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INSEL-Konferenz

Wärmeversorgung und Klimaanpassung

Nachhaltige Wärmeversorgung und Klimafolgen-Anpassung – zwei drängende Themen auch auf der Mierendorff-INSEL, zu denen am Donnerstag, 23. Februar, eine öffentliche INSEL-Konferenz stattfand. Neben Inputs zu nachhaltigen Wärmequellen im Quartier und der Frage "Was ist eigentlich Klimaanpassung?" standen freiwählbare Werkstatt-Tische auf dem Programm. Dabei ging es um folgende Themen:

  • Motivation und Beteiligung zu Themen der Klimaanpassung
  • Wo sind Klima-Hotspots auf der INSEL?
  • Nachhaltige Wärmequellen auf der INSEL – welche Bereiche könnten versorgt werden?
  • Datenerhebung und Datenschutz – welche Angaben werden für die EnergyMap benötigt?
  • Was haben Mieter:innen, Eigentümer:innen und Vermieter:innen von der EnergyMap?
  • Welche Informationen, Beratungen und Ausfüllhilfen brauchen Mieter:innen, Eigentümer:innen und Vermieter:innen?

Die Veranstaltung fand von 17 bis 20 Uhr in der Aula des Gottfried-Keller-Gymnasiums statt, Olbersstraße 38.

 

Blick in die Aula während der Pause

Thementisch zu Klimafolgen-Hotspots

(c) plan zwei

Anhand der Leitfragen und mithilfe der Klebepunkte und Karten mit Klimaereignissen sind sehr produktive Gespräche mit den Teilnehmer*innen zu Klima-Schwerpunkträumen auf der südlichen Mierendorffinsel entstanden. Es wird deutlich, dass es, abgesehen von wenigen Ausnahmen, klar positiv bzw. negativ assoziierte Orte auf der südlichen Mierendorffinsel gibt. Dies lässt sich zumeist auf klimatische Gegebenheiten zurückführen. Die Orte, an denen sich die Teilnehmer*innen gerne oder weniger gerne aufhalten, haben jeweils sehr ähnliche Eigenschaften. Im Folgenden werden diese Eigenschaften aufgeschlüsselt.

Orte, an denen die Teilnehmer*innen weniger gerne sind (rosa) weisen zumeist diese Eigenschaften auf:

  • stark versiegelte Flächen
  • fehlende Flächenentwässerung
  • wenig Grün
  • wenige Bäume
  • wenig Schatten
  • starkes Hitzeaufkommen

Diese Orte sind:

  • Straßen (Gehwege eingeschlossen)
  • Straßenkreuzungen
  • (kaum grüne) große Plätze

Orte, an denen sich die Teilnehmer*innen gerne aufhalten (grün) weisen zumeist diese Eigenschaften auf:

  • grüne Flächen/ Wiesen/ Rasen
  • viele Bäume
  • Schatten
  • wassernähe (Spree, Brunnen)
  • Kühlung durch Wasser und Wind

Diese Orte sind:

  • der Österreichpark
  • Plätze mit vielen Bäumen
  • Aufenthaltsorte an der Spree

Am anderen Tisch wurden insbesondere die Themen Hitze, Trockenheit und Sturm im Alltag als problematisch erkannt und mit negativen Erfahrungen verknüpft. Die Ideen für Maßnahmen zur Klimaanpassung fokussierten sich dann stark auf mögliche Begrünungen, Schattenplätze und Entsiegelung. Dabei stand auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Vordergrund. Der Wunsch nach Vergrößerung und Mitgestaltung von Baumscheiben hat die Gruppe besonders beschäftigt. Großes Interesse bestand auch bei der Machbarkeit von Fassadenbegrünung und einem grünen Ufer an der Spree, wobei die Anwohnenden sehr engagiert verschiedene Lösungswege aufgezeigt haben. Die Maßnahmenvorschläge haben sich stark auf das Thema Hitze bezogen. Interessant war hierbei, dass den starken Winden, die im ersten Teil problematisiert wurden, keine Maßnahmenideen gegenübergestellt wurden. In der Diskussion kamen weitere Themen zur Nachhaltigkeit auf, die den Anwohnenden besonders am Herzen liegen und die vom Thema Klimafolgenanpassung schwer zu trennen waren. Beispielsweise spielt die Belastung durch den motorisierten Verkehr eine wichtige Rolle im Kiez. Weiterhin haben kleinteilige Angebote zu Urban Gardening und Ostbäumen eine hohe Nachfrage. Für die Entscheidungen zu Maßnahmen und Zielen ziehen die Teilnehmenden vor allem die Verwaltung in die Verantwortung. Es besteht aber auch Interesse an Mitwirkungen, insbesondere wenn es um Pflanzungen und Pflege geht.

Insgesamt waren ca. 100 Teilnehmende vor Ort, darunter Fachleute und Studierende, Verwaltungsmitarbeitende und Politiker*innen von SPD, Grünen und CDU, Mieter:innen und Vermieter:innen, sowie weitere Interessierte. Einige der Anwohnenden sind fortlaufend engagiert und beteiligt, bspw. im INSEL-Rat oder INSEL-Zukunftsteam.