Ausgangssituation und Zielsetzung für die Gebietsentwicklung
Das Gewerbeareal zwischen der Gärtnerstraße, der Ferdinand-Schultze-Straße, der Lichtenauer Straße sowie der Große-Leege-Straße bildet einen wichtigen und traditionellen Gewerbestandort im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen mit einem erheblichen Handlungsbedarf einerseits, aber auch einem großen städtebaulichen Entwicklungspotential andererseits. Handlungsbedarf besteht v.a. hinsichtlich der verkehrlichen Anbindung, der Erschließungssituation und der Nutzung (untergenutzte, ungeordnete und stark versiegelte Flächen, sanierungsbedürftige Bausubstanz usw.).
Angesichts der zunehmenden Verdrängung von Gewerbebetrieben aus innerstädtischen und innenstadtnahen Bereichen und des Bedarfes an geeigneten Gewerbeflächen kann das Gebiet eine wichtige Funktion für die Sicherung und Weiterentwicklung der Wirtschaftsstruktur im Bezirk Lichtenberg wahrnehmen. Bezirklich wird vermehrt diskutiert, wie sich das Gebiet konkret als attraktiver gewerblicher Standort weiterentwickeln lässt und dadurch auch ein Mehrwert für die Stadt, den Bezirk, die umliegenden Wohnquartiere und auch für die Wohnungsentwicklung selbst geschaffen werden kann. Den strategischen Handlungsrahmen für die Gebietsentwicklung bildet neben dem Flächennutzungsplan (FNP) v.a. der Stadtentwicklungsplan Wirtschaft 2030 (StEP Wirtschaft), der darauf abzielt, Flächen für Unternehmen zu sichern und neue Flächenpotenziale zu aktivieren.
Welche Aufgabe hat der Rahmenplan
Um verschiedene Entwicklungs- und Nutzungsperspektiven für den Standort zu sondieren und ein konsistentes Gesamtkonzept zu entwickeln, wird seit Herbst letzten Jahres eine städtebauliche Rahmenplanung erarbeitet. Dabei geht es einerseits darum, den Belangen insbesondere des verarbeitenden und produzierenden Gewerbes gerecht zu werden und andererseits verschiedene andere (Nutzungs-)Optionen für die Qualifizierung des Gebietes zu prüfen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte zur Schaffung eines gemischten Stadtquartiers (überwiegend Wohnen mit Gewerbe) wurden auch Entwicklungsszenarien mit Wohnnutzung untersucht. Diese Szenarien widersprechen jedoch den geltenden und elementaren Planungsvorgaben des Landes und des Bezirks Lichtenberg (StEP Wirtschaft, FNP, Bereichsentwicklungsplanung) und werden daher nicht weiterverfolgt. Zudem wurde im Rahmen des derzeit in Aufstellung befindlichen bezirklichen Wirtschaftsflächenkonzeptes deutlich herausgestellt, dass es auf Grund von Verdrängung und neuen Anforderungen einen wachsenden Bedarf an Gewerbeflächen im Bezirk gibt. In der Vergangenheit sind 1/3 der bisherigen Gewerbeflächen im Bezirk verloren gegangen, Gewerbeflächen über den heutigen Bestand hinaus sind nicht mehr verfügbar und entwickelbar. Der Erhalt bestehender Gewerbestandorte ist daher u.a. mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk sowie die Sicherung wohnortnaher Arbeitsplätze und kurzer Wege essenziell.
Mehr zum bezirklichen Wirtschaftsflächenkonzept erfahren Sie hier.
Wo stehen wir?
In den letzten Monaten wurden in einem ersten Schritt für das Gewerbeareal eine umfangreiche Bestandsanalyse und -bewertung erarbeitet und in diesem Zuge Eigentümer*innen und Nutzer*innen im Gebiet aktiv eingebunden und zu ihren Entwicklungsvorstellungen und -absichten befragt.
In einem zweiten Schritt wurden potenzielle Entwicklungsszenarien und Standortprofile untersucht und mit den Eigentümer*innen vor Ort sowie weiteren Akteuren (v.a. Bezirksamt Lichtenberg, Senatsverwaltungen, IHK und Handwerkskammer Berlin, Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V.) gemeinsam erörtert. In einem nächsten Schritt soll nun die interessierte Öffentlichkeit in den Planungsprozess eingebunden werden. Dabei stehen vor allem zwei Aspekte im Fokus: zum einem, wie die umliegenden Wohnquartiere von einer künftigen Entwicklung und Neuordnung des Gewerbeareals profitieren können und zum anderen, welcher Mehrwert hier für die Gewerbe- und Wirtschaftsentwicklung im Bezirk angesichts bestehender Gewerbeflächenbedarfe geschaffen werden kann.
Szenarien mit Wohnnutzungen wurden in der Bearbeitung des Rahmenplans für das Gewerbeareal Gärtnerstraße / Ferdinand-Schultze-Straße nicht weiterverfolgt.
Mehr Informationen zum aktuellen Stand der Rahmenplanung finden Sie hier: Präsentation.
Das Projekt wird aus Mitteln des Programms „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen im Rahmen bezirklicher Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit", finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Förderperiode 2014 bis 2020, gefördert.