Lebendiger Campus – Ideen für neue soziale Infrastrukturen in der Wei…
Weiße Siedlung (QM-Gebiet Dammwegsiedlung)
Bild: Bezirksamt Neukölln - Vorzugsvariante

Weiße Siedlung (QM-Gebiet Dammwegsiedlung)
Bild: Bezirksamt Neukölln - Vorzugsvariante
Anlass und Hintergrund
Die Einwohnerzahl der Weißen Siedlung ist in den vergangenen 10 Jahren um 27 % gestiegen, die Anzahl der Kinder unter 6 Jahren sogar um 75 %. Die Hälfte der Bewohner (54 %) lebt von Transferleistungen oder in einem Haushalt, der sich hauptsächlich über Transferleistungen finanziert. Der Anteil in Armut lebender Kinder ist mit 72 % sehr hoch. Auch im Neuköllner Vergleich gibt es hier wesentlich höhere Anteile von Kindern mit sprachlichen, gesundheitlichen, motorischen Auffälligkeiten und einem dementsprechenden Förderbedarf.
Die Anforderungen an die vorhandenen sozialen Einrichtungen des Quartiers nehmen in den letzten Jahren, da die Bewohnerschaft immer jünger wird und sich die Problemlagen in den Familien häufen, sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht zu. Allein wegen des quantitativen Zuwachses der Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, gibt es Defizite in der Versorgung: Der ansässigen Sonnen-Grundschule fehlen Sportflächen (sowohl Hallenteile als auch Außensportflächen). Das Kitaplatz-Defizit beträgt gegenwärtig rund 300 Plätze. Die sehr ungünstigen räumlichen Bedingungen (Wohnung, 4. Obergeschoss) des Nachbarschaftstreffs führen dazu, dass dieser sein Angebot nicht im notwendigen Umfang unterbreiten kann. Nachbarschaftliche Aktionen, erforderliche Beratungen und Unterstützungsleistungen bleiben derzeit dadurch eher aus. Räume, um Erwachsenenbildung und Weiterbildungsangebote zu ermöglichen, fehlen derzeit gänzlich in der Siedlung.
Inhaltliche Eckpunkte
Mit einer strategischen Untersuchung wurden im Auftrag des Bezirksamtes Neukölln daher aktuelle und zukünftige Bedarfe für soziale Infrastrukturen – Kita und Schulsportanlagen, Weiterbildung, Kultur und Nachbarschaft – in der Weißen Siedlung ermittelt. Mehrere inner- wie außerhalb der Siedlung liegende Potenzial- und Alternativflächen unterschiedlicher Eigentümer wurden hinsichtlich ihrer Eignung als neue Infrastrukturstandorte untersucht.
Als in mehrfacher Hinsicht besonders geeignet, hat sich die Fläche der ehemaligen Carl-Legien-Gartenarbeitsschule (Dammweg 214-216) mit der angrenzenden Fläche des Autohandels erwiesen. Für diese Fläche wurden verschiedene Varianten der Bebauung und der Organisation der Infrastruktur-Nutzungen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Belange von Schulsport, Kita, Nachbarschaftsreff, Weiterbildung, Kultur, denkmalgeschütztem Taut-Pavillon, Gartenanlagen, Wege usw. geprüft. Es hat sich eine Vorzugsvariante herauskristallisiert, die eine bestmögliche Anordnung geforderter Nutzungen gestattet. Mit der strategischen Untersuchung konnte so nachgewiesen werden, dass auf der Fläche der ehemaligen Carl-Legien-Gartenarbeitsschule die zusätzlich benötigten Einrichtungen vom Grundsatz her möglich sind.
Die strategische Untersuchung ist abgeschlossen, die Ergebnisse liegen vor und an der Vorzugsvariante soll Stück für Stück weitergearbeitet werden, um in der Weißen Siedlung langfristig ein gesichertes und passgenaues Infrastrukturangebot anbieten zu können.
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
Das Ergebnis der Untersuchung sowie dessen Vorzugsvariante für die Bebauung werden Anwohnerinnen und Anwohnern sowie allen Interessierten vorgestellt.
Sie sind aufgerufen, sich mit eigenen Ideen, mit Anregungen und Hinweisen an der weiteren Gestaltung des "Lebendigen Campus" zu beteiligen. Möglich ist das bis zu den Sommerferien 2021: online über die Plattform mein.berlin.de, bei drei Vor-Ort-Terminen des Quartiersmanagements in der Weißen Siedlung und bei der digitalen Info-Veranstaltung am 10.06.2021.
Zur Diskussion stehende Vorzugsvariante
Grafische Darstellung (öffnet sich in einem neuen Tab)
Was passiert mit den Beteiligungsbeiträgen?
Im Anschluss an die Beteiligung der Anwohnenden wertet das Bezirksamt die Rückmeldungen aus und gibt eine erste Einschätzung zur Berücksichtigung eingegangener Kommentare und Ideen. Die Ergebnisse der Beteiligung werden im Ergebnisreiter der Online-Beteiligung veröffentlicht.
Das Bezirksamt bereitet auf dieser Basis eine Entscheidungsvorlage für die Bezirksverordnetenversammlung vor. Diese entscheidet final über das weitere Vorgehen bei der Standortentwicklung.
Das Stadtentwicklungsamt führt in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Dammwegsiedlung/Weiße Siedlung und der Anlaufstelle für Bürger*innenbeteiligung Neukölln die Beteiligung durch. Ausführliche Informationen zur Beteiligung enthält das Beteiligungskonzept.
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Abt. Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste
Stadtentwicklungsamt
Fachbereich Stadtplanung
Rathaus Neukölln
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Bezirksamt Neukölln
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