FLINTA* Outdoor Gym
- Ort optional
Die öffentliche Nutzung von Sport- und Bewegungsflächen in Berlin ist für Frauen bzw. FLINTA*-Personen stark eingeschränkt. Während Männer die Outdoor-Gyms in unseren Parks selbstverständlich nutzen, werden FLINTA*-Personen durch verschiedene Barrieren ausgeschlossen:
- Hohe Sichtbarkeit und fehlender Schutzraum: Bestehende Outdoor-Gyms sind fast immer vollständig einsehbar, was den Raum für Spanner und übergriffige Blicke öffnet.
- Fehlende Sicherheit: Die Anlagen sind oft unzureichend beleuchtet, abends unsicher und ohne sicherheitsorientierter Infrastruktur.
- Dominanz durch Männergruppen: Häufig besetzen große Männergruppen die Flächen, viele trainieren oberkörperfrei, was die Atmosphäre für FLINTA*-Personen zusätzlich abschreckend macht.
- Reale Gefahr vor Übergriffen: FLINTA*-Personen vermeiden diese Orte, da sie sich durch reale Gefahren vor Gewalt bedroht fühlen.
Ich bin selbst männlich, trainiere regelmäßig in Berliner, bzw. Neuköllner Outdoor-Gyms und beobachte diese Dynamik täglich. Selbst ich fühle mich dort oft unwohl. Frauen und FLINTA* Personen sind dort fast nie zu sehen — ein klares Zeichen dafür, dass diese öffentlichen Räume aktuell nicht für alle zugänglich sind. Um diesen Missständen wirksam zu begegnen, schlage ich die Errichtung eines FLINTA Outdoor Gyms* in Neukölln vor. Dieses neue, sichere und inklusive Konzept soll einen geschützten Raum für FLINTA*-Personen schaffen, um Sport zu treiben und städtischen Raum sicher nutzen zu können – ohne Angst und Einschränkungen.
Vorteile für Neukölln und Berlin:
- Sichtbare Verbesserung der öffentlichen Gesundheit aller:Mehr Bewegungsmöglichkeiten für alle fördern ein gesundes Leben und beugen Erkrankungen vor, was langfristig die Gesundheitskosten senkt.
- Stärkung von Teilhabe:FLINTA*-Personen erhalten endlich einen Ort, an dem sie frei und ohne Einschränkungen draußen trainieren können.
- Vorbeugung von Gewalt:Ein sicheres, gut gestaltetes Outdoor Gym wirkt präventiv Gewalt entgegen.
- Ökonomischer Vorteil:Geringere Kosten für Gesundheitssystem und Sicherheitsdienste, langfristige Steigerung der Lebensqualität.
- Vorbildwirkung & Imagegewinn:Ein solches deutschlandweit einzigartiges Projekt positioniert Neukölln bundesweit als Pionierbezirk in der modernen Stadtplanung.
Bauliche und gestalterische Eigenschaften:
- Elemente, die Schutz vor Blicken bieten, aber kein komplett geschlossener Raum, damit im Notfall Außenstehende reagieren können. Zum Beispiel durch perforierte Holzwänden und hoher Begrünung als Sichtschutz.
- Flexible Sportbereiche für Krafttraining, Calisthenics, Beweglichkeit und Yoga.
- Barrierefreie und höhenverstellbare Geräte.
- Sitz- und Ruhebereiche mit Überdachung.
Sicherheitsmerkmale:
- Vollständige Beleuchtung, auch der Wege zum Outdoor Gym, für Nutzung in den Abendstunden.
- Notrufknöpfe mit direkter Verbindung zur Polizei oder einem Sicherheitsdienst.
- Möglichkeit, bei Gefahr per Knopfdruck Lautsprecherwarnungen auszulösen.
- Diskrete Kameras an Ein- und Ausgängen (nicht im Trainingsbereich).
- Klar sichtbare Verhaltensregeln und Awareness-Informationen.
- Nähe zu Polizeistationen oder Sicherheitsstützpunkten.
- Gute Anbindung, um allein an- und abreisen zu können.
- Möglichkeit, den Bereich temporär abzuschließen (z. B. bei exklusiven Kursen).
Dieses Konzept stellt einen ersten Entwurf dar, der noch viel detaillierte Ausarbeitung, Rücksprache mit Fachstellen und vor allem den intensiven Einbezug von FLINTA*-Personen braucht, um wirklich bedarfsgerecht und inklusiv zu sein. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich als cis Mann spreche und mir bewusst bin, dass ich selbst nicht alle Perspektiven und Erfahrungen vertreten kann. Ich stehe jedoch jederzeit sehr gerne für Rückfragen zur Verfügung. Das Thema ist mir ein großes persönliches Anliegen, da ich selbst Outdoor Gyms sehr gerne nutze und überzeugt bin, dass ein solches Projekt ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit, Gerechtigkeit und Teilhabe im öffentlichen Raum ist.