Freiraumachse Baumschulenweg ist ein Revitalisierungsprojekt im Bezirk Treptow-Köpenick. Es verknüpft stadtplanerische und umweltfreundliche Maßnahmen, um Freiflächen neu zu gestalten und zu verknüpfen. Hauptaugenmerk liegt auf den Freiflächen im Umfeld der VHS, der Kirche zum Vaterhaus und der neu errichteten Musikschule. Bürgerbeteiligung und Klimaanpassung stehen dabei im Fokus.
Die "Freiraumachse Baumschulenweg" ist ein stadtplanerisches und landschaftsarchitektonisches Projekt im Bezirk Treptow-Köpenick, das darauf abzielt, die Freiflächen in Baumschulenweg zu revitalisieren, neu zu gestalten und zu verbinden. Mit Fokus auf Umweltschutz und Klimaanpassung werden Maßnahmen entwickelt, um die Biodiversität der Freiräume zu erhöhen und an den Klimawandel anzupassen. Zentrale Punkte sind die öffentlichen Bereiche vor und hinter der Volkshochschule und der Kirche zum Vaterhaus. Im Rahmen des Konzepts zur Schaffung von Lebensqualität steigernden, barrierefreien und multifunktionalen Grün- und Freiflächen ist eine umfangreiche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorgesehen.
Im Südosten Berlins, zwischen Wasserstraßen, Grünzügen und trendigen Szene-Kiezen, befindet sich Baumschulenweg. Dieser Stadtteil verbindet historische Wurzeln mit modernem Großstadtleben. Obwohl Baumschulenweg von urbaner Verdichtung geprägt ist und in der Nähe großer Verkehrsadern liegt, konnte er sich eine besondere Ruhe bewahren. Die Kombination aus Bildungsstätten, Grünstrukturen und urbanem Leben macht diesen Stadtteil in Berlin einzigartig.
Im Zentrum des Projektgebiets, das sich nördlich des Britzer Verbindungskanals erstreckt, liegen die Freiflächen um das denkmalgeschützte Ensemble rund um die Volkshochschule und die Kirche zum Vaterhaus. Dieses städtebauliche Juwel betont die kulturelle und architektonische Bedeutung des Gebiets. Neben diesem Herzstück bietet das Gebiet zahlreiche weitere kleinere Flächen, die sowohl Erholung als auch Bildung und Alltag verknüpfen: die Außenanlagen der Sonnenblumen-Grundschule, Kindertagesstätten in der Dornbrunner Straße, das Treptow-Kolleg und viele mehr. Kommerzielle und soziale Einrichtungen wie der EDEKA-Parkplatz oder die Jugendeinrichtung "Rumba" sind ebenso integriert. So spannt sich ein durchgehendes Band von Grünflächen von Nordwest nach Südost zwischen dem Heidekampgraben und dem Britzer Verbindungskanal mitten durch den Stadtteil. Kleine mäandernde Wege verbinden zusätzlich die Hinterhöfe und bilden Querverbindungen.
Aktuell erarbeitet der Fachbereich Stadtplanung des Amtes für Stadtentwicklung des Bezirks Treptow-Köpenick ein Freiraumkonzept für diese Achse im Zentrum des Quartiers. Ziel ist es, Freiflächen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch einen tiefen Bezug zur Identität des Ortsteils Baumschulenweg aufweisen, aufzuwerten und sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Diese sollen dazu beitragen, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen, indem sie Orte für alle Altersgruppen bieten, die barrierefrei zugänglich sind. Zudem wird überlegt, wie das Angebot an Spiel- und Erholungsmöglichkeiten gestaltet werden kann, um breitere Zielgruppen ansprechen zu können.
Übergreifend sind für das Projekt die Themen Umweltschutz und Klimaanpassung zu bewältigen. Dazu werden Maßnahmen entwickelt, die zur Erhöhung der Biodiversität beitragen und Konzepte zum Regenwassermanagement angedacht, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Zusätzlich soll der Grünanteil in Wohngebieten ausgeweitet werden, wodurch Erholungsgebiete und soziale Treffpunkte entstehen, die auch zur städtischen Abkühlung und zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen.
Bei all dem wird großer Wert daraufgelegt, die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers in den Planungsprozess einzubeziehen und ihre Ideen, Hinweise für und Ansprüche an diesen Ort zu berücksichtigen und gemeinsam zu diskutieren. Hierbei ist es uns ein Anliegen, Menschen aller Altersgruppen aktiv in den Prozess miteinzubeziehen. Dazu wird es Vor-Ort Veranstaltungen geben, aber auch hier auf mein.Berlin.de können Sie diskutieren und Ihre Hinweise einbringen. Das Bezirksamt wird über die üblichen Kanäle darüber kommunizieren..
Mit dem Neubau der Musikschule rückseitig der VHS wurde das vielfältige Bildungsangebot im Herzen von Baumschulenweg um eine bedeutende kulturelle und schulische Einrichtung bereichert. Im Rahmen des Projekts werden für die Gestaltung des Freiraums rund um das Ensemble VHS – Kirche zum Vaterhaus – Musikschule verschiedene Varianten zur Neugestaltung entwickelt und mit den Menschen im Quartier abgestimmt. Diese Entwürfe werden darauf abzielen, den Raum harmonisch zu gestalten, ihn für die Bewohnerinnen und Bewohner attraktiver und nutzbarer zu machen sowie gleichzeitig die historische Bedeutung und den Charakter des Bereichs zu wahren und zu unterstreichen. Hierbei spielt der Denkmalschutz eine wichtige Rolle.
Grundlage für das Konzept ist eine umfangreiche Erfassung und Bewertung der bestehenden Flächen, Wegeverbindungen und Erholungsangebote. Besonders wichtig dabei ist für uns, die Perspektive der BewohnerInnen und NutzerInnen kennen zu lernen. Dazu brauchen wir Ihre Mithilfe!
Wie können Sie uns unterstützen?
Sie kennen ihr Wohnumfeld am besten? Sie haben Ideen, wie man mehr Natur in die Stadt bringen kann? Sie haben Ideen zu Nutzungen und Gestaltung? Großartig! Lassen Sie uns daran teilhaben!
Während der Analysephase im Zeitraum vom 01.09. bis 24.09.2023 haben Sie folgende Möglichkeiten, wie Sie ihre Meinungen und Ideen zur Freiraumachse Baumschulenweg teilen können:
Online-Beteiligung über mein.Berlin:
Hier auf mein.Berlin findet die Online-Beteiligung zum Projekt statt. Das Hauptziel dieser Beteiligung ist es, die Meinungen und Ansichten der Bevölkerung über die Grün- und Freiflächen und die Wege im Quartier kennenzulernen. Dafür können verschiedene Werkzeuge von mein.Berlin.de genutzt werden:
Mitmach-Bogen-Aktion:
Nicht alle Menschen nutzen das Internet regelmäßig oder gerne. Für sie gibt es den Mitmach-Bogen als analoge Möglichkeit zur Beteiligung.
Der Bogen wird zweckmäßig im Umfeld des Planungsbereichs verteilt und liegt bei verschiedenen Akteuren und in Geschäften aus.
Die Beilage enthält neben Erläuterungstexten und einem Fragebogen auf der Rückseite (entsprechend der Online-Umfrage auf mein.Berlin) eine Karte des Projektgebiets, auf der Ideen eingetragen werden können
Nach dem Ausfüllen können die Bögen in der Volkshochschule in der Baumschulenstraße abgegeben oder an die SWUP GmbH, Babelsberger Str. 40, 10715 Berlin, gesendet werden.
Oder Sie schicken uns eine Email mit dem abfotografierten Bogen an: mediation@swup.de
Alle Rückmeldungen aus der Beteiligung werden sorgfältig ausgewertet. Sie bieten wertvolle Einblicke und werden auf Machbarkeit geprüft und in die fortlaufende Planung und die Bestandsanalyse integriert.
Das Bezirksamt legt großen Wert darauf, dass die Stimmen und Meinungen der Bewohnerinnen und Bewohner von Baumschulenweg in den Entwicklungsprozess einfließen und das zukünftige Bild des Stadtteils mitgestalten.
Phase I Analyse – Bestandsuntersuchung: August / September 2023
Das Konzept basiert auf einer gründlichen Bestandsanalyse, die Funktionen, Qualitäten und Mängel der Orte untersucht. Zunächst wird eine umfassende Grundlagenermittlung und Bestandsaufnahme durchgeführt, inklusive Vor-Ort-Untersuchungen und Fotodokumentation. Dabei wird auch der Bedarf an Spiel- und Freiflächen analysiert, wobei Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung berücksichtigt werden.
Im nächsten Schritt werden Erwartungen und Vorgaben für das Freiraumkonzept mit Fachverwaltungen abgestimmt, was durch einen Workshop mit den beteiligten Fachgruppen unterstützt wird. Dabei wird auch die im September 2023 beginnende Verkehrsuntersuchung (derzeit in Beauftragung) berücksichtigt.
Anschließend entwickelt das beauftragte Planungsbüro ein Leitbild zur Optimierung der Freiraumachse, welches Attraktivität, Erholungsqualität und ökologische Aspekte hervorhebt.
Phase II Konzeption und Beteiligung / Maßnahmen: Oktober-November 2023
Nach der Bestandsanalyse folgt die Konzeptionsphase, in der gestalterische Ansätze für die Freiraumachse in verschiedenen Varianten erarbeitet werden. Diese berücksichtigen Aspekte wie Nutzungsansprüche, Barrierefreiheit, Denkmalschutz und Mobilität. Die Varianten werden auf mein.Berlin.de zur Bewertung eingestellt. (Der genaue Zeitpunkt dazu wird noch bekanntgegeben)
Basierend auf dem Feedback wird eine bevorzugte Variante bzw. eine Konsensvariante ausgewählt. Gleichzeitig werden Gestaltungsoptionen für den Bereich um die VHS entwickelt. Diese detaillierten Entwürfe werden mit den Verwaltungsakteuren abgestimmt. Gerade bei der Freiraumplanung einer solchen Anlage sind viele Aspekte zu berücksichtigen, was eine umfangreiche Abstimmung vieler Akteure erforderlich macht.
In einer Planungswerkstatt – Ort und Zeitpunkt werden rechtzeitig bekannt gegeben – werden die bisherigen Konzepte vorgestellt und in Arbeitsgruppen besprochen. Das Feedback aus der Werkstatt beeinflusst die endgültige Auswahl der Gestaltungsvariante für den VHS-Bereich. Außerdem ist auch eine Beteiligung von Jugendlichen in der Jugendfreizeiteinrichtung “Rumba” vorgesehen. Dazu sind alle Jugendlichen in Baumschulenweg herzlich eingeladen.
Im nächsten Schritt werden die konzeptionellen Vorgaben der Vorzugsvariante in spezifische Maßnahmen übersetzt. Diese werden in übersichtlichen Steckbriefen dargestellt. Zu jeder Maßnahme wird eine Grobkostenschätzung erstellt, die sowohl Bau- als auch Planungskosten beinhaltet.
Zum Abschluss werden die Maßnahmen nach Priorität geordnet und ein Zeitplan für die mögliche Durchführung erstellt, die dann im Rahmen des Förderprojekts entsprechend den finanziellen und personellen Ressourcen sowie den politischen Rahmenbedingungen umgesetzt werden sollen.
Zwischenergebnisse
Die Auswertungen der Zwischenergebnisse dieses Beteiligungsschritts sowie die Ergebnisse des analogen Mitmachbogens sind nun abgeschlossen.
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Phase III Abschluss – Präsentation der Ergebnisse | November-Dezember 2023
Die im Planungsprozess erarbeitete städtebaulich-landschaftsplanerische Konzeption, inklusive dem Vertiefungsbereich für die Flächen vor und hinter der VHS, wird in einem Abschlussbericht dokumentiert, sowohl textlich als auch in Kartenform. Das endgültige Konzept wird dann mit den Verwaltungsakteuren in einer Abschlusspräsentation besprochen.
Abschließend wird eine öffentliche Präsentation im Stadtteil organisiert. Hier werden die Bewohnerinnen und Bewohner über das endgültige Konzept und die nächsten Schritte informiert. Dieses Treffen bildet den Abschluss des Beteiligungsprozesses.
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