Potenzialstudie Kurt-Schumacher-Platz
Der Flughafen Tegel wird in diesem Jahr schließen. Damit werden eine Veränderung und Weiterentwicklung des Kurt-Schumacher-Platzes und seiner Umgebung möglich. Helfen Sie mit und sagen Sie uns Ihre persönliche Meinung zur Zukunft des Kutschis!
© BSM mbH
Zeigen Sie uns Ihren Kutschi!
Es ist an der Zeit, die Zukunft des Kurt-Schumacher-Platzes in den Blick zu nehmen.
Mit der geplanten Schließung des Flughafens Tegel wird sich um den Kurt-Schumacher-Platz vieles ändern. Die Belastungen durch den Flugverkehr haben ein Ende, die bisherigen Baubeschränkungen in der Einflugschneise werden aufgehoben. Die Entwicklungen auf dem Flughafengelände mit der Urban Tech Republic, dem neuen Stadtviertel Schumacher Quartier und dem Landschaftspark Tegeler Stadtheide werden auch das Gesicht des Kurt-Schumacher-Platzes und seines Umfeldes verändern. Der Platz wird zum wichtigen Knotenpunkt alter und neuer Quartiere.
Das Bezirksamt Reinickendorf lässt daher eine „Potenzialstudie Kurt-Schumacher-Platz“ erarbeiten. Die Studie ist eines der ersten Förderprojekte im neuen Stadtumbaugebiet Umfeld TXL. Beauftragt ist die Bürogemeinschaft der Berliner Büros yellow z urbanism architecture und bgmr Landschaftsarchitekten, unterstützt vom Verkehrsplanungsbüro Hoffmann Leichter. Die beauftragten Büros werden in der Potenzialstudie die Entwicklungschancen ausloten, die sich aus der Schließung des Flughafens für die künftige Gestaltung des Kurt-Schumacher-Platzes und seines direkten Umfelds ergeben. Es werden Grundsätze für die künftige Gestaltung der öffentlichen Platz- und Verkehrsflächen erarbeitet. Für die angrenzenden privaten Grundstücke sollen Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Nun sind Sie gefragt! Teilen Sie uns Ihre ganz persönliche Meinung zur Zukunft des Kurt-Schumacher-Platzes mit. Wir möchten Sie bitten, an einer kurzen Umfrage teilzunehmen. Außerdem können Sie auf einer interaktiven Karte u.a. Ihre ‚Lieblingsorte und Unorte‘ oder auch Ihre Hinweise an die Planenden eintragen und kommentieren. Hier ist Ihr Bürgerblick gefragt! Zeigen Sie uns, was Sie kritisch finden oder auf welche Ecken Sie besonders gerne verweisen möchten. Was muss verbessert oder verändert werden?
Ihre Hinweise werden in die ersten Überlegungen für die künftige Entwicklung und Gestaltung des Platzes einfließen. Über die Ergebnisse der Online-Beteiligung und weitere Beteiligungsmöglichkeiten im Bearbeitungsprozess der Potenzialstudie werden wir Sie rechtzeitig informieren. Die Potenzialstudie wird Grundlage für die nachfolgenden konkreten Umgestaltungsplanungen u.a. im Rahmen eines städtebaulich-freiräumlichen Wettbewerbs sein.
Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Hinweise!
Falls Sie nicht an der Online-Beteiligung auf mein.berlin.de teilnehmen können oder möchten, uns aber trotzdem Ihre Hinweise mitteilen wollen, erreichen Sie uns z.B. per E-Mail, Telefon oder aber auch per Post (siehe Kontakt für inhaltliche Rückfragen). Ihre Daten werden entsprechend den Bestimmungen des Datenschutzrechts behandelt (https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/datenschutzerklaerung.700281.php).
Kontakt für Rückfragen
Julia Kroll
Bezirksamt Reinickendorf von Berlin
Abt. Finanzen, Personal, Stadtentwicklung und Umwelt
Stadtplanung und Denkmalschutz
Stapl För 4
Eichborndamm 215
D-13437 Berlin
Telefon: (030)90294-3134
E-MailVielen Dank, dass Sie uns Ihren Kutschi gezeigt haben!
Nach Abschluss der Online-Beteiligung zur Entwicklung des Kurt-Schumacher-Platzes ist nun die Auswertung Ihrer Kommentare, Wünsche und Ideen erfolgt. Die Erkenntnisse daraus werden den beteiligten Fachverwaltungen vorgestellt und darauf aufbauend gemeinsam weitergearbeitet. Im Folgenden finden Sie die zusammenfassende Auswertung der Online-Beteiligung:
Das Thema Verkehr bewegt
Die eindeutig meisten Kommentare und Ideen gab es zum Thema Verkehr, gefolgt von der Aufenthaltsqualität, den Grünflächen und dem Städtebau. Aus Ihrer Sicht erzeugt der Kutschi in seiner heutigen Form viel Gefahrenpotenzial für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende. Viele von Ihnen wünschen sich daher eine Umgestaltung des Platzes, die mehr Raum für eben diese Verkehrsteilnehmer schafft mit breiteren Gehwegen und besser geführten Radwegen. Überhaupt sollten Ihrer Meinung nach in Zukunft der Fuß- und Radverkehr sowie der ÖPNV vorrangig gefördert werden, z.B. mit Fahrradparkhäusern o.ä. Es gab sogar auch Forderungen den motorisierten Individualverkehr, also KFZ, gänzlich aus dem Platz herauszunehmen - auch diese Idee wird im Rahmen der Potenzialstudie auf ihre Effekte und Umsetzbarkeit geprüft. Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiesen dagegen darauf hin, dass der Kutschi auch aus Sicht der Autofahrerinnen und Autofahrer weiterhin funktionieren, genug Parkplätze und einen guten Verkehrsfluss garantieren sollte.
Kritik an der Aufenthaltsqualität und vielfältige Verbesserungsvorschläge
Die Aufenthaltsqualität wird von den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern stark kritisiert. Sie empfinden den Platz vor allem aufgrund der verkehrlichen Situation als ungemütlich. Die wenigen öffentlich nutzbaren Platzflächen liegen dicht an den vielbefahrenen Straßen, so dass Lärm und Abgase ständige Begleiter sind. Ein Wunsch aus der Online-Beteiligung ist, dass mehr Orte zum Verweilen mit Sitzmöglichkeiten und höherer Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Im Zusammenhang mit der Aufenthaltsqualität wurde auch die abnehmende Qualität der Geschäfte und des gastronomischen Angebotes von Ihnen bemängelt, die in Zukunft z.B. auch durch einen Wochenmarkt verbessert werden könnte. Auch die Stärkung von Kunst- und Kulturangeboten wurde mehrfach angeregt.
Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität geht Hand in Hand mit dem Thema Freiräume und Grünflächen. Derzeit sind zu große Bereiche des Platzes versiegelt, es wurden mehr Grünflächen und Standorte für Pflanzen und schattenspendende Bäume gewünscht, unter denen Aufenthaltsorte mit Sitzgelegenheiten angeboten werden sollten. Auch mangelhafte Baumpflege wurde moniert, was gerade in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung ist.
Mutige neue städtebauliche Lösungen sind gewünscht
Die Diskussion zum Städtebau wurde in der Online-Beteiligung sehr offen geführt. Vor allem die Randbebauung des Platzes braucht Ihrer Meinung nach eine neue städtebauliche Lösung. So wird zum Beispiel gefordert, den Flachbaukomplex an der Westseite abzureißen und durch neue, besser geeignete Baustrukturen zu ersetzen. Auch der Clou wird als nicht mehr attraktiv genug kritisiert und kann ein Update vertragen. Außerdem wurde auf die vielen unter- oder ungenutzten Flächen in der näheren Umgebung des Platzes hingewiesen, auf denen Sie sich auch den Bau bezahlbarer Wohnungen wünschen. Wir verstehen Ihre Kommentare als Bestätigung, nicht nur kleine „kosmetische“ Eingriffe am Platz zu entwickeln, sondern durchaus den „großen Wurf zu wagen“ und umfassende neue städtebauliche Lösungen zu suchen.
Vielen Dank noch einmal an Alle, die sich beteiligt haben. Wir werden nun mit Ihren Hinweisen und Ideen weiterarbeiten. Dazu werden im nächsten Schritt in Testentwürfen verschiedene Varianten zur Entwicklung dieses Bereichs erarbeitet und geprüft. Wir halten Sie auf dem Laufenden!