Neue Mitte Tempelhof: Klimaschutzkonzept

Abbildung 1 Schrägluftbild des Quartiers (Bildquelle: Dirk Laubner, Bearbeitung Berliner Stadtwerke)

Die zunehmenden Folgen des fortschreitenden, menschengemachten Klimawandels wurden im ersten Teil des sechsten Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC 2021) im August 2021 erneut hervorgehoben. Um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Klimaziele zu erreichen und damit den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur auf unter zwei Grad Celsius im Vergleich zu Beginn des industriellen Zeitalters zu begrenzen, ist die Umsetzung der Energiewende notwendig. Für eine Großstadt wie Berlin ist diese unter anderem aufgrund der hohen Energiebedarfsdichte und der knappen verfügbaren Fläche für regenerative Strom- und Wärmeerzeugung eine besondere Herausforderung und Verantwortung. Daher sind städtischer Klimaschutz und Klimaanpassungsstrategien wichtige Themen in der Stadtplanung und -entwicklung, um das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2045 aus dem Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) und dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK 2030) zu erreichen.

Dieser Verantwortung nimmt sich auch das Projekt „Neue Mitte Tempelhof“ an. Das rund 62 Hektar große Fördergebiet der Kulisse „Nachhaltige Erneuerung“ mit dem Rathaus Tempelhof im Zentrum liegt südlich des Tempelhofer Feldes und der Ringbahn. Die Neue Mitte Tempelhof soll in den nächsten Jahren, aufbauend auf den Ergebnissen des kooperativen städtebaulichen Werkstattverfahrens, städtebaulich neugeordnet und umgestaltet werden. Für die Realisierung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtquartiers wird ein integriertes Klimaschutz-und Klimaanpassungskonzept entwickelt und umgesetzt.

Die Erarbeitung des integrierten Klimaschutz-und Klimaanpassungskonzepts erfolgt durch die Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH im Auftrag des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Energieversorgung. Dem integrierten Ansatz folgend wird das Fokus-Thema „Energieversorgung und -bedarf“ um die weiteren Themenfelder „Anpassungen an die Folgen des Klimawandels“, „klimaschonendes/ökologisches Bauen“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Mobilität“ ergänzt. Hierfür wird zunächst eine Potentialanalyse durchgeführt, in der die quartierseigenen Potentiale zur Energiebedarfsreduktion, zur energetischen Modernisierung, zum Einsatz von erneuerbaren Energien, zur Verbesserung des Stadtklimas und zu quartiersbezogener Kreislaufwirtschaft identifiziert und bewertet werden. Anschließend wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, welcher das Bezirksamt und weitere Akteure in den nachfolgenden Umsetzungsphasen bei der Transformation des Quartiers unterstützt.