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Herr Professor Windelband, warum bauen Menschen Hemmungen in Bezug auf digitale Bildung auf?

Zum einen ist das eine Frage der Einstellung: Viele Lehrkräfte beschäftigen sich nicht frühzeitig mit aktuellen Trends der digitalen Bildung. Teilweise existiert zu wenig gewinnbringende Weiterbildung, um neue Lernformen im Bezug zur digitalen Bildung kennenzulernen und anzuwenden. Über die Technik hinaus wären zudem drei Dinge nötig: ein ausgefeiltes pädagogisches Konzept zur Nutzung und Anwendung von digitalen Medien im Unterricht; die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen;  und das Bewusstsein dafür, dass man mit Hilfe digitaler Medien besser auf einzelne Schülerinnen und Schüler eingehen und die Lernmotivation erhöhen könnte. Ein weiterer Kritikpunkt ist häufig, dass die Bedeutung der zwischenmenschlichen Interaktion in Bildungsprozessen durch den Einsatz digitaler Medien abnehmen könnte. Es geht aber nicht um die Abschaffung zwischenmenschlicher Interaktion. Ohne Kommunikation funktioniert auch digitale Bildung nicht. Es geht um die Erweiterung oder Ergänzung der Kommunikation auf digitalen Kanälen.