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Planungsteam: ISSS research | architecture | urbanism mit GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten

 

KONZEPT

Die Erweiterung des Rathaus Zehlendorf folgt dem Leitgedanken eines offenen und durchlässigen Campus, dessen Freiraumnetz sich mit der Umgebung verknüpft und neue Angebote für das Quartier schafft. So entsteht ein lebendiger Ort für alle, der sowohl den Bestand als auch die Umgebung einbezieht und gleichzeitig ein klares Symbol für einen zukunftsorientierten und bürgernahen Verwaltungsstandort mit einem Rathaus der Zukunft darstellt.

Der offene Campus bietet als Freiraum einerseits viele Anknüpfungspunkte in die Umgebung und schafft gleichzeitig diverse Nischen für besondere Freiraumnutzungen. Ein Netz aus Wegen und Grün verknüpft die bestehenden Nachbarschaften und deren bestehende Freiräume mit dem neuen Campus. Auf diese Weise erhalten die Anwohner*innen sowie die Rathaus- Besucher*innen eine gute Orientierung und werden eingeladen den Campus und das Neue Rathaus zu betreten und zu erleben. Der Campus bietet neue Treffpunkte für Alle und erhält einen menschlichen Maßstab.

Die Körnigkeit der Bausteine des Campus leitet sich aus dem Bestand ab und führt somit die offene Struktur der angrenzenden Bebauung fort. Das Rathaus erhält mit einem neuen Hochpunkt an der Kirchstraße, als kleineres Pendant zum Kirchturm, einen klar erkennbaren neuen Haupteingang mit dem Welcome-Desk sowie dem BVV-Foyer und Saal und bildet hier eine eindeutige öffentliche Adresse aus. Dieser ist als markantes Gebäude bereits vom Teltower Damm aus gut sichtbar und bietet eine einfache Orientierung auf dem Weg zum Haupteingang und zum Campus-Entrée.

Die einzelnen Bausteine des Campus sind als Atrien-gebäude konzipiert und bilden eine robuste wie anpassbare Grundlage einer zeitgemäßen Verwaltungsnutzung. Durch die Verwendung nachhaltiger Baustoffe, sowie die selbstverständliche Integration bioklimatisch aktiver Elemente (Atrien, Klimabalkone, usw.) tragen die einzelnen Gebäude jeweils aktiv dazu bei einen ebenso zugänglichen wie zukunftsorientierten Rathaus-campus zu schaffen.

 

FREIRAUM

Die Platzspange zwischen dem bestehenden Rathaus, der Rathaushaus-Erweiterung mit Welcome Desk und der Pauluskirche wird zum öffentlichen, barrierefreien und verkehrsberuhigten Platz ohne Bordsteine aufgepflastert und leitet die Besucher*innen zum neuen Haupteingang im Rathaus-Turm. Große Grünflächen und Baumneupflanzungen, lange Holzbänke und die Bushaltestelle schaffen eine angenehme, grüne Promenadenatmosphäre in Anlehnung an den Zehlendorfer Anger.

Als besonderer Baustein des Campus ist der Spielplatz im Grünen, kombiniert mit Urban Fitness, wird dieser Ort zum belebten Treffpunkt der Anwohner auch in den Abendstunden. Mastleuchten entlang der Wege schaffen eine sichere Atmosphäre und integrieren den Rathaus-Block in das Quartier. Der Hof der Ruhe ist besonders den Rathaus-Angestellten gewidmet, hier kann man Entspannung im Grünen finden, sich in Kleingruppen treffen und Abschalten.

 

MOBILITÄT

Der Campus ist als autofreier Raum konzipiert in den lediglich Einsatzfahrzeuge einfahren dürfen. Das Wegenetz ist Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Radfahrer können bis an die Fahrradgarage im UG des Erweiterungsbaus fahren und dort per Aufzug ihr Fahrrad parken. Dort befinden sich neben Duschgelegenheiten auch eine kleine Fahrradreparaturstation sowie E-Bike Ladestationen. Diese Angebote sollen den alltäglichen Gebrauch des Fahrrads für den Weg von und zur Arbeit fördern. Die Befahrung der Wege für die Mensa-Anlieferung ist von der Martin-Buber-Straße aus möglich, von welcher aus auch die ins Gebäude integrierte Tiefgaragen Ein-und Ausfahrt für MIV erfolgt.

 

NUTZUNGSVERTEILUNG

Das Campus-Wegenetz verknüpft alle Baukörper mit ihren öffentlichen Erdgeschoss-Nutzungen wie Welcome-Desk, Kantine, Bibliothek, Volkshochschule, Musikschule etc. Und führt zu den zentral angeordneten Eingängen an der Freien Mitte. Dieser zentrale Freiraum bietet Platz an der Grünen Insel zur Mittagspause, Mensa-Freisitz und Veranstaltungen, ist somit multifunktional. Die Erdgeschoss-Nutzungen spiegeln sich in den angrenzenden Freiräumen wieder, Vorzonen aus wassergebundender Wegedecke bieten Platz für besondere Nutzungen wie Arbeitsplätze im Freien, den Lesegarten oder Terrassen.

Belebte Erdgeschoße und öffentlich zugängliche Nutzungen hin zur Campusmitte tragen zudem zur Belebung desselben bei und machen ihn zu einem neuen Treffpunkt im Quartier.

Der Sonderbaustein an der ehem. Bibliothek wird erhalten und als Rathaus-Erweiterung und Co-working-Räumen umgenutzt. Dies Angebot wird durch einen Cafépavillon auf dem großen Vorplatz erweitert, um neues Publikum anzuziehen und dieses Nutzungsangebot zu verankern.

Im Bestand befinden sich Verwaltungsnutzungen die durch die direkte Verbindung und die Anknüpfung an den Erweiterungsneubau selbstverständlich in den Campus integriert wird und durch den Erweiterungsbau auch funktional optimal eingebunden werden kann.

 

NACHHALTIGKEIT UND RESILIENZ

Die offene Struktur des Campus fördert eine natürliche Belüftung desselben. Das Freiraumnetz übernimmt neben seiner Aufenthaltsqualität zudem auch wichtige stadtklimatische Funktionen auf dem zukunftsweisenden Rathaus-campus. Alle Wege werden von vegetativen, vielfältigen Grünräumen begleitet und verzahnt und bilden ein zusammenhängendes grünes Netz. Diese Grünfugen fungieren als Frischluftschneisen und bringen dem neuen Campus einen wesentlichen Kühlungseffekt. Dieser wird durch Mulden für eine Versickerung vor Ort sowie Retention des Regenwassers in den Grünflächen gestärkt. Eine höhere Stauden- und Wiesenvegetation mit Wildnis-Charakter schafft eine tolle Atmosphäre und zieht durch seine Artenzusammensetzung viele Insekten an. Der große Grünanteil wird durch Trittsteine zum bestehenden Anger erweitert und mit Baumneupflanzungen ergänzt, die in Kombination mit dem Schwammstadt-Prinzip Teil des Regenwasserkonzeptes werden.

 

VIDEOPRÄSENTATION

In diesem Video fasst das Planungsteam seinen Konzeptansatz für Sie zusammen:

https://www.youtube.com/watch?v=75Sj70IcNDA

 

MODELLFOTO UND ENTWURFSPLÄNE