Die Mühlendamm-Brücke: Oben mit oder ohne
Die autobahnformatige DDR-Spannbeton-Brücke "eins-zu-eins" nachzubauen, um angeblich ein Planfeststellungs-Verfahren zu vermeiden, bedeutet, die damaligen Konstruktionsfehler von 1969 (20 Jahre DDR) zu wiederholen und den jetzt geplanten Neubau schon wieder nach nur lächerlichen 50 Jahren zu vergeuden, abzureißen, wegzuschmeißen, - nachhaltig kann vielleicht die Trauerfeier sein... "Berlin am Wasser" an einem der markantesten innerstädtischen Punkte wie viele Generationen vor uns erleben zu können - zugleich den Gründungsort unserer Doppelstadt Berlin und Cölln - verlangt eine stadtbaukünstlerische und statisch-technische Konstruktionsidee, die aus der komplexen Brückenaufgabe mehr als nur ein Betonbrett wie gehabt wiederholt. Statt nur über die unbehauste Fahrbahn hinwegzueilen, ist ein Stadtbild der historischen Kolonnaden wiederaufzurufen zu einem genießerischen verweilenden Blick. Die avanciertesten Kombinationen aus Stahl und Beton (man denke z.B. an Ulm) sind hierzu gefragt: das Haupttragwerk muß oberhalb der Fahrbahn liegen und kann leicht in die Kolonnadenwände integriert werden; so könnten auch die höchst unglücklichen Anrampungen auf beiden Ufern vermieden oder mindestens stark zurückgenommen werden.