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Neues Verkehrskonzept Friedrichstraße

Friedrichstraße (ab Dorotheenstraße bis Mehringplatz) Aufenthaltsqualität Ich nutze den Ort regelmäßig Ich nutze dort das Fahrrad Ich bin dort zu Fuß unterwegs Ich nutze dort den ÖPNV

Die Friedrichstraße ist heiß umstritten. Die einen meinen, sie solle eine komplett autofreie Einkaufsmeile sein, die anderen finden einen Autoverkehr unverzichtbar. Auch wenn die schwarz-rote Regierung den Autoverkehr auf der Friedrichstraße vorerst wieder freigegeben hat, kann der aktuelle Zustand keine dauerhafte Lösung sein. Abgesehen von den fahrenden Autos, die die Straßenmitte nutzen, ist die Straße ziemlich unfunktional. Auf dem Fußweg laufen nur gelegentlich ein paar Anwohner:innen und Tourist:innen entlang. Der Bürgersteig ist schmal und kahl, auf der grauen Autospur sausen Autos vorbei, deren Abgase die Passant:innen zusätzlich belasten. Von einer Einkaufsstraße kann hier nicht die Rede sein!

Daher möchte ich mit dieser Idee eine Lösung vorschlagen, die für alle Nutzer:innen der Friedrichstraße eine schöne Atmosphäre in einer funktionalen Umgebung bietet: sowohl für Fußgänger:innen, für Radfahrende, als auch für Autofahrer:innen. Klar ist: die Friedrichstraße braucht eine Umgestaltung, um wieder mehr an Attraktivität zu gewinnen, aber auch in Anbetracht der Verkehrswende sollten für Fußgänger:innen und den Radverkehr mehr Platz geschaffen werden.

 

Idee:

Die Friedrichstraße (ca. 22m breit) wird für Fußgänger:innen, Autofahrende und Radfahrende zugänglich gemacht.

Besonders wichtig ist dabei, dass für Fußgänger:innen genug Platz vorhanden ist, um der Funktionalität einer Einkaufsstraße gerecht zu werden. Das erfreut auch die umliegenden Ladenbesitzer, die sogar die Möglichkeit bekommen Schankvorgärten zu nutzen. Das ist wiederum nicht nur praktisch für Gäste der Cafés und Restaurants, sondern wirkt sich auch posititv auf das Gesamtbild der Straße aus.

Ebenfalls soll der Radverkehr eine zentrale Rolle in der Friedrichstraße spielen. Schon jetzt ist diese Route bei vielen Radfahrer:innen beliebt; ein eigener Radweg würde mehr Platz und Sicherheit bieten.

Zu guter Letzt soll aber auch mobilitätseingeschränkten Personen die Möglichkeit gegeben werden, die Friedrichstraße komfortabel zu erreichen. Auch der Lieferverkehr könnte davon profitieren. Autofahrer:innen, die vorher die Friedrichstraße zur Durchquerung der Innenstadt nutzten, können auf die zahlreichen ÖPNV-Angebote wie der U6 umsteigen, das Fahrrad verwenden oder den Tiergartentunnel als Umfahrung nutzen.

In der Straßenmitte (siehe Abbildung) befinden sich Stellplätze für Autos (evtl. für Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkte Personen reserviert) und Fahrradständer, welche den Menschen die Möglichkeit bietet, direkt vor einem Café/Restaurant/Laden anzuhalten. Grünflächen verschönern zudem den Gesamteindruck der Straße und bringen ein bisschen Natur in die Stadt. Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) ermöglichen Passanten das sichere Überqueren der Straße. Ebenfalls soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 bis max. 25km/h mehr Sicherheit bieten. Auf übrigen Flächen (z.B. bei Einfädelung des Radwegs mit der MIV-Spur) können gemeinützige Erholungsflächen mit Bänken, Tischen und Bäumen, sowie Jelbi-Punkte (Sammelstelle für Sharingmobilität) platziert werden. Solche Schnittstellen lockern das Straßenbild etwas auf und bieten gleichzeitig neuen Platz.

 

So wird ein optimaler Kompromiss zwischen komplett autofrei und Fußgängerzone gefunden. Radfahrende können bequem und sicher auf dem Radweg unterwegs sein, Fußgänger haben ausreichend Platz, Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkte Personen können auf das Auto zurückgreifen.

 

Berlin-Planer bearbeitet am
Referenznr.: 2024-22945

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