Gemeinsam gestalten: Online-Beteiligung für ein klimagerechtes Spandau
Das Bezirksamt Spandau lädt zur Online-Beteiligung am Klimaschutzkonzept ein, um Spandau bis 2045 klimaneutral zu machen. Maßnahmen betreffen Stadtentwicklung, Mobilität, Klimaanpassung und Konsum. Alle können mitwirken, um Emissionen zu senken.
Worum geht es?
Liebe Spandauerinnen und Spandauer,
wir laden Sie herzlich ein, an unserer Online-Beteiligung zum ersten Klimaschutzkonzept für Spandau teilzunehmen! Das Bezirksamt Spandau hat 2022 die Klimanotlage ausgerufen und ein Maßnahmenpaket zur Einhaltung der gesetzlichen Klimaziele beschlossen. Dazu gehört auch die Entwicklung eines Klimaschutzkonzepts für den Bezirk. Unser Ziel: Gemeinsam eine Vision und einen Fahrplan für ein lebenswertes, nachhaltiges Spandau zu entwickeln, das spätestens bis 2045 klimaneutral wird. (Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz § 3).
Das Klimaschutzkonzept umfasst konkrete Maßnahmen und Handlungsfelder, mit denen Spandau seine Treibhausgasemissionen systematisch verringern, die Klimaziele erreichen und widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels werden kann. Der überwiegende Teil der Maßnahmen orientiert sich daran, was wir als Bezirksverwaltung zum Klimaschutz beitragen können. Um die global gefährliche Erderhitzung zu begrenzen, müssen alle beitragen: Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereine und Einrichtungen sowie jede und jeder durch sein Konsumverhalten. Die zentralen Handlungsfelder sind:
- Bezirksverwaltung als Vorbild
- Stadtentwicklung und Energie
- Mobilität
- Wirtschaft
- Konsum und Gesellschaft
- Anpassung an den Klimawandel
- Nachhaltige Entwicklung
Maßnahmen, zu denen wir um Ihre Teilnahme an der Umfrage bitten:
Stadt der kurzen Wege und ÖPNV um die Ecke
Wir möchten Spandau als lebenswerten Bezirk gestalten und erhalten, in dem die Menschen ihre täglichen Wege einfach und umweltschonend erledigen können. Dafür planen wir:
- Klimafreundliche Mobilitätsangebote,
- Klimaschonende Stadtplanung nach dem Leitbild Stadt der kurzen Wege
Diese Maßnahmen sollen die Lebensqualität steigern, die Natur schützen und ein zukunftsfähiges Spandau für alle Generationen schaffen. Kurze Wege sind der Schlüssel für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt.
Besser mobil im Quartier durch Sharing
Mit dem Konzept „Leihen statt Besitzen“ (englisch: sharing) wollen wir die Mobilität in Spandau einfacher und klimaschonender machen. Die Schaffung weiterer Mobilitätsstationen wie die Jelbi-Sation am U-Bahnhof Haselhorst sollen Angebote wie Carsharing-Fahrzeuge, Fahrräder und E-Roller die Mobilitätswende ermöglichen:
- Den Wechsel vom eigenen Auto auf umweltschonende Verkehrsmittel erleichtern,
- Die Verkehrsinfrastruktur in den Ortsteilen verbessern,
- Umweltbelastungen durch Verkehr verringern,
- Mobilitätskosten für die Bewohner senken.
Wir möchten daher wissen, wo die Menschen in Spandau Bedarf an weiteren Mobilitätsstationen oder sonstigen Sharingangeboten sehen.
Ruhige Wohnquartiere
Derzeit ist es in manchen Kiezen durch starken Durchgangsverkehr, wenig Grünflächen und wenig Aufenthaltsbereiche im Freien nur wenig attraktiv, sich länger als nötig im öffentlichen Raum aufzuhalten. Durch verschiedene kleinere und größere Maßnahmen wollen wir neue Aufenthaltsbereiche schaffen, die zum Verweilen einladen, wo Sie mit Ihren Nachbarn ins Gespräch kommen können und die insgesamt die Aufenthaltsqualität in Spandau erhöhen.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Kieze finden, wo es sich Ihrer Meinung nach lohnen würde, diese für eine verbesserte Aufenthaltsqualität umzugestalten.
Strategien für besonders betroffene Quartiere
Wir wollen die Ortsteile Spandaus, die in Zukunft besonders vom Klimawandel betroffen sein werden, besser schützen. Dafür wollen wir folgende Maßnahmen umsetzen:
- Reduzierung von Hitzebelastung,
- Mehr Begrünung und Entsiegelung,
- Bessere Versickerung von Regenwasser,
- Stärkere Unterstützung der Menschen vor Ort, damit sie sich besser auf den Klimawandel einstellen können.
Mit diesen Maßnahmen möchten wir die Lebensqualität in den betroffenen Ortsteilen verbessern, um die Menschen besser auf die die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
Nachhaltige Grünpflege
Unser Ziel ist es, Spandauer Bäume, Parks und Plätze langfristig zu pflegen und weiterzuentwickeln – und zwar gemeinsam mit der Spandauer Bevölkerung und lokalen Institutionen beispielsweise durch Patenschaften. Wir möchten das bürgerschaftliche Engagement für eine grüne und lebenswerte Umgebung stärken. Die KlimaWerkstatt Spandau ist dabei ein wichtiger Partner.
Gemeinsam wollen wir:
- Nachhaltige Pflegekonzepte für Bäume, Parks und Plätze entwickeln,
- Bürger:innen und Institutionen aktiv in Grünpflege einbinden,
- Lokale Verantwortung für unser Stadtbild fördern,
- Innovative Lösungen für Stadtbegrünung erarbeiten.
Durch die enge Zusammenarbeit schaffen wir nicht nur mehr Grün, sondern auch ein Bewusstsein für die Gemeinschaft.
KlimaWerkstatt Spandau als zentrale Anlaufstelle und Plattform für Klimaschutz
Wir möchten die KlimaWerkstatt zu einem Treffpunkt und Ort für Austausch und Aktionen machen. Dafür planen wir:
- Informations-Veranstaltungen und Workshops,
- Möglichkeiten zur Vernetzung,
- Unterstützung für zivilgesellschaftliche Gruppen,
- Kreative und praktische Aktionen rund um Klimaschutz und nachhaltige Lebensweisen.
Das Verfahren
Die Online-Beteiligung dauert etwa 15 Minuten. Ihre Antworten werden anonym ausgewertet und helfen uns dabei, die von uns entwickelten Maßnahmen zu Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei der Umsetzung an Ihre Lebensrealität vor Ort anzupassen. Alle Vorschläge werden vom Bezirksamt geprüft. Die Prüfung und Bewertung der Vorschläge wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Plakat: Plakat_Online-Beteiligung_Klimaschutzkonzept.pdf
FAQ
Hintergrund
Was ist das Ziel des Spandauer Klimaschutzkonzepts?
Das Bezirksamt hat 2022 mit seinem Beschluss zur Klimanotlage auch ein Klima-Maßnahmenpaket verabschiedet – darunter die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts für den Bezirk. Wir als Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz koordinieren für das gesamte Bezirksamt den Erstellungsprozess für das erste Spandauer Klimaschutzkonzept. Es soll einen Fahrplan bieten, der alle Fachbereiche des Bezirksamts und die Stadtgesellschaft dabei unterstützt, messbaren und wirksamen Klimaschutz langfristig umzusetzen und den durch uns mit verursachten Treibhausgasausstoß systematisch und wissensbasiert zu reduzieren.
Kern des Klimaschutzkonzepts ist die Entwicklung von Klimaschutz-Maßnahmen in den Handlungsfeldern Stadtentwicklung und Energie, Mobilität, Wirtschaft, Konsum & Gesellschaft, Nachhaltigkeit. Zudem betrachten wir auch, wie stark und wo Spandau bereits von den Folgen des Klimawandels (Hitze- und Dürreperioden oder Starkregen) betroffen ist bzw. in den kommenden Jahren betroffen sein wird. Für die Entwicklung der Maßnahmen haben wir viele Beteiligungs-Workshops durchgeführt sowohl mit den Fachämtern als auch mit Spandauer Unternehmen und relevanten Akteuren der Zivilgesellschaft.
Mit dem Klimaschutzkonzept soll zudem der gesamte Bezirk mobilisiert und gemeinsam das Bild eines lebenswerten und zukunftsfähigen Spandaus von morgen entwickelt werden. Dieses soll dann in den kommenden Jahren Stück für Stück realisiert werden, damit Spandau schnellstmöglich und spätestens bis 2045 klimaneutral wird und die Ziele des EWG Bln, die Pariser Klimaziele von 2015 sowie die globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen umgesetzt werden. Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts wird durch eine 100-prozentige Förderung des Bundesumweltministeriums über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) ermöglicht.
Mehr Einblicke in den Prozess der Erstellung unseres Klimaschutzkonzepts erhalten Sie auf der Website der .
Wie konkret können Sie sich am Klimaschutzkonzept beteiligen?
Bei der Entwicklung von Maßnahmen haben wir den Fokus darauf gelegt, wie wir als Ihre Bezirksverwaltung alle Potenziale für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel optimal nutzen können – im Rahmen unserer Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten. Ziel der digitalen Bürger:innenbeteiligung ist es, vor der Finalisierung der entwickelten Maßnahmen durch das Bezirksamt Ihr lokales Wissen und Ihre Perspektiven einzubeziehen, um Spandau noch lebenswerter zu gestalten. Wir möchten Sie gezielt an den Maßnahmen beteiligen, die für Ihren Alltag besonders relevant sind. Ihre Anregungen und Vorschläge können dazu beitragen, die Bedarfe vor Ort besser zu verstehen und bei der Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen. Ihr Feedback hilft uns, Details zu optimieren, Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass die Maßnahmen genau dort wirken, wo sie am meisten gebraucht werden. Wir schätzen Ihre Mitwirkung in diesem wichtigen Schritt sehr und freuen uns auf Ihre Anregungen!
Gemeinsam können wir so Spandau weiterentwickeln und dafür sorgen, dass es für alle Bürgerinnen und Bürger - insbesondere auch die zukünftigen Generationen - ein attraktiver Ort zum Leben bleibt.
Wie sind wir bei der Maßnahmenentwicklung vorgegangen?
Die Maßnahmen, die zur Beteiligung stehen, wurden im Rahmen einer sorgfältigen Planung, unter breiter Beteiligung und der fachlichen Begleitung von erfahrenen Ingenieursbüros entwickelt. Es wurden zahlreiche Faktoren berücksichtigt: von Analyse der durch den Bezirk verursachten Emissionen und den Potenzialen zur Senkung von Treibhausgasen bis hin zu rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie den Zuständigkeiten, die das Bezirksamt hat, die Maßnahmen auch umsetzen zu können.
Wann kann ich das fertige Klimaschutzkonzept sehen?
Das Konzept wird voraussichtlich im April fertiggestellt, vom Bezirksamt beschlossen und soll noch in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht werden. Geplant ist eine große öffentliche Veranstaltung, bei der wir das Konzept vorstellen werden. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben möchten, können Sie den Newsletter der KlimaWerkstatt abonnieren:
Wie ist Spandau bereits vom Klimawandel betroffen?
Die Folgen des Klimawandels sind bereits in Spandau spürbar und werden in den kommenden Jahren zunehmend intensiver. Besonders im Sommer, treten immer häufiger extreme Hitzewellen auf. In dicht bebauten und wenig begrünten Gebieten entstehen sogenannte „Hitzeinseln“, die sich durch die hohe Konzentration von versiegelten Flächen wie Asphalt und Beton besonders stark aufheizen. Wenn man sich Spandau ansieht, wird deutlich, dass der Schwerpunkt der hitzebelasteten Gebiete im Zentrum Spandaus liegt. Diese Bereiche zeichnen sich durch eine besonders hohe Versiegelung, eine hohe städtebauliche Dichte und einen geringeren Anteil an Grünflächen aus. In Spandau sind insbesondere die Gebiete mit einer Bebauung der Typen „Urbane Zentren und Kerne“ sowie „Gewerbe und Industrie“ von einer thermisch ungünstigen Situation betroffen und entsprechend stärker durch Hitze belastet. Bereiche mit einer weniger günstigen thermischen Situation sind vor allem stark verdichtete Wohngebiete wie Blockrandbebauung, Zeilenbebauung, Geschosswohnungsbau und Großwohnsiedlungen. Diese Gebiete sind an heißen Tagen kaum erträglich und führen zu gesundheitlichen Belastungen, insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Grünflächen spielen grundsätzlich eine wichtige Rolle für das Stadtklima heute und in Zukunft. Bäume und Pflanzen nehmen nicht nur die schädlichen Treibhausgase aus der Atmosphäre auf, sie beeinflussen auch das Mikroklima positiv. Sie tragen durch Verdunstung und Verschattung dazu bei, die Umgebungstemperatur zu senken und bieten den Stadtbewohnern neben der Kühlung an heißen Tagen dringend benötigte Erholungsräume. Der Erhalt und die Schaffung neuer Grünflächen sind daher wesentliche Maßnahmen, um den Auswirkungen der zunehmenden Hitze entgegenzuwirken und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen.
Eine weitere Folge des Klimawandels ist die Zunahme von extremen Regenereignissen. Auch hier spielt Stadtgrün wieder eine wichtige Rolle. Bei Starkregen kann das Regenwasser auf bebauten bzw. versiegelten Flächen nur schlecht oder gar nicht versickern, was zu Überschwemmungen führen kann. Durch den Klimawandel ist mit einer Zunahme von Wetterextremen zu rechnen. Hier ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um das Regenwasser gezielt zu speichern und dorthin zu leiten, wo es zur Bewässerung benötigt wird. Dies kann durch die Begrünung von Flächen, aber auch durch bauliche Maßnahmen wie durchlässige Beläge oder Regenwasserspeicher geschehen. Diese Maßnahmen schaffen nicht nur Abhilfe bei Überschwemmungen, sondern fördern auch das Wachstum von Pflanzen, da das Wasser den Grünflächen länger zur Verfügung steht. So entstehen Synergien zwischen Klimaschutz und Stadtgrün.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klimafolgen für Spandau nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen bieten, durch nachhaltige Stadtplanung und Grünflächenentwicklung den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen.
Wer hat diese Beteiligung initiiert?
Die Stabstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz des Bezirksamts setzt dieses Beteiligungsverfahren um.
Was passiert mit den Ergebnissen Ihrer Beteiligung?
Wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit genommen haben, an der Beteiligung zum Klimaschutzkonzept Spandau teilzunehmen. Ihre Antworten sind ein wertvoller Beitrag, um die Maßnahmen gezielt an die Bedürfnisse und das lokale Wissen der Spandauer Bevölkerung anzupassen.
Folgendes passiert mit Ihren Rückmeldungen:
- Ihre Antworten liefern wertvolles lokales Wissen, das uns hilft die besonders vom Klimawandel betroffene Ortsteile Spandaus zu identifizieren und zu priorisieren.
- Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie Ende Februar an dieser Stelle auf mein.berlin.de.
Ihre Beteiligung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimafreundlicheren und lebenswerteren Spandau. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!