Prinzipien den Programmierung | Vision
Die Gudrunstraße wird beidseitig von Gehwegen gesäumt. Der nördliche Gehweg ist breiter dimensioniert und stellt den Hauptweg dar, der die Verbindung vom Bahnhof / Ortsteilzentrum zu den Grün- und Erholungsflächen darstellt.
Regelmäßige, engmaschige Gehwegvorstreckungen bieten ein sicheres und bequemes Queren der Fahrbahn, insbesondere an den Zielorten wie Haltestellen und Kitas. Bauliche großzügige Gehwegvorstreckungen an den Kreuzungen dienen der sicheren Querung entlang der Strecke durch freie Sichtbeziehungen. Die Seitenstraßen münden hier durch die charakteristische Formung der Vorstreckungen im rechten Winkel auf die Gudrunstraße ein.
Versetzt angeordnete Mulden von mindestens 2,8 m Breite können das Regenwasser aufnehmen und machen so das Abkoppeln von der Kanalisation möglich. Baumpflanzungen sorgen für eine durchgängige Verschattung und Kühlung der Straße. Die Baumscheiben dienen ebenfalls der Entwässerung. Bestehende unterdimensionierte Baumscheiben werden vergrößert.
Das Parken von Pkw wird versetzt angeordnet. Durch die Anordnung in 45 Grad Schrägparkweise kann der Großteil der Anzahl der bestehenden Stellplätze erhalten bleiben. Ein Überhang der Fahrzeuge auf den angrenzenden Gehweg wird baulich verhindert. Abschnittsweise oder auch als vollständige Alternative zum Schrägparken kann das einseitige Längsparken angeordnet werden. In diesem Fall profitieren die Zufußgehenden von breiteren Gehwegen. Hierbei fallen bis zu 60% der Stellplatzflächen weg. 3 Lieferzonen stehen für Paket- und Warensendungen sowie die Belieferung der anliegenden Gewerbe und der Kita zur Verfügung.
Das Versetzte Parken und die versetzten Mulden erzielen eine Verschwenkung der Fahrbahn, sodass die Tunnelwirkung aufgehoben wird und Geschwindigkeiten reduziert werden. Dies kommt der Aufenthaltsqualität entlang der Straße zugute.
Das Abstellen von Scootern und Fahrrädern erfolgt geordnet an den Fortsetzungen der Gehwegvorstreckungen bzw. auf den ursprünglich ersten Parkständen.
Die Bushaltestellen sind barrierefrei ausgebaut und verfügen über Witterungsschutz und Sitzmöglichkeiten. Darüber hinaus können auch diese begrünt werden.
Vision in Varianten:
Die Durchsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen steht in diesem Konzept an erster Stelle. Die Neuaufteilung des Querschnitts der Gudrunstraße schafft eine durchgängige Entwässerung über Mulden und Baumscheiben. Eine vollständige Abkopplung von der Kanalisation ist möglich, Hitze wird reduziert und die Aufenthaltsqualität steigt. Nur mit dieser Grundlage können die weiteren Schwerpunkte bzw. Maßnahmen überhaupt ihre Wirkung entfalten.
Der vorhandene Straßenraum der Gudrunstraße bietet begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Die Varianz besteht in erster Linie in der Gestaltung der Flächen für das Pkw-Parken und das Zufußgehen. Beidem wird hier in zwei Varianten in unterschiedlicher Ausprägung Rechnung getragen. Wie eine Schablone können die Querschnitte „Schrägparken“ und „Längsparken“ getauscht oder auch an anderen Straßenabschnitten eingesetzt werden.
© Hoffmann-Leichter Ingenieurgesellschaft