Keine sinnlosen Verbote, Teil 1: Angeblich zerstörte Rasenflächen am Ufer
Was ist oftmals das Gegenteil von gut? Die Antwort lautet: gut gemeint. So ist es auch mit den Vorschlägen zu den Sanierungsmaßnahmen am Weißen See. Sie sind vermutlich aus einer guten Absicht, jedoch ohne Berücksichtigung der berechtigten Bedürfnisse der Bürger am Schreibtisch entstanden. Seit Jahrzehnten wird der See im Sommer von zehntausenden Bürgern mit ihren Kindern von allen Seiten als Badesee benutzt. Es gibt sonst kaum Möglichkeiten in der Nähe.
Alle Wiesenflächen sind dennoch saftig und grün. Von einer Zerstörung kann auch nach so vielen Jahren keine Rede sein, wie man nach einem Rundgang selbst feststellen kann. Als langjähriger Anwohner kann ich dies aus eigener Anschauung sagen. Mit Verweis auf die Bereiche, an denen im Uferbereich kein Gras wächst, wird argumentiert, dass dies durch die Übernutzung durch Badende entstanden sei. Hier zeigt sich leider nur die Unkenntnis grundlegender biologischer Prozesse: Die Photosynthese ist der Mechanismus, der das Pflanzenwachstum ermöglicht. Dazu braucht es Licht. Jeder kann sich davon überzeugen, dass die Bereiche, auf den denen am Ufer kein Gras wächst, im Schatten der Bäume liegen. Das ist auch dort der Fall, wo nie ein Besucher oder Badender lagert. Sind die wenigen Quadratmeter direkt am Ufer, auf denen von Bandenden tatsächlich Gras zertrampelt wird, es wert, Zehntausenden das jahrzehntelang genossene Badevergnügen durch Verbote, Strafen und Zäune zu nehmen?