Der Preußenpark in Wilmersdorf ist ein typisches Beispiel für Berliner Stadtkultur in ihrer Vielfalt und Eigenwilligkeit. Er wurde 1905 als Würdigung der preußischen Vergangenheit und öffentlicher Platz angelegt und ist ein Spiegel der Berliner Stadtentwicklung. Wie in allen Berliner öffentlichen Grünflächen, ist die Nutzung des Parks ausgesprochen vielfältig und erfolgt durch alle Alters- und sozialen Gruppen: Familien mit Kindern, Ältere, Hundebesitzer:innen, etc. Aber auch illegaler Drogenhandel und Prostitution spielen eine Rolle.
Als ein Bestandteil des Parks hat sich auf der großen Liegewiese seit Mitte der 1990er Jahre ein Treffpunkt für Berliner:innen ostasiatischer Herkunft, hauptsächlich aus Thailand, den Philippinen, Vietnam und Laos, entwickelt. Diese „Thaiwiese“ ist zu einem berlinweit bekannten Anziehungspunkt und Touristen-Hotspot geworden, an dem Besucher:innen ein authentisches Angebot an ostasiatischen Speisen erhalten.
Die Neugestaltung des Parks ist bereits seit 2018 geplant. Ziel ist es, den Park klimaangepasst und resilient umzugestalten, damit der Park auch für die zukünftigen Klimabedingungen gewappnet ist und dabei gleichzeitig einen attraktiven Park mit unterschiedlichen Spiel-, Sport- und Erholungsangeboten für die vielfältigen Nutzer:innen zu schaffen. Außerdem soll der „Thai-Streetfoodmarkt“ außerhalb der großen Liegewiese in einem klar definierten Marktbereich angesiedelt werden. Zugleich soll die besondere Atmosphäre erhalten und dafür gesorgt werden, dass die Anwohner:innen und anderweitige Nutzer:innen des Parks diesen als Ort der Erholung und der Freizeit genießen können. Da es hierbei um die Bedürfnisse verschiedener Menschen geht, wurden und werden Bürger:innen in die Planung und Umsetzung des Projekts frühzeitig und angemessen einbezogen, um die unterschiedlichen Interessen zu ermitteln und abzuwägen.
Seit Anfang 2020 führt das nexus Institut im Auftrag des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf ein Informations- und Beteiligungsverfahren zur Um- und Neugestaltung des Preußenparks durch. Ziel ist es, die unterschiedlichen Nutzer:innen und Akteur:innen des Parks zu informieren und durch unterschiedliche Beteiligungsformate in den Prozess einzubinden sowie ihre Perspektiven in einem produktiven Prozess zu bündeln.
Hierfür wurden neben Bürgerveranstaltungen auch eine Online-Beteiligung, Fachgespräche und Interviews mit Vertreter:innen spezifischer Nutzendengruppen / Akteur:innen und mobile Diskussionspunkte im Park durchgeführt. Die Ergebnisse wurden geprüft und sind in die folgenden Planungen eingeflossen.
Am 01. Juni 2023 fand die nächste Informationsveranstaltung zum aktuellen Planungsstand in der Robert-Jungk-Oberschule statt. Dort gab es die Möglichkeit geben, Anregungen und Kommentare zu konkreten Beteiligungsgegenständen der Planung zu geben. Vom 01. bis 30. Juni konnten sich Bürgerinnen und Bürger über eine kartenbasierte Online-Befragung zu konkreten Beteiligungsgegenständen äußern.
Am Ende der Um- und Neugestaltung soll ein Park entstehen, der vielfältigen Nutzungsentwürfen verschiedener Alters- und sozialen Gruppen entspricht und gleichzeitig an die Klimawandel bedingten Veränderungen anpasst ist. Der Park soll Naherholungsort und urbanes Biotop für Tiere und Pflanzen sein sowie ein Ort der Vielfalt und Eigenwilligkeit der Berliner Stadtkultur.
Um dies auch während der nächsten Planungsphasen und Bauarbeiten weitestgehend zu ermöglichen, werden die Bürger:innen von Beginn an in den Planungsprozess einbezogen. In den Veranstaltungen, die hier regelmäßig veröffentlich und aktualisiert werden, werden die Bürger:innen in verschiedenen Formaten zu ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Diese werden dann auf transparente Weise in den Planungs- und Bauprozess übernommen.
Die überarbeitete Planung auf Basis des Masterplan wurde am 01. Juni auf der Informationsveranstaltung durch das beauftragte Landschaftsarchitekturbüro atelier Loidl vorgestellt.
Für Ideen und Anmerkungen zum Thema Beteiligung, eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung des Gebiets um den Preußenpark oder auch darüber hinaus, wenden Sie sich gerne an den Raum für Beteiligung Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Raum für Beteiligung ist ein Zusammenschluss von Bezirksverwaltung und zivilgesellschaftlichem Träger. Eine der Aufgaben des Raums für Beteiligung ist es, die Bewohner:innen, die Bezirksverwaltung, Politik und zivilgesellschaftliche Institutionen zu Beteiligungsmöglichkeiten im gesamten Bezirk zu informieren, zu beraten und ein gemeinsames Verständnis von Beteiligung zu entwickeln. Das Team ist unter den folgenden E-Mail-Adressen beteiligung@dorfwerkstadt.de und buergerbeteiligung@charlottenburg-wilmersdorf.de erreichbar.
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