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Hohe Lärmbelastung am Zabel-Krüger-Damm

Zabel-Krüger-Damm PKW Lautes Anfahren Lautes Motorengeräusch Kurzsprints Schnelles Fahren Fehlzündung/ backfire Gasstöße/ Motor aufheulen lassen lautes Reifengeräusch (z. B. Reifenquietschen) laute Musikanlage unnötiges Hupen Diese lauten Ereignisse treten vor allem tagsüber auf. Diese lauten Ereignisse treten vor allem abends auf. Diese lauten Ereignisse treten vor allem nachts auf. Diese lauten Ereignisse treten vor allem früh morgens auf.

Viele Anwohner*innen fühlen sich erheblich durch den Verkehrslärm am Zabel-Krüger-Damm belästigt. Bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz haben wir zusammen mit 56 Anwohnern im Mai 2021 einen Anwohnerantrag auf lärmmindernde Maßnahmen gestellt. Im Januar 2022 wurde daraufhin durch die SenUVK Tempo 30 angeordnet - aber nur nachts. Wir haben Widerspruch eingeleitet. Eine nachts angeordnete Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h würde zwar die Schlafprobleme einiger Anwohner mindern (allerdings auch nur in Kombination mit Kontrollen durch die Polizei), hilft jedoch bei den massiven Problemen mit Lärm und auch Sicherheit tagsüber nicht.

Wie laut es teilweise am ZKD zugeht, zeigt auch dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=QpngDRd9lPA

Es sind verschiedene Faktoren, welche den Lärm verursachen:

∙ zu hohe Grund- und Spitzengeschwindigkeiten (Raserei)

∙ sehr laute Autos und Motorräder, die illegale Manipulationen vermuten lassen

∙ eine hohe Verkehrsdichte mit bis zu 925 motorisierten Verkehrsteilnehmern pro Stunde

∙ ein stark ansteigender Anteil an LKW (mehr als verdoppelt von 2014 auf 2019)

∙ lautes Beschleunigen und häufiges Hupen bei Einbiegevorgängen in den ZKD, bedingt durch dichten Verkehr, schlechte Einsicht in die Straße durch parkende Autos in Kombination mit hoher Grundgeschwindigkeit

Diese Lärmquellen verursachen an 80% der Fassaden Lärmbelastungen über 65 dB(A) LDEN. Damit überschreitet der Lärm den von der WHO und dem Umweltbundesamt anerkannten Grenzwert für ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. An rund 7% der Fassaden beträgt die Lärmbelastung sogar mehr als 70 dB(A) LDEN und erreicht damit sogar die im Lärmaktionsplan gesetzte Vorrangstufe 1. Auch nachts werden die vorgeschriebenen Grenzwerte für LNIGHT überschritten.

Im Lärmaktionsplan Berlin sind Auslösewerte von 65 dB(A) für LDEN und 55 dB(A) für LNIGHT definiert [2]. Die im Lärmaktionsplan (LAP) benannten Maßnahmen gelten als verbindlich und sind durchzusetzen [3].

Eine Durchsetzung von 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit mindert nicht nur die Lärmbelastung (Mittelungspegel sinkt laut Lärmaktionsplan um 2 bis 3 db(A) - entspicht einer Verkehsmengenreduzierung um 40 bis 50 %), sondern verbessert auch sicherheitsrelevante Aspekte wie

∙ leichtere Überquerung der Straße, besonders für Kinder (3 Schulen und 4 Kitas in der näheren Umgebung) und Senioren (2 Einrichtungen),

∙ weniger riskante Manöver beim Überholen von Radfahrenden, welche sich bisher im reinen Mischverkehr die verhältnismäßig schmale Fahrbahn mit den motorisierten Fahrzeugen teilen und dabei den rollenden Verkehr behindern, da die geringen Dimensionen der Fahrbahn keine Sicherheitsräume ermöglichen.

Studien belegen, dass Tempo 30 nicht zu einer Beeinträchtigung des Verkehrs führt: “Die zulässige Höchstgeschwindigkeit hat selbst nur geringen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit einer Straße. [...] Messfahrten in Berlin ergaben tagsüber in den Tempo-30-Abschnitten eine deutlich bessere Homogenität des Verkehrsflusses als in den Tempo-50-Abschnitten. [...| Die Leistungsfähigkeit von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen wird maßgeblich von den lichtsignal geregelten Knotenpunkten (Ampelkreuzungen) bestimmt.”

Der Zeitverlust durch Tempo 30 beträgt an Berliner Straßen etwa zwei Sekunden auf 100 Meter. Auf die Länge des Zabel-Krüger-Damms (2,4 km) hochgerechnet, entspricht dies nur 48 Sekunden. [4]

Leider gab es in der Vergangenheit kaum sinnvolle Geschwindigkeitskontrollen. Zwar wurde am 6. Januar 2020 eine Kontrolle durchgeführt, jedoch zwischen 8 und 9 Uhr morgens im Berufsverkehr. Schnelles Fahren ist dann garnicht möglich. Am 26. September 2020 gab es eine Blitzermessung - allerdings weit sichtbar aus einem Streifenwagen heraus.

Im morgendlichen Berufsverkehr sind hohe Geschwindigkeiten nicht das Problem – es ist die hohe Verkehrsdichte, welche zu dieser Zeit die Sicherheit gefährdet. Wir fordern anstelle von Modellrechnungen reale Lärmmessungen vor Ort.

www.izkd.de

izkd erstellt am
Referenznr.: 2023-18993

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