Ausgangslage und Ziele
Das Stadtgefüge in Friedrichshain-Kreuzberg entspricht an vielen Orten noch der Berliner Mischung aus Wohnen und Arbeiten. So bestehen im Bezirk zahlreiche Gewerbehöfe sowie kleinteilige Gebiete mit gewerblichen Nutzungen. Viele dieser gewerblich genutzten Flächen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg treten aufgrund der bestehenden hohen baulichen Dichte und des innerstädtischen Verwertungsdrucks zunehmend in Konkurrenz zu anderen Nutzungen. Vor allem das kleinteilige produktive Gewerbe und Handwerksbetriebe müssen aufgrund ihres Flächenbedarfs und der Anforderungen an Erschließung und Raummaße anderen Nutzungen mit höheren Bodenrenditen weichen. Die Flächen innerhalb des Untersuchungsraums stellen eine der verbleibenden Teilflächen mit gewerblichen Nutzungen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dar. Aufgrund ihrer besonderen Lage entlang der Bahnanlagen sind diese Flächen für die Aufnahme von Nutzungen geeignet, die ein höheres Störpotential aufweisen.
Im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzeptes Rudolfband soll die städtebauliche Entwicklung des Untersuchungsraumes bei Erhalt der bestehenden gewerblichen Nutzungen ausgearbeitet werden. Dabei sollen neben ergänzenden Nutzungen insbesondere die Themen Erschließung, Denkmalschutz, Freiraumgestaltung und Klimaanpassung betrachtet und berücksichtigt werden. Dies soll dazu dienen, den verschiedenen konkreten Ansprüchen an den Ort gerecht werden zu können und die gewerbliche Entwicklung mit den umliegenden Nutzungen verträglich zu gestalten.
Methodik und allgemeine Zielsetzung
In einem Integrierten Entwicklungskonzept sollen verschiedene Belange und Fachthemen der Stadtentwicklung zusammen betrachtet und miteinander verknüpft werden. Um den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Stadtentwicklung gerecht werden zu können, erfolgt die Erarbeitung des Konzeptes zudem unter Beteiligung der Fachverwaltungen, der Politik sowie privater und gesellschaftlicher Akteur*innen.
Das Integrierte Entwicklungskonzept Rudolfband dient als informelle Planung zunächst der Analyse der stadträumlichen Herausforderungen sowie der Konkretisierung und Entwicklung der genannten Planungsziele für den Untersuchungsraum. Durch die Ausarbeitung übergeordneter Ziele und konkreter Maßnahmen soll eine umfassende und integrierte Entwicklung des gesamten Untersuchungsraumes und der angrenzenden Bereiche ermöglicht werden. Im Rahmen der Beteiligung der Anwohner*innen sowie der Eigentümer*innen und Nutzer*innen sollen dabei die verschiedenen Belange im Untersuchungsraum berücksichtigt werden. Die Erarbeitung des Konzeptes stellt somit einen ersten planerischen Schritt zur weiteren städtebaulichen Entwicklung des Rudolfbandes und der angrenzenden Bereiche dar.
Umsetzung des IEK
Die Möglichkeit der Umsetzung dieser Ergebnisse soll im Anschluss an die Erarbeitung des Konzeptes anhand der konkreten Maßnahmen und Ziele geprüft werden. Abhängig von den konkreten Maßnahmen und deren Verortung im Untersuchungsraum sind verschiedene rechtliche, politische, zeitliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu betrachten. Die Umsetzung und Sicherung von Maßnahmen und Zielen kann z.B. durch planerische Festlegung im Rahmen von Bauleitplanverfahren, durch eine projektbezogene Umsetzung von Teilmaßnahmen und durch die Berücksichtigung der Ziele bei der Umsetzung privater Vorhaben erfolgen. Die Umsetzung öffentlicher Projekte wiederum wird z.B. durch die Verfügbarkeit erforderlicher Flächen, die Bereitstellung finanzieller Mittel sowie den rechtlichen Möglichkeiten bedingt.
Das IEK wird duch das Planungsbüro bjp | bläser jansen partner GbR erstellt, im Auftrag des Bezriksamtes Friedrichshain-Kreuzberg. Die Bürger*innen-Beteiligung im Rahmen der StadtWerkstätten findet in Zusammenarbeit mit Lokalbau, AKS Gemeinwohl und Unterstützung vom RuDi Nachbarschaftshaus statt.