1. Entwurf #3 Planungsteam LH Architekten Landwehr Henke + Partner mbB, Hamburg
Kurzbeschreibung
Neubau Wohn- und Geschäftsquartier Breite Straße, Berlin Mitte
Unser Entwurfskonzept gliedert den Straßenabschnitt zwischen Neumannsgasse und Scharrenstraße in sieben Häuser und nimmt damit Bezug zur kleinteiligen Bebauung der „Breite Straße“ aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gebäude an den Straßenecken haben wir als Bürohäuser geplant, weil sie durch ihre Lage eine bessere Sichtbarkeit haben und damit eine wertvolle Adressbildung ermöglichen. Außerdem sind die Gebäudeecken durch die Lautstärke besonders beeinträchtigt, so dass diese Lage eher für Bürohäuser als für Wohnhäuser geeignet ist. Die Büroräume können in kleine Mieteinheiten aufgeteilt oder zusammenhängend genutzt werden und bieten insofern vielfältige Vermietungsmöglichkeiten und sehr gut belichtete, moderne Arbeitsräume.
Zwischen den Bürohäusern befinden sich die Wohngebäude, so das insgesamt ca. 50% Wohnflächen und 50 % Gewerbe- und Büroflächen entstehen. Die Wohnhäuser bieten vielfältige und unterschiedliche Wohnungsgrößen und Wohnungsarten an. Es gibt fünf Hauszugänge so dass jede Hausadresse nicht zu viele Wohnungen beherbergt und die Anzahl der Bewohner pro Haus nicht allzu groß wird. Alle Wohnungen besitzen Freisitze und sind überwiegende zur Innenhofseite ausgerichtet. Abstell-, Müll- und Technikräume sind überwiegend im Untergeschoß angelegt. Ebenso befinden sich die Fahrradstellplätze im Untergeschoß und sind sehr bequem über ein Rampe zum Innenhof oder die Tiefgaragenrampe aus der Scharrenstraße zu erreichen.
In den Erdgeschoßen aller Häuser befinden sich entweder kleine Ladenflächen oder die ausgegrabenen Fundstätten, so dass ein lebendiger, beleuchteter und einladender Stadtraum zu erwarten ist.
Die Fundstätten sollten nach unserer Vorstellung nicht geschäftlich genutzt oder umgestaltet werden. Wir finden es richtiger, wenn die Räume wie ein Museum gestaltet sind und den Besuchern ermöglichen, den Ort so zu verstehen, wie er gebaut wurde: als Keller eines alten Bürgerhauses. Die Fundstellen können von der Straße aus eingesehen werden. Die Fassade wird in diesen Bereichen besonders gestaltet damit Fußgänger auf diese Besonderheit aufmerksam werden und auch regengeschützt verweilen können. Die Statik der Häuser über den Fundstätten ist so geplant, dass nur wenige Stützen die Fundstätten beeinträchtigen.
Bei der Konstruktion der Gebäude soll darauf geachtet werden, dass möglichst wenig CO2 verwendet wird um Klimaschäden weitgehend zu vermeiden. Hierfür sollten Holzkonstruktionen zur Anwendung kommen. Es muss darüber nachgedacht werden, an bestimmten Stellen alte Materialien aufzuarbeiten oder wiederzuverwenden. Die Konstruktionsart muss so gewählt werden, dass man alle Verbindungen eines Tages wieder lösen kann, um eine spätere Wiederverwendung zu erlauben. Außerdem sollen Dächer, Innenhöfe und teilweise auch die Fassaden begrünt werden, um das direkte Umfeldklima zu verbessern und Regenwasser speichern zu können. Auf den Dächern werden zusätzlich Sonnenkollektoren aufgebaut um Energie zu gewinnen.
Alle Räume sind barrierefrei zu erreichen. Die Innenhöfe werden den Hausbewohnern zur Verfügung gestellt. Am größeren Innenhof befindet sich ein Gemeinschaftsraum für gemeinsame Unternehmungen der Bewohner.
Videopräsentation
In diesem Video erläutert das Planungsteam seinen Entwurf für Sie.
Bitte folgen Sie diesem link: https://youtu.be/yYrHgK5fNEY
Plan 1/2
Plan 2/2
Querschnitte durch die drei zu erhaltenden archäologischen Funde:
Schnitt A 11
Schnitt A 15
Schnitt A 18