Planungsphase
Der Verkehrsknoten Marzahn betitelt den Kreuzungsbereich der Landsberger Allee mit der Märkischen Allee und den Fern- und S-Bahn-Gleisanlagen der Deutschen Bahn im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, Ortsteil Marzahn.
Das geplante Bauvorhaben umfasst den Neubau des Verkehrsknotens mit drei Straßenbrücken und den dazugehörigen Rampen- und Verbindungsfahrbahnen sowie die Instandsetzung des Fußgängertunnels (Verkehrsknoten Marzahn). Die Trambrücke der BVG wird im Zuge der Baumaßnahme ebenfalls erneuert.
Auslöser für die aktuellen Planungen sind der teils schlechte Zustand der Brückenbauwerke, der schlechte Zustand der Fahrspuren und die fehlenden Rad- und Fußwege, die den veränderten Anforderungen an die Mobilität schon heute nicht gerecht werden können.
Der Beginn der Maßnahme ist für 2022 mit der Baufeldfreimachung geplant, konkrete Bautätigkeiten werden Ende 2022 starten. Mit einer Fertigstellung ist Ende 2029 zu rechnen.
Das Vorhaben
Die Landsberger Allee ist eine Hauptverkehrsstraße im Osten Berlins. Die Märkische Allee verbindet die Landsberger Allee mit der Straße Alt-Friedrichsfelde / Alt-Biesdorf (B1/B5).
Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wird die Landsberger Allee über die Anlagen der Fern- und S-Bahn sowie über die Märkische Allee geführt und ist an diese über innen- und außenliegende Rampen angeschlossen. Parallel zur westlichen Fahrbahn der Märkischen Allee und zur nördlichen Fahrbahn der Landsberger Allee kreuzt die Straßenbahn niveaugleich.
Der Verkehrsknoten ist geprägt von einer Vielzahl an Ingenieurbauwerken, den sogenannten „Marzahner Brücken“, und einem Fußgängertunnel im Zuge der Landsberger Allee, die sich zum Teil in einem desolaten Zustand befinden.
Sowohl der Zustand der Ingenieurbauwerke, als auch die gegenwärtige Verkehrsführung für alle Verkehrsarten und die Erreichbarkeit der anliegenden Gewerbegebiete erfordern eine Neuordnung des gesamten Kreuzungsbereiches. Da diese Umsetzung nur durch einen Knotenneubau zu erreichen ist, wurde durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eine Machbarkeitsstudie mit Lösungsmöglichkeiten bzw. Varianten erarbeitet.
Die Vorzugsvariante der Machbarkeitsstudie sieht zur Erhaltung und Verbesserung der verkehrstechnischen Leistungsfähigkeit sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Tragfähigkeit der Ingenieurbauwerke vor, die Fahrbahnbereiche Landsberger Allee zwischen den Brücken neu zu gestalten.
Der Knoten Landsberger Allee / Märkische Allee soll zu einer höhenungleichen Stadtstraßenkreuzung mit Ampelschaltung umgebaut und die derzeit vorhandenen innenliegenden Auf- und Abfahrtsrampen zurück gebaut werden.
Der Anschluss der Gewerbegebiete „Knorrbremse“ und „ALBA“ wird über eine durch Ampeln geregelte Kreuzung erfolgen. Der Fußgängertunnel im Bereich der Straßenbahnhaltestelle für das Gewerbegebiet soll instandgesetzt werden. Im Zuge der Maßnahmenumsetzung ist auch die Erneuerung des westlichen BVG-Bauwerks (Straßenbahn-Brückenbauwerk) geplant.
Im folgenden Video (Simulation (c) Schlothauer und Wauer) sehen Sie den Knotenpunkt im Bereich Knorr-Bremse aus Blickrichtung Südwest. Das Bild zeigt den genauen Blickwinkel eingezeichnet auf der Darstellung des aktuellen Planungsstandes (Draufsicht, nicht detailgetreu) (c) INTER OFFICE und EIBS/Setzpfandt.
Der Ersatzneubau des Marzahner Knotens führt zu einer Verbesserung der Verkehrsbeziehungen in die angrenzenden Gebiete, insbesondere in die Gewerbegebiete. Darüber hinaus wird die Verkehrssicherheit aller Verkehrsarten mit der klaren und übersichtlichen Neuordnung der Verkehrsflächen und Zufahrten verbessert.
Verkehrsführung
Die gegenwärtige Verkehrsführung der Landsberger Allee im Zuge der Marzahner Brücken ist bezüglich der Verknüpfungen zum Gewerbekomplex der Knorrbremse und weiter nördlich angesiedelter Gewerbegebiete schwer begreifbar und unübersichtlich. Der Anschluss über innenliegende Rampen ist untypisch und führt zu Orientierungsschwierigkeiten, Falschfahrten und daraus resultierend zu Konflikten und Sicherheitsproblemen im Verkehrsablauf.
Ferner ist die niveaugleiche Querung der Straßenbahntrasse, die sich in Seitenlage befindet, als Konfliktpunkt zu nennen. Die Führung des Fuß- und Radverkehrs im Bestand ist ebenfalls unbefriedigend gelöst. Die Maßnahme ist dementsprechend für alle Verkehrsteilnehmer*innen notwendig und dient der Verbesserung der Verkehrsführung.
Die Bauarbeiten finden im Bestand statt, obschon eine Sperrung des gesamten Verkehrsknotens die Baumaßnahme beschleunigen würde. Das würde aber auch zu einem kompletten Stopp des Verkehrs führen. Während der Bauphase liegt ein besonderes Augenmerk darauf, die Einschränkungen für den laufenden Verkehr möglichst gering zu halten.
Das untenstehende Bild zeigt exemplarisch die bauzeitliche Verkehrsführung mit der Umleitung des Verkehrs auf der Märkischen Allee. Diese bietet Baufreiheit zur Herstellung des östlichen Brückenbauwerks und für die erforderlichen Leitungsverlegungen.
Der Planung gehen viele Gutachten und Analysen voraus, wozu auch ein erster Entwurf für mögliche Entlastungsstrecken gehört. Alle Maßnahmen werden zudem eng mit der BVG abgestimmt, sodass zu besonders stauanfälligen Zeiten eine höhere Taktung des Öffentlichen Nahverkehrs einsetzen kann.
Eine ausführliche Auflistung der Bauwerke finden Sie auf der
Projektseite Marzahner Knoten
Die Baumaßnahme wird mit GRW-Mitteln gefördert. Die geprüften Vorplanungsunterlagen liegen in Höhe von 82 Millionen Euro vor. Die belastbaren Kosten können erst nach Vorlage der Bauplanungsunterlagen benannt werden.