Maßnahmenfindung zum Klimaschutz in Marzahn-Hellersdorf
Mit der Teilnahme am European Energy Award möchte der Bezirk den Maßnahmenkatalog des integrierten Klimaschutzkonzeptes überarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dabei Beteiligt werden, indem sie konkrete Vorschläge abgeben können.
© Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Das Bezirksamt möchte mit der Teilnahme am European Energy Award (eea) den Maßnahmenkatalog des inzwischen in die Jahre gekommenen integrierten Klimaschutzkonzeptes überarbeiten.
Zu diesem Zweck sollen über die Mein.Berlin.de Plattform Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Verbände und Vereine und sonstige am Klimaschutz interessierte Akteure die Möglichkeit bekommen, ihre Wünsche zu konkreten Maßnahmen im Klimaschutz zu äußern.
Dabei besteht die Möglichkeit, in sieben Maßnahmenbereichen Ideen und Vorschläge einzubringen, die anschließend durch das bezirkliche eea-Energieteam auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.
Sofern Vorschläge einen realistischen Ansatz haben und auch als für das Bezirksamt umsetzbar eingestuft werden, können diese im Anschluss ihren Weg in das Energiepolitische Arbeitsprogramm zum eea finden und sind dadurch Teil des bezirklichen "Klimaschutzfahrplans" für die nächsten Jahre.
Nutzen Sie Ihre Chance aktiv beim bezirklichen Klimaschutz mitzuwirken, wir freuen uns auf Ihre Vorschläge!
Welche Maßnahmenbereiche gibt es?
Maßnahmenbereich 1: Entwicklungsplanung und Raumordnung
Der Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung umfasst alle Maßnahmen, die der Bezirk im ureigenen Zuständigkeitsbereich, der Entwicklungsplanung, ergreifen kann, um die entscheidenden Weichen für eine bessere Energieeffizienz zu stellen und damit den Klimaschutz zu stärken. Die Maßnahmen reichen von einem energie- und klimapolitischen Leitbild mit Absenkpfad über eine Festlegung im Bereich der Bauleitplanung, von städtebaulichen Wettbewerben, verbindlichen Instrumenten beim Grundstückskauf und -verkauf, der Baubewilligung bis hin zur Energieberatung von Bauinteressentinnen und -interessenten.
Maßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagen
In diesem Bereich kann der Bezirk direkte Einspareffekte für den Haushalt durch die wirtschaftliche Reduzierung von Betriebskosten des eigenen Gebäudebestandes erzielen. Die Maßnahmen reichen von der Bestandsaufnahme über das Energiecontrolling und -management bis hin zu Hausmeisterschulungen oder auch einer klimagerechten Bauweise beim Neubau oder der Sanierung kommunaler Liegenschaften.
Maßnahmenbereich 3: Versorgung und Entsorgung
Der Bereich Ver- und Entsorgung wird in enger Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben oder auch mit überregionalen Energieversorgern entwickelt. Partnerschaften im Sinne von Public-Private-Partnership zur Organisation und Finanzierung der Maßnahmen entstehen vor allem in diesen Bereichen. Die Maßnahmen reichen von der Optimierung der Energielieferverträge, der Verwendung von Ökostrom, der Tarifstruktur, der Nah- und Fernwärmeversorgung, der Nutzung erneuerbarer Energien, der Nutzung von Abwärme aus Abfall und Abwasser bis hin zur Regenwasserbewirtschaftung. Hierbei bleibt jedoch zu erwähnen, dass der Bezirk nicht auf alle Bereiche der eigenen Versorgung Einfluss nehmen kann, da diese zum Teil auf Landesebene gesteuert werden, wie z.B. die Fernwärmeversorgung oder die Wahl des Stromanbieters für die kommunalen Liegenschaften.
Maßnahmenbereich 4: Mobilität
Hierbei geht es um bezirkliche Rahmenbedingungen, Angebote und Maßnahmen, die die Attraktivität energiesparender und schadstoffarmer oder -freier Verkehrsträger erhöhen und die zur verstärkten Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und von Fahrrad- und Fußwegen führen. Die Maßnahmen reichen von Informationskampagnen und -veranstaltungen, der Verbesserung der Fuß- und Radwegenetze und des ÖPNV-Angebotes, der Planung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern, der Parkraumbewirtschaftung, der Temporeduzierung und der Gestaltung des öffentlichen Raumes bis hin zum Mobilitätsverhalten der bezirklichen Verwaltung einschließlich des eigenen Fuhrparks.
Maßnahmenbereich 5: Interne Organisation
Das Bezirksamt kann im Bereich der internen Organisation und Abläufe dafür sorgen, dass das Energiethema gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild von allen Akteuren gemeinsam verantwortet und vorangebracht wird. Hierzu gehört die Bereitstellung personeller Ressourcen, die Umsetzung eines Aktivitätenprogramms, Weiterbildungsmaßnahmen, das Beschaffungswesen aber auch die Entwicklung und Anwendung innovativer Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung von Maßnahmen.
Maßnahmenbereich 6: Kommunikation und Kooperation
Dieser Maßnahmenbereich fasst Aktivitäten zusammen, die auf das Verbrauchsverhalten Dritter abzielen z.B. von privaten Haushalten, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Schulen, Gewerbetreibenden und Wohnungsbaugesellschaften. Hierzu gehören Informationsaktivitäten wie Pressearbeit, Broschüren, Veranstaltungen bis hin zur Etablierung von Energietischen mit energie- und klimapolitisch relevanten und interessierten Akteuren. Dazu zählen auch Projekte in Schulen, die Einrichtung von Informations- und Beratungsstellen, die Durchführung von Wettbewerben und das Auflegen kommunaler Förderprogramme. Außerdem zählen zu diesem Bereich alle Aktivitäten, die der Bezirk über seine Grenze hinweg im Sinne eines interkommunalen Erfahrungsaustausches in gemeinsamen Projekten mit anderen Bezirken oder umliegenden Gemeinden/Landkreisen umsetzt.
Maßnahmenbereich 7: Klimaanpassung
Hier sollen vor allem Maßnahmen enthalten sein, die auf die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels für den Bezirk abzielen. Zu berücksichtigen sind dabei stärkere Hitzebelastungen in den Sommermonaten mit zunehmender Trockenheit aber auch Starkregenereignisse. Maßnahmen der Anpassung sollten daher einen positiven Effekt auf mikroklimatische Entwicklungen sowie den Wasserhaushalt haben. Als Beispiele können hier Begrünungsmaßnahmen an Gebäudefassaden und auf Dachflächen oder Entsiegelungen und die Schaffung von Retentionsflächen für die Grundwasserbildung genannt werden. Aber auch Konzepte und Grundlagenforschung können hier aufgeführt werden.
Weitere Informationen zum European Energy Award erhalten Sie unter der Webseite: https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/beauftragte/klima/artikel.1005628.php
Die erstmalige Einführung des “European Energy Award (eea)” im Bezirk Marzahn-Hellersdorf (Projektlaufzeit: 05/2020 bis 06/2023) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1301-B3-C).
Liste mit Ideen
-
Phtovoltaik- und Solaranlagen sowie Regenwassernutzung auf/in öffentlichen Gebäuden im Bezirken
3 Positive Bewertungen 0 Negative Bewertungen 2 KommentareMaßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagenerstellt am -
energiesparende Bedingungen in Schulen schaffen, Reparaturen, Sanierungen
0 Positive Bewertungen 0 Negative Bewertungen 1 KommentareMaßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagenerstellt am
Im Ergebnis werden die Vorschläge aus den einzelnen Handlungsfeldern gesammelt und auf ihre Umsetzbarkeit im Projektrahmen geprüft. Anschließend wird das bezirkliche Energieteam zum European Energy Award, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Ämter des Bezirksamtes sowie weiteren Akteuren wie z.B. der Bezirksgruppe von Fridays for Future oder dem Naturschutz Berlin Malchow, die vorgeschlagenen und als prinzipiell Umsetzbar eingestuften Maßnahmen zum Energiepolitischen Arbeitsprogramm (EPAP) zusammenfassen, welches den "Maßnahmenfahrplan" im Klimaschutz für die nächsten Jahre darstellen soll.