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Öffentliche Qualitäten von Vorplatz, Kolonnaden und Haupthalle gemeinsam entwickeln

Gestaltung / Räume

Am Tag der offenen Tür bezeichnete Senatorin Lompscher die Haupthalle als "Überdachten Stadtplatz". Diese Qualitäten sollten durch Leitlinien der Planung abgesichert und Nutzungen entwickelt werden. Das bedeutet den Abschied vom bisherigen Konzept "Location", (d.h. kurzzeitige Vermietungen der Haupthalle, die damit ausserhalb von Veranstaltungen zumeist geschlossen bleibt) hin zum Konzept des "placemaking" (Entwicklung als lebendiger Ort für Stadtgesellschaft und Besucher).

Dazu gehört, den Platz vor dem Haupteingang mitsamt der flankierenden Ladenbereiche der Kolonnaden als öffentlichen Stadtplatz zu entwickeln, der seine selbstverständliche Fortsetzung im "überdachten Stadtplatz" Haupthalle findet und weiter über Rollfeld und zum Park führt. Die gesamte Entwicklung sollte von der Bewegungsrichtung der Stadtseite her gedacht werden, da die meisten Gäste mit U-Bahn oder Rad vom Platz der Luftbrücke her kommen werden. Radstellplätze sollten in den Bereich der Zollgaragen geschaffen werden, aber auch eine Möglichkeit des "Durchfahrens" sollte durchaus überlegt werden.

Die Barrierewirkung des Hauptgebäudes zwischen Stadt und Flugfeld soll durch dauerhafte Öffnung des Haupteingangs aufgelöst werden. Durch gut abgestimmte Nutzungen, von denen hier schon viele von den anderen Teilnehmern vorgeschlagen wurden, soll neben der Verbindung als Passage zum Feld  auch der Charakter als Treffpunkt gestaltet werden. Der Ausbau des ehemaligen Offizierskasinos im Bauteil H2 Rund als Besucherzentrum ist konsequent und richtig, kann aber nur ein erster Schritt sein. Man will von dort aus dann nicht um das Gebäude herum geleitet werden.

Für den oberen Teil der Eingangshalle, gerne fälschlich als "Ehrenhalle" bezeichnet, stelle ich mir eine sachlichen Ausstellung zur Gebäudegeschichte und als Ort von Zwangsarbeit und Repression vor, erstellt und verwaltet durch die Stiftung "Topographie des Terrors".  Dieser Raum ist dafür prädestiniert. Der Denkmalschutz sollte hier Konzessionen in Bezug auf die Barrierefreiheit machen.

Zum Schluss sei der "elephant in the room" angesprochen, das Polizeipräsidium. Immerhin der grösste Mieter, sind dessen Sicherheitserfordernisse mit dem Charakter als öffentlicher Ort schwer zu vereinen. Bei der Planung zur Entwicklung des Standorts sollte auf lange Sicht (ferne Zukunft) durchaus eine Verlegung (wie auch des LKA in H2 am Columbiadamm) mit bedacht werden. Ursprünglich waren auch im rechten Kolonnadenflügel am Platz Läden vorgesehen, die jedoch nicht mehr gebaut wurden, später zog die Polizei dort ein. Das könnte dann korrigiert werden, und das EG aktiviert werden.

Insgesamt wünsche ich mir das Areal künftig als Ort für Alle, der seiner Geschichte ins Auge sieht, Neues ausprobiert, viele Synergien zu Nutzungen auf Stadtseite wie zum Feld aufweist, und sein Potential als Ort durch ein intelligentes Zusammenspiel von Nutzungen im Gebäude und auf der Freifläche voll zur Entfaltung bringen kann.

Erstellt von

Christian Hajer

 

 

 

Chajer erstellt am
Referenznr.: 2018-00688

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