1.1 Berliner Ansatz und Verständnis von Smart City
Im 21. Jahrhundert sind die Herausforderungen für Städte größer denn je: Ressourcenknappheit, Klimakrise, zunehmende Konflikte und gesellschaftliche Spaltung fordern kreative und innovative Lösungen. Gleichzeitig wachsen mit dem technischen Fortschritt auch die Handlungsoptionen und Verantwortlichkeiten von Städten, die als demokratische Gemeinschaften eine besondere Chance haben, Antworten auf diese Herausforderungen zu finden.
Berlin will dieses Potenzial auf verantwortungsvolle Weise nutzen. Dabei sollen Wissen und Technologie souverän eingesetzt werden, um eine Stärkung des Gemeinwohls zu erreichen. In Berlin sollen alle Bewohner:innen befähigt werden, an dieser Entwicklung mitzuarbeiten. Mit nachhaltigen und sozial gerechten Lösungen soll der Alltag in der Stadt lebenswerter und zukunftsfähig gestaltet werden. In diesem Prozess orientiert sich Berlin als smarte Stadt an klaren Zielen zur Stärkung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Daseinsvorsorge und Teilhabe.
Nachhaltige Stadtentwicklung, inklusive der notwendigen Neuaufteilung städtischer Flächen, zum Beispiel für die Mobilitätswende, können nicht mit den Prozessen des 20. Jahrhunderts gelingen. Neben den externen Herausforderungen wie der Klimakrise sind gleichzeitig nachvollziehbare Veränderungsängste vorhanden. Diese Herausforderungen erfordern, dass wir ihre Komplexität verstehen und trotzdem effizient handeln können. Die Voraussetzung dafür ist ein kooperatives Vorgehen der Politik und Verwaltung, in enger Abstimmung mit zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteur:innen.
Die Stadt Berlin will schon lange smarter werden und ist trotzdem an vielen Stellen noch nicht auf dem wünschenswerten Stand. Dabei ist die Stadt voll von Wissen, engagierten Akteur:innen und vielversprechenden Projekten. Was fehlt, ist eine zentrale Steuerung der vielen Impulse: Das Verwaltungshandeln funktioniert noch zu oft in Silos und die Bürokratie steht der Veränderung häufig im Weg, statt sie zu unterstützen. Mit der Strategie Gemeinsam Digital: Berlin sollen neue Wege gefunden, neue Werkzeuge erprobt und weiterentwickelt werden, um diesen Schwierigkeiten effektiv zu begegnen. Wie die Erarbeitung der Strategie begreifen wir auch die Umsetzung und den Lernprozess, als Aufgaben, die nur partizipativ funktionieren. Die Umsetzung soll gemeinsam mit der Stadtgesellschaft erfolgen, auch um die Sichtbarkeit in der gesamten Stadt zu erhöhen und zu einem spürbaren Erfolg im Alltag aller Berliner:innen zu werden.