Das Untersuchungsgebiet Langhansstraße weist zahlreiche Chancen und Potenziale, aber auch zum Teil sehr komplexe Problemlagen auf. Die umfangreiche Analyse hat im Ergebnis einen städtebaulichen Entwicklungsbedarf ergeben, zum Beispiel zu den Themen Verkehr, öffentliche Grünflächen und sozialer Infrastruktur. Nachfolgend sind für das Untersuchungsgebiet Stärken und Chancen sowie Schwächen und Risiken nach Handlungsfeldern zusammengefasst aufgeführt. Mit der Kommentarfunktion haben Sie die Möglichkeit sich zu
Zusammenfassung Analyseergebnisse
Hier haben Sie die Möglichkeit die Analyseergebnisse zu den vorbereitenden Untersuchungen im Gebiet rund um die Langhansstraße zu kommentieren.
Starker Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahren, weitere Zuwächse prognostiziert
Vergleichsweise junge Bevölkerung im Gebiet aufgrund des steigenden Anteils von Kindern und Jugendlichen
Hoher Anteil an Mehr-Personen-Haushalten und Familien mit Kindern
Verbesserung der Sozialindikatoren: Rückgang von Arbeitslosen, Bezieherinnen und Beziehern von Transferleistungen sowie von Kinderarmut betroffenen Kinder
Im Gebiet wirkt bereits eine soziale Erhaltungsverordnung nach § 172 (1) Nr. 2 BauGB zum Schutz der Zusammensetzung der Bevölkerung
Schwächen und Risiken
Es besteht Anpassungs- und Erweiterungsbedarf der sozialen Infrastruktur aufgrund des Bevölkerungswachstums, insbesondere für die jungen Altersgruppen
Gefahr der Verdrängung der ansässigen Bevölkerung durch einkommensstärkere Bevölkerungsgruppen
Heterogenes Stadtbild hinsichtlich Gebäudetypologie, Geschossigkeit und Baualter erzeugt Vielfalt und Abwechslung
Zahlreiche Gebäude unter Denkmalschutz oder mit baukulturellem Wert vorhanden, Herausstellungsmerkmal: baukulturell wertvolle Gebäude der 1920er / 1930er Jahre
Schutz der Stadtgestalt durch städtebauliche Erhaltungsverordnung nach § 172 (1) Nr. 1 BauGB in den zwei Erhaltungsgebieten Weißenseer Spitze und Weißensee Süd
Durch Bautätigkeit werden unter- und ungenutzte Grundstücke entwickelt
Schwächen und Risiken
Prägende Blockrandstruktur an einigen Stellen im Gebiet aufgebrochen
Ungenutzte und untergenutzte Flächen
Ein Drittel des Gebäudebestands im gesamten Gebiet weist einen mittleren bis hohen Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf auf
Ungesteuerte Neubautätigkeit kann zu Überformung des Gebiets führen
Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe schafft Vielfalt, belebt öffentlichen Raum (insbesondere durch gewerbliche Erdgeschossnutzungen) und entspricht dem Planungsleitbild einer Stadt der kurzen Wege
Gewerblicher Schwerpunkt mit rd. einem Fünftel überwiegend gewerblich genutzter Gebäude bietet Raum für kleinteiliges Gewerbe
Herausstellungsmerkmal und historisch gewachsener Identifikationspunkt der Ruthenberg’schen Höfe
Kunst und (Kunst)- Handwerk in den Ruthenberg’schen Höfen strahlt über das Gebiet hinaus aus
Unter- und ungenutzte Grundstücke als Chance u.a. zur Sicherung von Standorten für öffentliche Grün- und Freiflächen und den Gemeinbedarf
Schwächen und Risiken
Aus dem Nebeneinander von unterschiedlichen Nutzungen erwachsen Nutzungskonflikte als ungewollte Nebenwirkungen
Teilweise oder komplett leerstehende Gebäude im Gebiet erkennbar; diese können zu Trading-Down-Prozess führen
Hoher Anteil an Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Wohndauer im Gebiet von mindestens zehn Jahren
Größerer Wohnungsbestand im Besitz landeseigener Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsgenossenschaften, was die Planung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen erleichtert kann
Verbesserung des Wohnungsbestandes durch Sicherung einer an den örtlichen Bedarfen orientierten Modernisierung durch aktive soziale Erhaltungsverordnung (§ 172 (1) Nr.2 BauGB)
Vorhandenes Potential zur Schaffung neuen Wohnraums
Schwächen und Risiken
Erhöhter Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf im kommunalen Wohnungsbestand
Überwiegend fehlende Barrierefreiheit im Wohnungsbestand
Ungenutzte energetische und CO2- Einsparpotentiale im Bestand
Historisch gewachsene kleingewerbliche Strukturen und hoher Anteil an Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben
Stadtbildprägende und denkmalgeschützte Ruthenberg’sche Höfe beherbergen heute v.a. Handwerksbetriebe sowie Künstlerinnen und Künstler
Gute Versorgung mit Handwerker- und Reparaturdienstleistungen
Gute Nahversorgungssituation mit Lebensmittelmärkten und Discountern
Stadtteilzentren Berliner Allee und Greifswalder Straße Nord im Osten sowie Nahversorgungszentrum Weißenseer Spitze im Westen des Gebiets mit ergänzenden Angeboten
Schwächen und Risiken
Fehlende planungsrechtliche Sicherung der gewerblichen Nutzungen
Teilweise Nutzungskonflikte zwischen Gewerbebetrieben und angrenzender Wohnnutzung (v.a. Lärmemissionen)
Mangel an adäquaten gewerblichen Ausweichflächen im Gebiet
Leerstehende Ladenlokale insbesondere in der Gustav-Adolf-Straße und Langhansstraße
Defizite im gastronomischen Angebot
Teilweise hoher Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf bei gewerblich genutzten Gebäuden
Steigendes Gewerbemietniveau übt Druck auf Kleingewerbe aus
Steigender Umnutzungsdruck auf Gewerbetriebe durch dynamische Gebietsentwicklung
Primo-Levi-Gymnasium mit bezirksweit hoher Nachfrage und geplanter Schulerweiterung an der Woelckpromenade
Kulturelle Einrichtungen Brotfabrik und FreiZeitHaus sind wichtige Treffpunkte und Veranstaltungsorte
Hohe Nachfrage nach öffentlichen Kulturangeboten
Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung MAXIM sowie nutzerorientierte Umgestaltung der Außenflächen geplant, zur Sicherung des erforderlichen Infrastrukturstandorts
Förderung von besonderen Wohnformen auf Potentialflächen möglich
Schwächen und Risiken
Unterversorgung bei Kindertagesstätten und Schulplätzen
Kapazitätserweiterungen an den bestehenden Kita- und Schulstandorten kaum möglich
Weitere Verschärfung der Defizite durch prognostizierte Einwohnerzuwächse (insb. junge Altersgruppen)
Sanierungs- und Erweiterungsbedarf bei bestehenden Kitas und Schulen (inkl. Außenflächen)
Teilweise Erweiterungs- und /oder hoher Sanierungsbedarf der sozialen und kulturellen Einrichtungen (u.a. FreiZeitHaus, Brotfabrik, Jugendfreizeiteinrichtungen)
Erhebliche Flächendefizite bei den gedeckten Sportstätten
unzureichende Angebote für Seniorinnen und Senioren, Kulturangebote sowie Nachbarschaftstreffpunkte
Kaum Angebote besonderer Wohnformen (wie betreutes Wohnen)
Gute ÖPNV-Versorgung über Bus und Straßenbahn und dadurch kurze Wege in die Innenstadt, Nähe zur Ringbahn
Gute verkehrliche Erschließung und überörtliche Verkehrsanbindung über flankierende Hauptverkehrsstraßen Prenzlauer Promenade und Berliner Allee
Schwächen und Risiken
Kaum attraktive Aufenthaltsbereiche im öffentlichen Raum (qualitativ und quantitativ), öffentlicher Raum zugunsten des motorisierten Individualverkehrs ungleich aufgeteilt
Stellenweise hohe Verkehrsbelastung durch ortsfremden Durchgangsverkehr
nicht barrierefrei ausgebaute Haltestellen
Depotfahrten der Tram sorgen zusätzlich für nächtliche Lärmbelastung
Engpässe in der Stellplatzversorgung
Fehlen sicherer Radverkehrsanlagen
Mangel an sicheren Querungsmöglichkeiten an viel befahrenen Straßen und im Umfeld von Schulen, Kitas und Jugendfreizeiteinrichtungen
Potential zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas, wie bspw. Dachbegrünung
Ein Viertel der privaten Freiflächen mit einem Versieglungsgrad von weniger als 25%
Erhebliches Potenzial zur Entsieglung unbebauter privater Hofflächen bei Wohngebäuden
Schwächen und Risiken
Energetische Erneuerungsbedarfe im öffentlichen sowie privaten Gebäudebestand
Versorgung mit Grün- und Freiräumen besonders defizitär, keine Grünverbindungen im Gebiet
Hoher Anteil an stark versiegelten privaten Freiflächen (insb. bei überwiegend gewerblich genutzten Grundstücken)
Relativ hoher Anteil an Altlastenverdachtsflächen
Anlagenbedingte Emissionen, die im Konflikt zur Wohnbebauung stehen
Hohe gesundheitsgefährdende Lärmbelastung durch anliegenden Straßen- und Tramverkehrslärm
Erhöhte Luftbelastung durch starkes Verkehrsaufkommen
Starke Hitzebelastung, insbesondere im Siedlungsraum mit hohem Versieglungsgrad, Nachverdichtungsvorhaben bergen Risiko zur Verschlechterung der thermischen Situation
Hoher Bedarf an Maßnahmen im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung