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Ergebnisse

Digitale Informationsveranstaltung im Herbst 2025

Seit Ende 2023 wurde die Berliner Mitte in einem Beteiligungsprozess mit Bürger*innen, Akteur*innen im Projektgebiet und Expert*innen zu verschiedenen Themen aus der verkehrlichen Perspektive betrachtet. Dabei standen folgende Fragen im Fokus: 

Wie kann eine zukunftsfähige Mobilität in der Berliner Mitte aussehen? Welche Anpassungen im Straßenraum sind für eine bessere Klimaverträglichkeit möglich? Welche Herausforderungen gibt es derzeit und welche Lösungen sind denkbar? 

Aus den Hinweisen der Online-Beteiligung (Winter 2023/24) und weiterer Veranstaltungen (u. a. mit Gewerbetreibenden, Akteuren aus dem Tourismus- und Reisebussektor sowie Anrainer*innen auf der Museumsinsel) wird im Rahmen des Masterplans für die Berliner Mitte nun ein verkehrliches Innenstadtkonzept entwickelt. In einer öffentlichen, digitalen Informationsveranstaltung im Herbst 2025 wurde über den Prozess informiert und die bisherigen Ergebnisse vorgestellt. Die Fertigstellung des verkehrlichen Innenstadtkonzepts erfolgt bis Ende 2025.

Während der Veranstaltung konnten die Teilnehmenden in Umfrage teilen, welches Bild sie heute mit der Berliner Mitte verbinden, wie und warum sie dort unterwegs sind und welche Themen sie für die zukünftige Entwicklung als besonders wichtig erachten.

Ergebnisse der Mentimeter-Umfrage

Eine Grafik zur Darstellung der Mentimeter-Ergebnisse: Was verbinden Sie mit der Berliner Mitte?
Eine Grafik zur Darstellung der Mentimeter-Ergebnisse: Wie bewegen Sie sich in der Berliner Mitte am häufigsten fort?
Eine Grafik zur Darstellung der Mentimeter-Ergebnisse: Wie nutzen Sie die Berliner Mitte hauptsächlich?
Eine Grafik zur Darstellung der Mentimeter-Ergebnisse: Welches Thema ist Ihnen in der Berliner Mitte besonders wichtig?

FAQ zum Projekt "Verkehrliches Innenstadtkonzept"

(Stand 11/25)

Die Teilnehmenden hatten während der digitalen Informationsveranstaltung zudem die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen. Diese wurden zur folgenden FAQ zusammengefasst: 

Welche Beteiligungsformate haben bisher in 2025 stattgefunden?

Im Frühjahr sowie im Sommer 2025 wurden zielgruppen- und ortsspezifische Formate mit Gewerbetreibenden der Friedrichstraße sowie mit Anrainer*innen und Betreiber*innen auf der Museumsinsel ausgerichtet, um lokale Hinweise einzuholen.

Wird es für dieses Projekt noch weitere Beteiligungsformate geben?

Die Fertigstellung des verkehrlichen Innenstadtkonzepts ist für Ende 2025 vorgesehen. Zum Projektabschluss wird es vom 15. Dezember 2025 bis 30. Januar 2026 eine Ausstellung zum (Beteiligungs-)Prozess und den Ergebnissen geben. Mehr Informationen zum Ausstellungsort und den Öffnungszeiten finden Sie zu gegebener Zeit auf der Projektwebsite oder hier auf mein.berlin

Wie lauteten die Ergebnisse der Veranstaltung mit den Gewerbetreibenden der Friedrichstraße? Ist geplant, die Gewerbetreibenden im weiteren Prozess erneut zu beteiligen?

Im Infomarkt mit den Gewerbetreibenden Anfang 2025 wurden der Bedarf an Fahrradabstellmöglichkeiten für Mitarbeitende und Kunden, die Idee für Parkhäuser sowie die Frage nach der Umgestaltung des Straßenraums zu Gunsten der Nutzung für Gewerbetreibende und Gastronomie deutlich. Diese und weitere Aspekte werden im Planungsprozess des verkehrlichen Innenstadtkonzepts berücksichtigt. Eine weitere Beteiligung der Gewerbetreibenden ist derzeit nicht vorgesehen.

Wann werden die Maßnahmen umgesetzt, die innerhalb des verkehrlichen Innenstadtkonzepts des Masterplans Mitte entwickelt werden?

Das Verkehrskonzept bildet die Grundlage für zukünftige Planungen. Die Entscheidung, welche Maßnahmen zum Tragen kommen und zu welchem Zeitpunkt diese umgesetzt werden können, ist jedoch von verschiedenen, auch haushaltstechnischen Faktoren abhängig und steht zurzeit noch nicht fest. 

Wird das verkehrliche Innenstadtkonzept für den Senat bindend sein?

Es ist derzeit nicht vorgesehen, das Konzept durch einen Senatsbeschluss o. ä. bestätigen zu lassen. Aufgrund der weitreichenden Betrachtungen soll das Konzept jedoch Grundlage für das Verwaltungshandeln und die Planungen der nächsten Jahre sein.

Wie steht es um die Idee der Fußgängerzone am Hackeschen Markt?

Die Idee einer Fußgängerzone am Hackeschen Markt wird grundsätzlich unterstützt, jedoch gibt es derzeit keine konkreten Planungsverfahren oder Untersuchungen. Im Rahmen des verkehrlichen Innenstadtkonzepts werden zunächst Potenziale zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Verkehrsinfrastruktur in der Berliner Mitte untersucht, die eine Aufwertung besonderer städtebaulicher Bereiche zur Erhöhung der Fußgängerfreundlichkeit berücksichtigen. 

Werden auch Hinweise in Bezug auf Straßenbahnvorhaben im verkehrlichen Innenstadtkonzept berücksichtigt?

Die Tramstrecke auf der Leipziger Straße wird in den Vorhaltungen berücksichtigt. Auch eine Straßenbahn in der Axel-Springer-Straße/Lindenstraße und Stresemannstraße ist enthalten, allerdings handelt es sich hierbei um mögliche, langfristige Planungen.

Wird das neue integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) in das verkehrliche Innenstadtkonzept der Berliner Mitte mit einbezogen?

Ja, es gibt einige Maßnahmen des ISEK Berliner Mitte, die in der Betrachtung des verkehrlichen Innenstadtkonzepts einbezogen werden. Insbesondere gehört hierzu die Umgestaltung der Spandauer Straße sowie Klimaanpassungen im Bereich der Berliner Mitte.

Beeinflusst das Masterplanverfahren laufende Planungen, z. B. Planung Torstraße 1. BA? 

Die Torstraße wird bei der Planung nicht beeinflusst, weitere Informationen finden sich auf der Projektwebsite. Für einige andere Planungen (z. B. Checkpoint Charlie, Umbau Zimmerstraße/nördl. Charlottenstraße, Fahrradstraßen etc.) besteht hingegen ein Planungsmoratorium bis zum Abschluss des Verkehrskonzepts Berliner Mitte (siehe PM).

Inwiefern werden die Ergebnisse der freiraumplanerischen Untersuchung in das Verkehrskonzept übernommen?

Das freiraumplanerische Konzept ist eine fachliche Zuarbeit für das Verkehrskonzept zur Argumentation und Maßnahmenfindung hinsichtlich Themen des Stadtgrüns. Im Nachgang erfolgt eine Abwägung gegenüber den anderen Nutzungen und verkehrlichen Anforderungen im öffentlichen Raum.

Ist es eine Überlegung, zugunsten der Klimaanpassung auch Straßen zurückzubauen?

Um die Klimaresilienz der Infrastruktur zu stärken, ist die Umgestaltung von Straßen ein wichtiger Punkt, der in den Überlegungen beachtet wird. Aufgrund der historischen Struktur in der Berliner Mitte ist es nicht möglich, Straßen komplett zu zurückzubauen, jedoch wird die verkehrliche Nutzung, Stadtgestaltung sowie Klimaanpassung der Straßenräume geprüft und abgewogen.

Welche Pläne gibt es im Hinblick auf einen Umbau der Leipziger Straße?

Im Rahmen des verkehrlichen Innenstadtkonzeptes werden übergeordnete Maßnahmen, Maßnahmen in Bezug auf die Verkehrsnetze und Maßnahmen für Schwerpunktorte festgelegt – einige davon werden auch die Leipziger Straße betreffen. Die Leipziger Straße ist eine wichtige übergeordnete Verbindung für Verkehre in der Berliner Mitte. Der Kfz-Verkehr wird auch zukünftig dort stattfinden, allerdings sollen die Maßnahmen zu einer möglichst verträglichen Gestaltung beitragen und Potenziale nutzen. Am Spittelmarkt soll unter anderem gezeigt werden, wie für den Fuß- und Radverkehr Barrieren abgebaut werden können. 

Welche Rolle spielt die Leistungsfähigkeit von Straßen und wie werden zukünftig Spielstraßen berücksichtigt?

Im Konzept wurde die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) bewertet, auf deren Grundlage u. a. Rückschlüsse zu Lärmemissionen, Luftschadstoffen usw. möglich sind. Auf Grundlage der identifizierten Nutzung der jeweiligen Straße kann die Bedeutung gestärkt oder modifiziert werden. Neben dem Faktor der Leistungsfähigkeit von Straßen ist auch die Steigerung der Aufenthaltsqualität und die Begrünung der Straßen relevant. Dabei ist u. a. auch die Einbeziehung von Spielstraßen möglich.

Was wird aus dem Verkehrsversuch "autofreie Friedrichstraße"?

Es zeichnet sich ab, dass die Potenziale zur städtebaulichen Aufwertung in der Friedrichstraße eher im Bereich Checkpoint Charlie liegen, für den übrigen Bereich der Friedrichstraße ist derzeit keine Verkehrsberuhigung vorgesehen.

Werden bei der Planung auch die Bedarfe mobilitätseingeschränkter Personen berücksichtigt?

Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema des verkehrlichen Innenstadtkonzepts, welches auch in den Leitlinien festgehalten ist. Entsprechend werden sich diese Bedarfe auch in den zu entwickelnden Maßnahmen widerspiegeln.

Wurde im Rahmen der Verkehrsentwicklung für den Masterplan Berliner Mitte auch der berlinweite Verkehr berücksichtigt?

Einzelne Bezirke in Berlin können nie ganz unabhängig vom Rest der Hauptstadt betrachtet werden, da sie verkehrlich auch an ihre benachbarten Bezirke angebunden sind. Insofern wurde auch der umliegende Verkehr bzw. Durchgangsverkehre berücksichtigt. Die übergeordneten Effekte für die Gesamtstadt (insbesondere Quellen und Ziele) wurden im Konzept jedoch nicht berücksichtigt.

Werden auch Maßnahmen für die Parkplatzsituation entwickelt?

Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) Berlin liefert für die Bedarfe von Parkplätzen eine gute Datengrundlage, die im verkehrlichen Innenstadtkonzept einen Rahmen bieten und in die Überlegungen eingeflossen sind. Die Bereitstellung von ausreichenden Stellplätzen wird in den Maßnahmen berücksichtigt.

Sollen Radschnellverbindungen in der Berliner Mitte umgesetzt werden?

Die Planungen für die Radschnellwegverbindungen (RSV) in die Berliner Innenstadt sollen bis zur möglichen Einreichung zur Planfeststellung weitergeplant werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können. Es zeigt sich aber, dass eine lückenlose Führung der RSV in der Innenstadt nicht möglich sein wird.

 

Ergebnisse der Online-Beteiligung (Winter 2023/24)

Insgesamt sind rund 600 Beiträge und mehr als 1.400 Kommentare eingegangen. Die Pressemeldung zum Abschluss des Projekts finden Sie hier.

Räumliche Verteilung der Ideen

Übersichtskarte der Berliner Mitte und Darstellung der Schwerpunktgebiete

Die Beteiligung zu folgenden Schwerpunktgebieten war besonders hoch:

  • Unter den Linden
  • Leipziger Straße
  • Friedrichstraße
  • Torstraße
  • Alexanderplatz
  • Fischerinsel
  • Hackescher Markt
  • Gendarmenmarkt

Das Gebiet um den Potsdamer Platz sowie südlich der Leipziger Straße hat demgegenüber weniger Beachtung in der Beteiligung gefunden.

Die fünf beliebtesten Ideen 

Auf Basis der vergebenen Bewertungen ("Votes") aller angelegten Ideen, ergibt sich folgende Rangliste der fünf beliebtesten Ideen:

  1. Einrichtung einer Fußgängerzone am Hackeschen Markt (105 Votes)
  2. Einrichtung einer Fußgängerzone in der Friedrichstraße (90 Votes)
  3. Errichtung eines „Superblocks“ am Gendarmenmarkt (65 Votes)
  4. Einführung einer autofreien Spandauer Straße (57 Votes)
  5. Umgestaltung und Begrünung der Leipziger Straße (56 Votes)

Themenübersicht 

Folgende Themen kamen in allen Schwerpunktgebieten auf und wurden mehrfach genannt:

Aufenthaltsqualität 

Es wurden in mehreren Schwerpunktgebieten Wünsche nach Einrichtung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Gebieten geäußert und diskutiert. In diesem Zuge wurden die Verbreiterung der Gehwege und fehlende Verweilmöglichkeiten thematisiert sowie mehr Raum für Veranstaltungen und Gastronomie sowie Märkte gefordert. Auch der Wunsch nach Spielplätzen und -straßen wurde in den Schwerpunktgebieten laut. Vereinzelt gab es zudem Bedarf, an besonders frequentierten und befahrenen Orten den Lärm zu reduzieren sowie die Anzahl öffentlicher Toiletten in Parks und in beliebten Gegenden zu erhöhen.

Ökologische Umgestaltung

Eng verknüpft mit der Aufenthaltsqualität wurde häufig die Begrünung und Entsiegelung von vorrangig versiegelten Plätzen, Fassaden, Fußgängerzonen oder Straßenzügen erwähnt. Auch Themen wie Wasserversickerung und Anpassung an den Klimawandel spielten eine wichtige Rolle. Hinzu kam der Wunsch nach mehr Schatten durch Bäume oder sogenannte „Grüne Segel“ für eine hitzeresilientere und klimafreundlichere Stadt sowie mehr Aufenthaltsqualität in diesen Gegenden.

Radverkehr

Vor allem eine erhöhte Sicherheit und eine Verbesserung der Radverkehrsanlagen wurden in den Ideen gefordert. Hierzu wurden gefährliche bzw. unübersichtliche Kreuzungen genannt, die laut Teilnehmenden durch optimierte Ampelregelungen und eine bessere Verkehrsführung entschärft werden sollen. Darüber hinaus wurden mehr Fahrradabstellanlagen, der Radwegnetzausbau sowie die Verbesserung/Verlängerung der existierenden Routen gefordert.

Autoverkehr

In Bezug auf Fußgängerzonen und verkehrsberuhigte Straßen wurden Einbahnstraßenkonzepte vorgeschlagen. Der Wunsch nach einer autofreundlichen Stadt kam vereinzelt auf, auch der Bau von Hochstraßen für eine flüssigere Verkehrsführung fand Erwähnung. Es wurde darauf hingewiesen, dass Autostraßen für den Arbeitsweg notwendig seien oder nächstgelegene öffentliche Verkehrsmittel zu weit entfernt seien. Viele Ideen zu Fußgängerzonen räumten Lieferverkehr, Krankenwägen und Bussen ein Sonderrecht ein und schlugen Kurzzeitparkplätze für den Wirtschaftsverkehr vor.

Fußverkehr

Die Ideen zu diesem Thema drehten sich vor allem um die Verkehrssicherheit. Bessere und/oder gesicherte Querungsmöglichkeiten durch die Einrichtung von Fußgängerüberwegen, barrierefreien Querungshilfen, Lichtsignalanlagen und einer optimierten Lichtsignalschaltung – vor allem bei vielbefahrenen, breiten Straßen und touristischen Gegenden – wurden betont. Hinsichtlich der Barrierefreiheit wurden breitere Bordsteine und abgesenkte Querungen gefordert. Auch hier waren unübersichtliche Kreuzungen Thema. Zusätzlich kamen Wünsche nach breiteren Mittelinseln zum Flanieren inklusive guter Ausleuchtung auf.

Verkehrssicherheit

Unübersichtliche oder gefährliche Verkehrsknotenpunkte, bei denen motorisierter Individualverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr aufeinandertreffen, sollten laut vieler Ideen sicherer gestaltet werden – etwa durch optimierte Fahrbahnverläufe und Fahrbahnmarkierungen. Modalfilter oder Einbahnstraßenkonzepte sollen bestimmte Straßenzüge beruhigen und sicherer gestalten.

Sonstiges

Weitere Themen, die nicht häufig, aber in allen Schwerpunktgebieten genannt wurden, bezogen sich zum einen auf den Ausbau und die Verbesserung des ÖPNV-Angebots und zum anderen auf die Forderung nach mehr Tempo-30-Zonen. Zudem wurden vor allem für größere öffentliche Plätze Abstellflächen für E-Scooter und andere Leihfahrzeuge vorgeschlagen, um zu unterbinden, dass umgefallene oder falsch abgestellte Fahrzeuge die Gehwege blockieren.