Zum Inhalt springen

7.1 Bestand

Struktur und Flächen

Bereits mit dem Leitbild „Wohnen im Grünen-mitten in der Stadt“ wird deutlich, dass die Freiflächen den Charakter des Gebietes maßgeblich mitbestimmen.

Im Gebiet Fennpfuhl ist insgesamt ein hoher Anteil an öffentlichen und privaten Freiräumen zu verzeichnen. Der zentral im Plangebiet liegende Fennpfuhl-Park bildet zusammen mit dem nördlich anschließenden Volkspark Prenzlauer Berg, dem angrenzenden Rudolf-Seiffert-Park sowie dem südlich anschließendem Volkspark Lichtenberg (Stadtpark Lichtenberg, oder auch Parkaue genannt) einen übergeordneten Grünzug und bietet gute Erholungs-, Freizeit- und Spielflächen in einem meist guten Pflegezustand.

Zum öffentlichen Freiraum gehören zwei Gewässer: Der dem Gebiet den Namen gebende Fennpfuhl, sowie der Wolfgangpfuhl.

Eine Besonderheit des Gebietes sind die „Promenaden“, die unabhängig von den Verkehrstrassen angelegt und ein eigenes Fußwegenetz darstellen.

Weitere Freiflächen sind in den unterschiedlich großen Wohnhöfen vorhanden, die räumlich durch die Zeilen und mehrgeschossigen Wohnblöcke begrenzt werden. Hier sind zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten wie etwa Aufenthaltsflächen sowie öffentliche und private Spielplätze und Freiflächen integriert.

Einrichtungen und Freiflächen der sozialen Infrastruktureinrichtungen befinden sich zum großen Teil in den Wohnhöfen. Somit ist trotz der Wahrnehmung als großzügiger Freiraum der tatsächlich öffentlich nutzbare Freiraum teilweise gering.

Die Versorgung mit öffentlichem Freiraum in der Großsiedlung kann insgesamt als gut bewertet werden; der Bestand an öffentlichem Freiraum ist nahezu gedeckt. Im Gebiet sind etwa 195.047 m² an Grün- und Freiflächen vorhanden, womit der Richtwert von 196.692 m² nahezu erreicht wird[47].

Probleme und Konflikte

In der Freiraumgestaltung sowie Nutzung sind u.a. folgende Konflikte vorhanden:

Querungsmöglichkeiten über die Magistralen

  • Die Erreichbarkeit des Fennpfuhl-Parks als zentralem Freiraum mit dem Gebietszentrum Anton-Saefkow-Platz ist außerhalb der Kreuzungsbereiche erschwert. Querungsmög-lichkeiten sind vorhanden, jedoch gefährdet die hohe Durchfahrtsgeschwindigkeit der Kfz an den mehrspurigen Hauptverkehrsstraßen das gefahrfreie Queren.

Pflegezustand von Freiraumbereichen

  • Vereinzelt ist im öffentlichen Freiraum der Pflegezustand an Gehölzen und Pflanzflächen verbesserungsbedürftig (Promenade Bernhard-Bästlein-Straße, Bereich um den Wolfgangpfuhl). Die Barrierefreiheit bei Wegen im öffentlichen Raum ist nicht überall hergestellt (öffentliche Wege mit Treppenanlagen im Umfeld der 32. Grund-schule Bernhard-Bästlein-Straße).

Zuordnung von Flächen und mangelnder Unterhalt

  • Folgende Freiflächen werden gegenwärtig nicht unterhalten (Flächen wurden an die Berliner Immobilien Managementgesellschaft übertragen, auch als sogenannte „Abgabeflächen“ laut Landschaftsrahmenplan):
  • Freifläche ehemalige Plansche bis vor zum Gemeinschaftsgarten der WGLi Bernhard-Bästlein-Straße,
  • Freifläche Innenhof Karl-Lade-Straße 25- 47,
  • Freifläche am östlichen Bereich der Promenade Otto-Marquardt-Straße,
  • Freifläche neben Franz-Jacob-Straße Nr. 9.

In der Beteiligung der Öffentlichkeit im Herbst 2018 wurden mehrfach folgende Probleme genannt:

  • Fehlende Beleuchtung im Rudolf-Seiffert-Park

Der Rudolf- Seiffert- Park wird beim Fußweg zum Storkower Bogen und zur S-Bahn gequert. Als öffentliche Parkanlage ist er nicht beleuchtet und bietet daher kein sicheres Gefühl für Fußgänger.

Der Park ist als öffentliche Grünfläche gewidmet. Gemäß Grünanlagengesetz besteht keine Verpflichtung des Landes Berlin zur Beleuchtung von Grünanlagen.

  • Grillen im Park

Durch Grillen entstehende Geruchs- und Müllprobleme in den Parks belasten Anwohnende und Nutzer der Parks.

Der erste neue Grill ist vom Fachbereich Grünflächenunterhaltung im November 2018 ausgetauscht worden, weitere Grille folgen. Für die Beseitigung des entstehenden Mülls sind in erster Linie die Verursacher verantwortlich.

  • Fehlende öffentliche Toiletten im Gebiet

Fehlende bzw. defekte WCs in einigen Siedlungsbereichen (insbesondere im südlichen Rudolf-Seiffert-Park) sind notwendig bzw. eine Renovierung fällig.

Hier wird sich das zuständige Fachamt der Angelegenheit annehmen.

  • Die Vermüllung des Fennpfuhl-Parks und des Judith-Auer-Parks tragen zu einer Verschlechterung des Pflegezustandes der Grünflächen bei.

Vermüllung ist auch eine Folge der zunehmend intensiveren Nutzung der Freiräume. Der Fachbereich Grünflächenunterhaltung für die Reinigung des Parks zuständige BSR sind über den Zustand informiert und werden sich des Themas annehmen. Dennoch sind auch die Nutzer der Freiflächen für die Beseitigung des von ihnen verursachten Müllaufkommens verantwortlich.

  • Rattenbefall auf Freiflächen im Gebiet Fennpfuhl[48]

Im Fennpfuhl-Park erfolgt am Gewässer Angeln sowie Entenfütterung und Verweilen auf Bänken. Dabei werden oft größere Mengen von Lebensmitteln vor Ort hinterlassen. Weitere Gründe sind: Angelfutter und Abfälle im öffentlichen Raum, Beschaffenheit der Gullideckel ermöglicht Wandern der Ratten, Müllecken allgemein und an Hochhäusern.

Das bezirkliche Gesundheitsamt ist bereits einbezogen. Rattenköder liegen aus. Regelmäßige Begehungen durch beauftragte Fachfirmen und Verwaltung finden statt.

 


 

[47]     Richtwert der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (6 m²/EW wohnungsnaher Freiraum).

[48]     Bezirksamt Lichtenberg, Sozialräumliche Planungskoordination Lichtenberg Nord- Gebietskoordination, Protokoll der Begehung des Gebietes Fennpfuhl vom 16. 10. 2018.

[49]     Quelle: Bezirksamt Lichtenberg, Spielplätze in den Planungsräumen, Planungen, Handlungsbedarf, Herausforderungen, vom 8.6.2018; ergänzt Dezember 2018.