Neue Spielflächen für alle in der Dresdener Straße
Der Spielplatz in der Dresdener Straße 127 und seine Umgebung sollen umgestaltet werden. Kommt vorbei und bringt eure Ideen ein!
© STATTBAU
Der Spielplatz in der Dresdener Straße ist für Kinder schon lange nicht mehr gut nutzbar. Einige Zeit musste er sogar geschlossen werden, weil er von Drogenabhängigen und Obdachlosen genutzt und stark verschmutzt wurde. Die letzte vollständige Sanierung fand im Jahr 1995 statt. Seitdem wurden Spielgeräte immer wieder notdürftig ausgetauscht.
Weil es in der Umgebung nur wenige Spielplätze gibt, ist der Standort in der Dresdener Straße für das Quartier besonders wichtig. Schon in den 2000er Jahren forderten Anwohner*innen eine Umgestaltung. Der Bezirk wird nun Mittel dafür bereitstellen. Neben dem Spielplatz selbst soll auch der angrenzende Straßenraum neugestaltet werden.
(c) Geoportal Berlin/ K5 SW-Ausgabe, mit Verortung des Vorhabens
Die Spielplatz- und Straßenraumgestaltung wird unter Einbeziehung einer umfassenden Bürger*innenbeteiligung erfolgen. Das bedeutet, dass neben den Bedarfen von Kindern, auch die der Jugendlichen und Erwachsenen in die Planung einbezogen werden. Das Ziel ist eine robuste und klimaangepasste Gestaltung, die zur nachbarschaftlichen Nutzung anregt. Im Zuge der Beteiligung und Planung soll daher auch ein Konzept entwickelt werden, wie die schwierigen Standortbedingungen zukünftig gemeistert werden können.
Daher fragen wir nun Anwohnende, lokale Einrichtungen und Initiativen vor Ort nach euren Wünschen und Ideen. Beteiligen Sie sich hier online oder vor Ort:
Sprechstunde für Ihre Ideen
Willkommen zur Ideenwerkstatt für den Spielplatz Dresdener Straße! Gemeinsam planen wir die Zukunft des Ortes. Teilen Sie Ihre Ideen und Anliegen, lassen Sie sich inspirieren und denken Sie über innovative Möglichkeiten nach. Wir beantworten Fragen zum Vorhaben und freuen uns auf Ihre Visionen für einen lebendigen Raum. Lassen Sie uns gemeinsam Ideen sammeln!
Wann: 21.02.2024 | 13:00 - 15:30 Uhr und 26.02.2024 | 15:00 - 17:30 Uhr
Wo: Quartiersmanagement Zentrum Kreuzberg / Oranienstraße, Dresdener Str. 12, 10999 Berlin
Straßendialog
Besuchen Sie unseren Lastenradstand in der Dresdener Straße und gestalten Sie den Spielplatz und seinen angrenzenden Raum mit! Welche Aktivitäten fehlen im Kiez? Welche Qualitäten sind für die Nutzung wichtig? Teilen Sie Ihre Freizeitwünsche und Erfahrungen vor Ort. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Wann: 23.03.2024 | 13:00 - 15:00 Uhr
Wo: Vor Ort, Dresdener Str. 127, 10999 Berlin
Weitere Termine zur Kinder- und Jugendbeteiligung folgen.
Die Baumaßnahmen zur Umgestaltung sollen 2025 beginnen und Anfanfg 2027 abgeschlossen werden.
Liste mit Ideen
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Man könnte die Spielfälche auch historisch wertvoll machen
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Die Beteiligung der Erwachsenen hat sehr kontroverse Aussagen hervorgebracht. Insbesondere das Thema „Aufenthalt im Straßenraum“ wurde von den Anwohnenden unterschiedlich bewertet. Einerseits wurde der Wunsch nach Grün und Sitzmöglichkeiten statt Parkplätzen laut, andererseits bestand große Sorge vor mehr Lautstärke und Konsum durch Bänke, sowie Möglichkeiten für Drogenverstecke durch Grünräume. Einige Anwohnende haben sich für den Erhalt der Parkplätze ausgesprochen, für einige gab es auch andere Optionen der Nutzung wie bspw. Mobilitätsstationen oder Raum für Gastronomie. Diese geteilte Meinung spiegelte sich auch in Aussagen der lokalen Initiative „Temporäre Spielstraße Dresdener Straße“ wider. Die Aktionen fanden einerseits großen Anklang, da die temporäre Spielstraße von vielen Kindern und Eltern genutzt wurde. Gleichzeitig äußerten sie auch enorme Probleme und Konflikte mit den Auto- oder Motorradfahrenden vor Ort.
Prinzipiell fand die Idee eines robusten Spielplatzes für alle Generationen Anklang. Sitzgelegenheiten auf dem Spielplatz wurden ausdrücklich gewünscht, auch als Orte zum Picknicken oder zum gemeinsamen Lernen. Außerdem wurden sportliche Aktivitäten als passend für den Ort angesehen. Dazu gehörten insbesondere Klettermöglichkeiten oder Fitnessgeräte. Weiterhin konnten sich viele auch Ballsport oder einen Ort für Skater vorstellen, teilweise sogar auf der ganzen Fläche. Dies kann aufgrund des Lärmschutzes voraussichtlich keine Berücksichtigung finden. Betont wurde außerdem der Bedarf an Schattenplätzen, da die Fläche gerade im Sommer stark der Sonne ausgesetzt ist. Es gab zudem Interesse an einer kulturellen Nutzung z.B. als Freiluftkino. Weitere Hinweise zur Beachtung der Barrierefreiheit oder der Notwendigkeit von Toiletten wurden ebenfalls aufgenommen.
Einig waren sich die Anwohnenden außerdem darin, dass der Ort eine Betreuung oder sich kümmernde Akteur:innen bräuchte, um die soziale Aufmerksamkeit zu generieren. Da es keine Personengruppe gab, die sich das aktuell vorstellen kann, haben sich viele Teilnehmende dabei auf Sozialarbeitende oder die Co-Betreuung durch die Gastronomie bezogen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass eine Sanierung des Spielplatzes nur als sinnvoll erachtet wird, wenn es flankierende soziale Maßnahmen gibt, die gegen die Drogenproblematik vorgehen und den Spielplatz in einem sicheren Rahmen bespielen. Dazu gehört auch die Reinigung des Ortes, um die Sicherheit für spielende Kinder zu gewährleisten. Eine robuste Gestaltung, die Schaffung von Sportangeboten und Sitzgelegenheiten und ein neuer Zaun werden positiv gesehen. Für den Straßenraum muss eine Lösung gefunden werden, wie dieser einsehbar, barrierefrei und attraktiv gestaltet werden kann, ohne zu viel Aufenthaltsangebote oder Verstecke zu ermöglichen.
Bei den befragten Kitas zeigt sich, dass sich insbesondere Erzieher:innen und Eltern in der Nähe auch noch ein Spielplatzangebot für Kleinkinder wünschen. Beide Kitas haben wenig Außenfläche, und der Weg über die Oranienstraße zum nächstgelegenen Spielplatz in der Naunynstraße ist zu weit. Momentan funktioniert der Spielplatz auf Grund der latenten Drogenproblematik (Spritzenfunde etc.) für die Kitas und auch viele Kinder aus dem Umfeld eher nicht.
Die Kinder selbst wünschen sich altersgerechte Spielgeräte wie Rutschen, Klettermöglichkeiten, Schaukeln oder Spielhäuschen.
Im Umfeld der Dresdner Straße gibt es bereits ein gutes Angebot an neugebauten Spielplätzen für ältere Kinder bis 14 Jahren, wie den demnächst neugestalteten Spielplatz in der Waldemarstraße, den Spielplatz in der Naunynstraße sowie dem am Wassertorplatz und an der Skalitzer Straße. Angebote für Jugendliche im öffentlichen Raum sind hingegen begrenzt.
Die Befragung der Jugendlichen hat gezeigt, dass der Spielplatz in der Dresdner Straße zwar bekannt ist, jedoch momentan kaum genutzt wird. Auch hier lagen die Gründe in der fehlenden Sauberkeit, die Fremdnutzung durch Drogenkonsument:innen und das Fehlen von konkreten Sport- und Sitzmöglichkeiten, die den Ort für sie unattraktiv machen. Im öffentlichen Raum in der Umgebung wurden nur wenige Orte von den Jugendlichen positiv und als für sie gute Orte bewertet. Viele wünschen sich daher in der Dresdnerstraße eine Varianz an unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten, zum Beispiel Bänke, Picknickbänke, Podeste und anderes Mobiliar zum „Chillen“ und Abhängen. Einig waren sie sich auch darin, dass sie einen Schutz vor Witterung wie Regen und Sonne brauchen.
Ein sauberer Ort, WLAN-Zugang und Trinkwasserbrunnen wurden ebenfalls genannt. Gerade für die weiblichen Jugendlichen spielt die Atmosphäre des Ortes eine Rolle. Beleuchtung, Begrünung und öffentliche Toiletten standen auf ihrer Wunschliste. Wobei das Thema Toilette ein kontroverses ist. Viele der Jugendlichen befürchten, dass die Toiletten zweckentfremdet werden oder in kürzester Zeit verdrecken.
Für Jugendliche eignen sich demnach Grünflächen, Sitzmöglichkeiten, Sportangeboten wie Calisthenics, Parcours, Stepper und Tischtennisplatten sowie eine Boulderwand und Möglichkeiten für Graffiti. Sitzbänke mit Fahrradpedalen wurden ebenfalls vorgeschlagen.
Erzieher:innen und Sozialarbeiter:innen betonten zudem , dass einer Fremdnutzung konkrete Angebote vor Ort entgegengestellt werden müssten. Es brauche eine zweigleisige Strategie: betreute Angebote für Jugendliche und gleichzeitig Sozialberatung. Probleme, die es vor Ort gibt, würden nicht durch eine Neugestaltung verschwinden, wenn es kein soziales und betreutes Angebot gäbe. Dafür gibt es aktuell noch keine Lösung.
Der Spielplatz soll Spielgeräte und Sportangebote für Groß und Klein bereithalten. Durch die Kombination mit Bewegungsmöglichkeiten für unterschiedliche Altersgruppen könnten die Bedürfnisse jüngerer und älterer Kinder gedeckt werden. Eine hohe Rutsche mit einfachem Aufstieg auch für Jüngere und Begleitpersonen, eine Schaukelkombinationen mit Netzschaukeln, aber auch Schaukeln für Erwachsene sowie eine Kletterwand und eine Parcoursanlage mit hohen und niedrigen Elementen wären denkbar. Für Erwachsene sind ebenfalls Aufenthalts- und Beschäftigungsangebote auf dem Spielplatz einzuplanen, die über die reine Kinderbetreuung hinausgehen und auch für Ältere attraktiv sind.