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Begrifflichkeiten

Zu 1: Der Globale Süden beschreibt laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich benachteiligte Staaten. Der Begriff soll Bezeichnungen wie Entwicklungsland und Schwellenland gegenüber den privilegierten Industrieländern (Globaler Norden) ablösen und eine Hierarchie wie bei Begriffen der „Ersten“, „Zweiten“ bzw. „Dritten“ Welt vermeiden. Ungleichheiten zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden hängen auch mit der europäischen Kolonialgeschichte und daraus hervorgegangenen globalen Machtstrukturen zusammen. Sie haben sich über Jahrhunderte verfestigt und zu einseitigen Abhängigkeiten geführt.

Zu 2: Es besteht die Perspektive, dass eine völlig diskriminierungsfreie Gesellschaft nicht garantiert werden kann und deshalb eher von einer diskriminierungsarmen oder diskriminierungssensiblen Gesellschaft gesprochen werden sollte. In diesen Leitlinien wird der Begriff diskriminierungsfrei verwendet, im Bewusstsein, dass dies nicht immer erreicht wird. Es handelt sich um den Versuch, der diskriminierungsfreien Gesellschaft so nahe wie möglich zu kommen.

Zu 3: Der Begriff der „Entwicklungspolitik“ wird weiterhin genutzt, um die politische Gestaltung im Sinne der Einen Welt und deren Anknüpfung an global gerechte nachhaltige Entwicklung auszudrücken. Darunter ist nicht „Entwicklungshilfe“ zu verstehen. Die Entwicklungszusammenarbeit beschreibt außerdem solche Kooperationen unterschiedlichster Akteure miteinander, die mit aber auch ohne politische Steuerung beschrieben werden können.