Direkte Nachbarschaft nicht vergessen. Einbeziehung durch Kooperation mit dem Harzer Kiez
Als Anwohnerin des "erweiterten Kungerkiezes" (ich selbst lebe seit 20 Jahren in der Onckenstr., direkt angrenzend an die Harzer Straße/Neukölln)betrachte ich die geplante Verkehrsberuhigung im Kunger-Kiez mit sehr gemischten Gefühlen.
Stand jetzt nehme ich die Situation wie folgt wahr:Der Kungerkiez ist - im direkten Vergleich zum direkt angrenzenden "Harzer" Kiez / Harzer Str.) eine echte Wohlfühl-Oase. Der Wunsch,dass dies so bleibt, ist nachvollziehbar. Allerdings darf ein solches Unterfangen nicht zu Lasten der unmittelbaren Nachbarschaft gehen. Es gibt zahlreiche Häuser in Alt Treptow,die zwar noch melderechtlich in Alt-Treptow liegen, aber direkt zur Harzer Str. gebaut sind und die Fensterfronten dorthin gerichtet haben.
Die Harzer Str. ist in den letzten 10 Jahren mehr und mehr zur Hauptverkehrsachse geworden, hier fließt ein Vielfaches an Verkehr - im direkten Vergleich zur Karl-Kunger-Str. - entlang.Es ist von früh bis in die späte Nacht laut, es kommt zu Staus, Unfällen, gefährlichen Situationen für Klein und Groß und auch die Luftqualität ist sehr schlecht.
Eine nun in Betracht gezogene Verkehrsberuhigung des Karl-Kunger-Kiezes darf nicht nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" umgesetzt werden, d. h. zu Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner der Harzer Str.
Ich fordere, dass der Blick über die bürokratische "Landes-/Bezirksgrenze" hinaus geworfen wird und auch die unmittelbare Nachbarschaft mit in jedwede Planungen einbezogen wird. Wo sollen die Fahrzeuge, die nicht mehr durch die Karl-Kunger-Str. fahren, in Zukunft lang fahren? Erfahrungsgemäß ist der Anteil derer, die ihr Fahrzeug wegen etwaiger Verkehrsberuhigungen stehen lassen, leider verschwindend gering.
Das Klientel der Harzer Str. ist sicher auch nicht so gut organisiert und vernetzt wie die Bewohnerinnen des Karl-Kunger-Kiezes und insbesonderewie die Community im Neubau des Schmollerplatzes. Dennoch leben hier ebenfalls sehr viele Familien, die unter Umständen die Leidtragenden einer solchen verkehrsplanerischen Umsetzung sein könnten.
Ich möchte daher höflich darum bitten, die Planung nicht zu Lasten der direkten "Außengrenze" in Angriff zu nehmen, sondern im Dialog die bestmögliche Lösung für ALLE zu erreichen.