Straßenbahn-Nordtangente
- Warum wurden die bisherigen Bustrassen der Linien X54 und 255 gar nicht untersucht?
- Warum wurde von den letztlich 20 untersuchten Trassenvarianten die zweitlängste ausgewählt?
- Welchen Sinn hat eine Straßenbahn,die aufgrund des erheblichen Umwegs deutlich länger brauchen wird als jetzt der Bus (1)?
- Was soll die Straßenbahn auf ihrem Rundweg durch den feuchten Winkel erschließen, wo sich gem. FNP ganz überwiegend Gebiete mit geringer oder sehr geringer Siedlungsdichte und einen kleinen Bereich Mischgebiet befinden?
- Warum soll nicht – wie üblich - das höherwertigere Verkehrsmittel – die Straßenbahn – für überwiegend Verbindungsfunktionen eingesetzt werden und das niederwertigere Verkehrsmittel – der Bus – für die Erschließung?
- Welche Ansätze haben wesentlich zu dem trotz der Reisezeitnachteile knapp positiven Ergebnis (1,15) der volkswirtschaftlichen Bewertung geführt?
- Wurden die Buslinien 255 und X54 für die volkswirtschaftliche Bewertung wie im Bestand beibehalten?
(1) Vom Weißenseer Pasedagplatz zum Bf. Pankow soll die Strecke verlängert werden. Bislang fährt dort auf direktem Wege der Bus X54 – Rennbahnstr. – Romain-Rolland-Str. – Rothenbachstraße – Granitzstraße – analog Var. 3A ohne Malchower Str. mit 7 Haltestellen. In der HVZ benötigt er für die knapp 4 km[1] 14 Minuten, in der NVZ 12 Minuten. Das entspricht einer Beförderungsgeschwindigkeit von 16,9 km/h (HVZ) bzw. 19,75 km/h (NVZ).
Die Länge der Vorzugsvariante 4C – die zweitlängste der 20 Varianten - wird mit 5 km[2] angegeben (ab Pasedagplatz), also um ¼ mehr. Um diese Strecke mit 8 Haltestellen in 12 Minuten zurückzulegen, ist eine Beförderungsgeschwindigkeit von 25 km/h erforderlich – ein unrealistisch hoher Wert. Für 14 Minuten sind noch 21,4 km/h erforderlich, was für Berlin (also ohne wirksamen Vorrang an LSA) auch noch sehr hoch ist und in der HVZ eher unrealistisch.
Fazit Reisezeit: Die Straßenbahn wird länger brauchen als der Bus.
[1] Aus Stadtplan gemessen: 3.950 m
[2] Aus Stadtplan gemessen: 5.060 m
Woher kommt die Info: nicht von der unvollständigen und veralteten Webseite, sondern von der schriftlichen Anfrage S18 / 26538 an den Senat.