Sie in der Machbarkeitsstudie: Machbarkeitsstudie_Barbarossaplatz.pdf