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Geschichte verpflichtet

Strahlkraft / Internationalität

Ich finde den Vorschlag einer Gedenk- und Forschungsstätte an die NS-Verbrechen richtig und wichtig. Ich möchte vorschlagen, ihn noch weiter zu ergänzen, und zwar um die Zukunftsperspektive:

Im Gedanken an die Lektionen, die uns die NS-Vergangenheit erteilt, sollten wir uns auch mit den heutigen Ursachen für Zwangsarbeit, Sklaverei, Verfolgung auseinandersetzen. Denn davon gibt es wieder reichlich, überall auf der Welt. Viele Menschen sind deshalb schon geflohen, sie leben heute auch in Europa, Deutschland, Berlin.

Ich möchte deshalb vorschlagen, dass im Flughafengebäude ein Zentrum eingerichtet wird, in dem die Erfahrungen der Opfer heutiger Zwangsarbeit sorgfältig angehört werden, wo sie ihre Erfahrungen mitteilen können und diese dokumentiert werden.

Die ausgewerteten Erfahrungen sollten als Empfehlungen in das Regierungshandeln der deutschen Bundesregierung eingespeist werden. Vor allem in die Konzepte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ("Fluchtursachen bekämpfen") und die deutsche Außenpolitik.

Außerdem sollten die Dokumentationen öffentlich gemacht werden, sowohl online als auch im realen Raum (in Ausstellungen und anhand von Veranstaltungen.) Räumlichkeiten im Flughafengebäude haben dafür die richtige Strahlkraft, umso mehr wenn es erst das vorgeschlagene Dolumentationszentrum der NS-Verbrechen in Tempelhof gibt. Die Botschaft:  "Wir haben verstanden":

Ich schlage vor, dass ein Themenschwerpunkt "Gerechtigkeit global" im Gebäude institutionalisiert wird. Auch Initiativen, die mit Migrantinnen und Migranten zusammenarbeiten, sollten sich dort darstellen und austauschen können, Initiativen zur Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen hätten dort ihren Platz, ebenso Gruppen, die sich um die Gleichstellung von Frauen bemühen. Ein stark erweitertes Themenspektrum also, das aus den "Lessons learned" der NS-Vergangenheit erwächst.

Nicht zuletzt wäre das dann auch ein starker Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen, die schon einige Male in dieser Ideensammlung erwähnt wurden: konkret zum Ziel Nr. 16:

"Förderung friedlicher und inklusiver Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung, Ermöglichen des Zugangs zu Rechtsmitteln für alle und Aufbau von effektiven, rechenschaftspflichtigen und inklusiven Institutionen auf allen Ebenen".

 

 

 

 

 

Frieder L erstellt am
Referenznr.: 2018-00673

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